Wenn der Torwart der meistgelobte Spieler ist, sagt das eine Menge aus über die 90 Minuten auf dem Rasen der Schauinsland-Reisen-Arena. Die Preußen erwischten nur vier Tage nach dem DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern München beim Tabellenletzten MSV Duisburg keinen guten Tag und zeigten keine gute Leistung – da waren sich die Spieler und der Trainer nach Abpfiff einig. Angesichts des deutlichen Chancenplus des Gegners – vor allem in der zweiten Halbzeit – muss das 0:0-Untentschieden und der damit verbundene Punktgewinn durchaus als glücklich betrachtet werden.

Das Trainerteam musste die Startaufstellung umbauen, weil mit Abwehrchef Thomas Kok der zentrale Part in der Dreierkette verletzungsbedingt ausfiel. An seiner Stelle verteidigte Sebastian Mrowca, der dafür aus dem Mittelfeld nach hinten beordert wurde. Die Ausrichtung der Adlerträger war offensiv gewählt, mit Joel Grodowski und Marc Lorenz sollte über außen Tempo gemacht werden, Zielspieler für die scharfen Hereingaben und Tempo-Gegenstöße im Sturmzentrum sollte Geburtstagskind Andrew Wooten sein. Doch über die Dauer des Spiels gelang das zu selten.

Die Münsteraner waren zwar zu Beginn das etwas aktivere Team, dem Tabellenschlusslicht merkte man die Verunsicherung in der Anfangsphase durchaus an. Bloß nicht früh in Rückstand geraten, lautete die Devise der Zebras. Ausnutzen konnten die Preußen das aber nicht. Im Gegenteil: Mit zunehmendem Spielverlauf wurden die Hausherren etwas mutiger und kreierten selbst ein paar gute Umschaltmomente. Daraus machten die Gastgeber allerdings genauso wenig wie der SCP, weil das letzte Zuspiel meist zu ungenau war. Insgesamt bestimmten Fehler auf beiden Seiten das Geschehen. Nach einer halben Stunde hatte Duisburgs Benny Girth die bis dahin beste Chance, scheiterte aber am starken Reflex von Max Schulze Niehues.  Näher dran am Torerfolg war Luca Bazzoli, der in der 39. Minute aber nur das Gebälk traf. Mit einem Wahnsinns-Reflex rettete Schulze Niehues nach gefährlicher Ecke vor dem Rückstand (42.).

Zur Pause wechselten die Preußen einmal, Simon Scherder rückte für den angeschlagenen Mrowca in die Abwehr. Daniel Kyerewaa sorgte nach dem Wiederanpfiff für das erste Raunen im Stadion, als er zur Grundlinie durchstartete, aus spitzem Winkel abzog, dann aber an MSV-Schlussmann Vincent Müller scheiterte. Die klareren Möglichkeiten hatten aber ganz sicher die Duisburger, die stetig den Druck erhöhten aber am starken Münsteraner Schlussmann verzweifelten, der mit unzähligen starken Paraden seine Mannschaft im Spiel hielt. So überstanden die Gäste auch die intensive und chancenreiche Schlussphase unbeschadet. Mit einem Lattentreffer in der Nachspielzeit hätten die Adlerträger sogar beinahe noch den Lucky Punch gesetzt.

Daten zum Spiel

Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Koulis, Mrowca (Scherder, 46.), Hahn – Kyerewaa, Bazzoli, Preißinger (Bouchama, 61.), Böckle – Grodowski (Wegkamp, 82.), Wooten (Batmaz, 74.), Lorenz (Ghindovean, 61.)

Tore:

Gelbe Karten: Esswein, Feltscher, Ekene, Castaneda / Koulis, Bouchama, Bazzoli

Schiedsrichter: Timo Gansloweit

Zuschauer: 12.829 (1.505 Gäste)

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