Bereits am Freitag wurde bekannt, dass Siggi Höing nach 17 Jahren auf eigenen Wunsch aus dem Präsidium des Adlerclubs ausscheidet. 17 Jahre, in denen der 57-Jährige beim Sportclub viel erlebt und bewegt hat. 17 Jahre, in denen er dem SCP mit seiner Authentizität und Bodenständigkeit ein würdiges Gesicht verlieh. 17 Jahre im Ehrenamt. Nun geht der Sympathieträger mit einem lachenden und einem weinenden Auge und spricht über…
seine schönsten Erlebnisse beim SCP… Es gab viele schöne Erlebnisse – aber Highlights sind und bleiben die beiden Aufstiege in die 3. Liga. Vor allem 2011 als alle Gremien-Mitglieder seinerzeit spontan Essen gegangen sind und ich mit Georg Krimphove und unseren Fans durch die Stadt gezogen bin. Unvergesslich. Hängen geblieben sind wir dann bei meinem Freund Martin Meyer im Pumpernickel. Daneben war das Trainingslager in Estepona schon einmalig – mit dem Spiel gegen den SC Freiburg. Und nicht zu vergessen, die tolle Ausstellung der Ultras, in der ich mich mit einigen Zitaten an den Wänden wiederfinden konnte. Aber auch das Verhältnis zu den Spielern war und ist stets klasse – besonders, wenn sie nach Stationen in der Ferne wieder für den SCP kicken und sofort eine Beziehung da ist, wie mit Dennis Grote, Marc Lorenz und Joel Grodowski. Nicht zu vergessen, die vielen schönen Stunden mit Max Schulze Niehues und Simon Scherder – da ist über die Jahre viel zusammengewachsen. Und natürlich die vielen Weihnachtsfeiern mit der Mannschaft, die ich zusammen mit Elke Kreuzberg und Bianca Gemsa von der Geschäftsstelle organisieren konnte. Unvergessen ist und bleibt auch, dass unsere sehr kranke Tochter immer und von allen im Stadion begrüßt wird und alle mit Ihr Spaß haben. Wenn Bernhard Niewöhner da ist, spekulieren sie immer über das Ergebnis. Wenn er nicht da ist, fragt Christin bestimmt 10-mal, wo ist Bernhard?
über seine Tiefpunkte… Ja, der Abstieg in die Regionalliga sicherlich. Und: Die geballte Wucht der Fans zu spüren als wir Marc Fascher seinerzeit freigestellt haben. Das tat schon weh, den eigenen Namen mit übelsten Beschimpfungen auf dem Boden gesprüht zu lesen. Ebenso negativ war natürlich der Absturz eines Betonpfeilers beim Bau der neuen Tribüne – zum Glück ist niemandem etwas passiert. Und, wenn man so will, der Tod eines großen Gönners des SCP, Willi Tandetzki, das ist mir schon sehr nahegegangen. Aber wichtig, bei allen Auf und Abs – als SC Preußen sind wir immer wieder aufgestanden und haben weitergemacht. Das hat uns ausgezeichnet.
was für immer in Erinnerung bleiben und er seinen Enkelkindern erzählen wird… Meine ersten Enkelkinder waren schon mit mir im Stadion. Ich würde ihnen erzählen, dass es eine wunderbare Zeit war und ihnen immer raten, ein Ehrenamt zu bekleiden. Am besten beim SCP und immer ehrlich miteinander umgehen. In Erinnerung bleibt, dass es insgesamt eine sehr, sehr schöne Zeit war. Als ich im Jubiläumsjahr 2006 angefangen habe sagte Georg Krimphove zu mir, kauf dir einen Eimer, den Du auf den Kopf setzen kannst, wenn sie dich mit faulen Tomaten beschmeißen. Alle haben gesagt, wie kannst Du dir das nur antun, du kennst so viele Leute und gehst zum SCP, der abgestiegen ist. Und kaum ein Jahr später hatten wir bedeutende Unternehmen wie Pebüso, Gummi Stricker und andere alteingesessene Unternehmen in den Sponsorenpool zurückgeholt, der Erfolg wuchs, der Sponsorenpool vergrößerte sich von 40 auf über 150 Sponsoren. Es war viel Arbeit. Aber wir konnten ein perfektes Netzwerk aufbauen, das erfolgreich für und mit dem SCP gearbeitet hat. Es bleibt die Erinnerung, wundervolle Menschen kennengelernt und neue Freunde gewonnen zu haben. Genauso wie die super Zusammenarbeit mit einem funktionierenden Geschäftsstellen-Team, das großen Anteil am Erfolg des Vereins hat.
seine Wünsche für den SC Preußen… Ich wünsche dem Verein, dass der eingeschlagene Weg zu weiteren Erfolgen führt. Das wir zusammen mit der Stadt Münster ein wunderschönes Stadion in der Stadt bekommen. Und mit Blick auf die Sponsoren: Dass die Unternehmen im Münsterland noch enger zusammenrücken und alle Ihr Herz für den SCP entdecken.