Im Heimspiel gegen den VfB Lübeck behält der SC Preußen Münster einen Punkt daheim. Beim 1:1-Unentschieden hatten im Preußenstadion beide Teams ihre besseren Phasen im Spiel und verdienten sich so ihren Zählern. Angesichts der späten Führung der Preußen durch den eingewechselten Gerrit Wegkamp war das Remis dann aber doch irgendwie auch unglücklich und sorgte nach Schlusspfiff für gemischte Gefühle.
Ausgeglichener Start
Ohne eine Veränderung in der Startelf begannen die Adlerträger ihr viertes Heimspiel, das in Durchgang eins für die 9.675 Fans an der Hammer Straße nicht den höchsten Unterhaltungswert bot. Beide Mannschaften agierten zunächst abwartend und griffen den Gegner erst in der eigenen Hälfte an. So hatten beide Teams ihre Ballbesitzphasen, tauchten aber eben selten gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Ihre beste Phase hatten die Adlerträger dann nach einer knappen halben Stunde, als Malik Batmaz (31.) und Daniel Kyerewaa (34.) innerhalb weniger Minuten zu zwei richtig guten Chancen kamen. Schon zuvor war Joel Grodowski einmal über links durchgebrochen, verpasste aber den Moment, den mitgelaufenen Batmaz zu bedienen. Auf der anderen Seite war Schlussmann Max Schulze Niehues lange ohne Beschäftigung, musste aber kurz vor der Pause doch entscheidend zupacken. Eine Flanke brachte Pascal Breier gefährlich aufs Tor, der Keeper tauchte reaktionsschnell ab und rettete auf der Linie (45.).
Mit dem 0:0 ging es in die Pause, nach dem Seitenwechsel war es dann gefühlt ein anderes Fußballspiel. Beide Mannschaften wirkten jetzt mutiger und vor allem offensiver. Das erhöhte den Chancentakt auf beiden Seiten enorm und sorgte für mehr spannende Szenen in den Strafräumen. Eine wilde Situation spielte sich im Preußen-Sechzehner ab: Eine Flanke pflückte Schulze Niehues eigentlich sicher runter, stieß dann aber gegen einen Mitspieler, der ihm das Leder aus den Händen stieß und vor die Füße eines Lübeckers fiel. Im Gewühl schmissen sich die Adlerträger dann in jeden Ball und retteten die Szene so in letzter Sekunde.
Tore in der Schlussphase
In der Schlussphase schalteten die Preußen dann nochmal einen Gang hoch. Mit Wooten, Lorenz, Bouchama und Wegkamp hatte Sascha Hildmann auch reichlich frische Offensivkräfte gebracht, die für zusätzlichen Schwung sorgten. Und das wurde belohnt. Eine Flanke köpfte Gerrit Wegkamp ein und ließ das Preußenstadion für einen Moment beben – 1:0 (79.). Lange hielt diese Freude aber nicht, denn ausgerechnet Ex-Preuße Cyrill Akono glich nur fünf Minuten später mit einem Ping-Pong-Tor aus. Sein Abschluss nach einer abgefälschten Flanke landete aus nächster Nähe erst am Kopf von Schulze Niehues, von dort sprang er zurück gegen Akono und trudelte zum 1:1 über die Linie (84.). Ärgerlich, aber die Adlerträger legten gleich wieder den Vorwärtsgang ein und drückten Lübeck hinten rein. Als eine Flanke schließlich am ausgestreckten Arm von Tommy Grupe landete, war der Aufschrei groß – nur die Pfeife von Schiedsrichter Timon Schulz blieb stumm (86.). Das wäre nochmal eine große Chance auf den Führungstreffer gewesen, die es in den letzten Minuten aus dem Spiel heraus nicht mehr gab. So blieb es beim 1:1-Endstand.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Koulis, Kok, Hahn – Kyerewaa, Preißiner (Bouchama, 59.), Bazzoli, Mrowca, Böckle (Lorenz, 74.) – Grodowski (Wegkamp, 74.), Batmaz (Wooten, 59.)
Lübeck: Klewin – Sommer, Grupe, Reddemann, Sternberg – Taffertshofer (Akono, 80.), Boland – Hauptmann (Velasco, 60.), Gözürsirin, Farrona Pulido (Drinkuth, 70.) – Breier (Schneieder, 80.)
Tore: 1:0 Wegkamp (79.), 1:1 Akono (84.)
Gelbe Karten: Preißinger, Bazzoli / Boland, Sternberg
Zuschauer: 9.675
Schiedsrichter: Timon Schulz