Bei Alemannia Aachen kassiert der SC Preußen Münster im neunten Saisonspiel die erste Niederlage. Mit 2:4 unterlagen die Adlerträger den Hausherren in einem Spiel, das fast Highlights am Fließband lieferte. Der Großteil davon gehörte aber den Gastgebern, die den besseren Tag erwischten und verdient die drei Punkte daheim behielten.

Nach dem verdienten 1:0-Erfolg im Spitzenspiel in der Vorwoche begannen die Preußen in Aachen ohne eine Veränderung in der Startelf. Nach überstandenen Knieproblemen stand Henok Teklab aber wieder im 20er-Augebot.

Spektakel in Durchgang eins

Der (Spiel-)Tag begann dabei gegen 12:30 Uhr zunächst mit der Nachricht, dass das Spiel erst mit 30 Minuten Verspätung beginnen würde. Hintergrund der Entscheidung war, dass der Zug, mit dem hunderte Preußenfans die Auswärtsfahrt früh morgens angetreten hatten, Verspätung hatte. Als die Aachen-Fans kurz vor Spielbeginn auch noch ein Banner abhängen mussten, das Fluchttore zum Innenraum versperrte, kamen nochmal fünf Minuten auf die Uhr. Um 14:35 pfiff Schiedsrichter Leonidas Exuzidis das Duell endlich an, das in Halbzeit eins ein Spektakel bieten sollte. Den besseren Start erwischten dabei die Hausherren, die früh viel Druck ausübten und es schafften, die Adlerträger vor Probleme zu stellen. Nach neun Minuten tauchten die Preußen selbst ein erstes Mal vor Aachen-Keeper Yannik Bangsow auf, Deters und wenig später Bouchama scheiterten aber noch. Trotzdem schien es, als würden die Münsteraner jetzt besser ins Spiel finden – Sekunden später klingelte es aber auf der anderen Seite. Jannik Mause setzte sich über Links durch und schloss aus spitzem Winkel stark ab – 0:1 (11.). Die Führung sorgte für zusätzlichen Schwung bei den Hausherren, die nach einem Standard das 0:2 aus Preußensicht nachlegten. Der Linienrichter hob aber seine Fahne, es blieb beim 0:1.

Um sich davon zu erholen, brauchte die Hildmann-Elf einige Minuten, kämpfte sich aber beachtlich zurück. Nach 22 Minuten wurde eine starke Szene von Bouchama mit einem Elfmeter belohnt, den Kapitän Marc Lorenz zum 1:1-Ausgleich verwandelte (23.). Keine drei Minuten später leitete Deters dann selbst einen Angriff stark ein und nahm Alexander Langlitz mit, der ihn direkt wieder mit einer schönen Flanke bediente. Deters köpfte unhaltbar ein, das Spiel war gedreht – 2:1 (26.). Ruhe kehrte dadurch aber nicht ein. Wieder nur 180 Sekunden später klingelte es erneut – diesmal aber wieder auf der anderen Seite. Erneut war es Mause, der nach einem Standard per Kopf auf 2:2 stellte (29.). Es war eine wilde Achterbahnfahrt durch die ersten 45 Minuten, die mit der Halbzeitpause nur einen Zwischenstopp einlegte.

Aachen mit der Entscheidung

Nach Wiederanpfiff dauerte es nur neun Minuten, bis die Tormusik das nächste Mal durch die Lautsprecher schallte. Wieder war es ein Standard, den die Adlerträger nachlässig verteidigten. Bei Torschütze Lukas Wilton war niemand, sodass er unbedrängt einköpfen konnte – 2:3 (54.). Und wenn Simon Scherder nicht zwei Minuten danach mit einer überragenden Rettungstat den Ball von der Linie gekratzt hätte, wären die Preußen in kurzer Zeit ganz kalt geduscht worden. Was hier noch an wenigen Zentimetern scheiterte, machte Elsamed Ramaj nach mehr als einer Stunde besser und ließ auch Schlussmann Max Schulze Niehues keine Chance, als er alleine auf ihn zulief – 2:4 (66.). Es war die fünfte, sechste Großchance der Aachener gegen die am heutigen Tag defensiv nicht aufmerksame Preußenelf. Weil die Adlerträger in der Schlussphase aber auch offensiv nicht mehr die großen Akzente setzen konnten, kam im Aachener Tivoli auch keine Spannung mehr auf und für den SC Preußen stand die erste Niederlage nach saisonübergreifend 22 Spielen fest.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Langlitz, Scherder, Hahn, Lorenz (Ghindovean, 83.) – Remberg, Grote (Bindemann, 70.), Bouchama (Teklab, 46.) – Oubeyapwa, Wegkamp, Deters

Aachen: Bangsow – Müller, Heinze, Uzelac, Oeßwein – Held (Imbongo, 70.), Bajric (Korzuschek, 60.), Wilton, Damaschek (Schmitt, 80.) – Ramaj, Mause

Tore: 0:1 Mause (11.), 1:1 Lorenz (23.), 2:1 Deters (26.), 2:2 Mause (29.), 2:3 Wilton (54.), 2:4 Ramaj (66.)

Gelbe Karten: Ramaj / Lorenz, Bouchama, Remberg

Zuschauer: 9.900

Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis

 

 

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