Im Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken hat sich der SC Preußen Münster am 17. Spieltag einen Punkt erkämpft und es beim 0:0-Unentschieden geschafft, hinten die Null zu halten. Insbesondere in der letzten halben Stunde, in der die Adlerträger in Unterzahl agieren musste, wurde es phasenweise zu einer echten Abwehrschlacht. Weil zudem die eigenen Entlastungsangriffe fehlten, zeigten sich die Preußen am Ende auch zufrieden mit dem Punkt gegen starke Saarbrücker.

Einen nicht alltäglichen Wechsel gab es bei den Preußen am Samstag an der Seitenlinie, denn Trainer Sascha Hildmann fehlte krankheitsbedingt und wurde von seinem Co Louis Cordes vertreten. Es war das erste Pflichtspiel, das der Fußballlehrer in seiner Zeit als Preußentrainer verpasste. Auf dem Platz gab es vor allem in der Dreierkette zwei Wechsel: Niko Koulis fehlte gesperrt, dazu musste Alexander Hahn auf der Bank Platz nehmen. Dafür rückte Thomas Kok wieder in die Mitte der Kette, Sebastian Mrowca übernahm die halblinke Position. Neben den beiden Änderungen rutschte auch Shaibou Oubeyapwa in die Anfangsformation und vertrat den verletzten Jano Ter Horst. Der 21-Jährige, der gerade erst seinen Vertrag verlängert hat, hatte sich im Training einen Muskelfaserriss zugezogen.

Saarbrücken schnell auf Temperatur

Im runtergekühlten Ludwigspark waren die Hausherren die Mannschaft, die als erstes Betriebstemperatur erreichte. Von Beginn an hatte der FCS etwas mehr Ballbesitz, vor allem aber auch die besseren Chancen. Bis auf einen am Ende harmlosen Kopfball von Rico Preißinger wurde es in der Anfangsphase nur vor dem Preußentor gefährlich. Im Mittelpunkt stand dabei immer wieder FCS-Mann Julius Biada, der aber einmal am stark parierenden Johannes Schenk scheiterte (19.) und kurz darauf eine Flanke haarscharf verpasste (19.). Die Adlerträger fanden bis dahin offensiv fast gar nicht statt, hätten aber trotzdem in Führung gehen können, als sie es einmal gut durchspielten. Im Strafraum wollte Daniel Kyerewaa den Ball aber querlegen, anstatt es einfach selbst zu probieren – da wäre in jedem Fall deutlich mehr möglich gewesen, so verpuffte die Szene (22.). Es blieb aber vorerst auch die einzige gefährliche Aktion der Preußen, die auf der anderen Seite Glück hatten, dass Calogero Rizzuto bei seiner Flanke knapp im Abseits stand, ansonsten hätte es 0:1 gestanden (36.).

Das 0:0 zur Pause war in Summe also ein eher glückliches Ergebnis für die Adlerträger, die sich das Leben nach der Pause selbst schwer machten. Thomas Kok, gelbverwarnt in Durchgang eins, wurde mit einem langen Ball in ein Eins-gegen-eins gezwungen und zog im Duell etwas unclever den Kürzeren. So riss er im Fallen seinen Gegenspieler Simon Stehle mit zu Boden und sah dafür die Ampelkarte (58.). Ein Tiefschlag, dem beinahe der nächste direkt gefolgt wäre, Stehles Abschluss trudelte aber aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei (60.). Die Ausgangslange für die Schlussphase war mit der Unterzahl aber klar: Saarbrücken versuchte jetzt noch mehr, den Druck weiter zu erhöhen. Und für die Preußen entwickelte sich eine echte Abwehrschlacht. Das war insofern spannend, weil die vielen Gegentore der letzten Wochen im Vorfeld des Spiels Thema waren und Coach Sascha Hildmann gefordert hatte, dass die Mannschaft wieder konsequenter verteidigen muss.

Zitterpartie bis zum Ende

Ein Fakt, den sie sich in Saarbrücken sehr zu Herzen nahm. Mit allen zehn Mann stemmten sich die Adlerträger gegen den Dauerdruck der Hausherren und schmissen sich leidenschaftlich in jeden Zweikampf. Besonders Sebastian Mrowca, nach der gelb-roten Karte zentraler Mann der Dreierkette, schaffte es immer wieder, mit dem Kopf oder dem Fuß zur Stelle zu sein und brenzliche Szenen zu löschen. Weil es in die andere Richtung fast gar keine Entlastungsangriffe mehr gab, blieb es eine Zitterpartie bis in die Nachspielzeit. Bis auf einen weiteren Stehle-Schuss, den Schenk erneut stark parierte, gab aber nicht mehr die ganz großen Chancen für Saarbrücken. Als nach fünf Minuten Nachspielzeit dann endlich der Schlusspfiff von Schiedsrichter Patrick Schwengers ertönte, stand der Punktgewinn im Saarland fest.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schenk – Scherder, Kok, Mrowca – Oubeyapwa, Preißinger, Bazzoli, Kyerewaa (Hahn, 60.), Böckle – Grodowski (Lorenz, 88.), Batmaz (Wegkamp, 78.)

Saarbrücken: Schreiber – Rizzuto, Thoelke, Zeitz, Uaferro, Gaus (Di Michele Sanchez, 72.) – Kerber (Brünker, 63.), Sontheimer, Biada (Rabihic, 63.) – Naifi (Günther Schmidt, 72.), Stehle

Tore: –

Gelbe Karten: Gaus, Uaferro / Kok

Gelb-Rote Karte: Kok (58.)

Zuschauer: 8.950

Schiedsrichter: Patrick Schwengers

 

 

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