Am späten Donnerstagabend erstrahlte im Schatten des Preußenstadions noch das Flutlicht, weil sich die U23 des Adlerclubs und die SG Finnentrop/Bamenohl in der Oberliga auf dem Kunstrasenplatz gegenüberstanden. Die Partie endete 2:2, zufrieden waren damit aber wohl nur die Gäste. „Die ersten 30 Minuten waren herausragend gut. Nach der Pause machen wir dann die zwei Tore. Finnentrop reicht dann aber ein guter Angriff, um selbst zu treffen. Wenn du das schon öfter erlebt hast, geht natürlich das Kopfkino los. Trotzdem haben sie nur noch einen Abschluss gehabt, daraus resultiert aber der Elfmeter und der Ausgleich. Das war schon tragisch“, blickt Trainer Kieran Schulze-Marmeling konstatiert auf den gestrigen Abend zurück.
Mit Spielbeginn waren es die Preußen, die die bessere und vor allem spielerisch stärkere Mannschaft stellten. Immer wieder kombinierten sie sich stark durch das Mittelfeld und kamen vor allem über die rechte Seite oft bis an die Grundlinie, fanden bei den Hereingaben aber keine Abnehmer. Die besten Chancen vor der Pause gehörten noch der auffälligen Profi-Leihgabe Marvin Thiel, der aber zweimal mit seinem starken Linken nicht genau genug zielte. So blieb es vor der Pause aus Sicht der Gäste beim glücklichen 0:0. „Wir waren in der ersten Hälfte richtig, richtig gut und haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Nur die Tore haben wir wieder nicht gemacht“, so der U23-Coach weiter.
Nach der Pause hielt die U23 den Druck weiter hoch und belohnte sich endlich für den Aufwand, den sie auf den Rasen brachte. Erst verwandelte Kevin Schacht einen Strafstoß (56.), kurz danach erhöhte Marius Mause (59.) – und alles schien seinen verdienten Lauf zu nehmen. Doch Finnentrop/Bamenohl gab sich nicht auf und schaffte es durch Hasan Dogrusöz (74.) mit dem ersten gut gespielten Angriff zu verkürzen. Damit war neue Spannung in der Partie, die der U23 gar nicht half. Als kurz vor Schluss Christopher Hennes (87.) den Abpraller eines gehaltenen Elfmeters über die Linie drückte, stand es mit der zweiten Möglichkeit 2:2. Weil Steffen Westphal im Anschluss an das Tor noch die Ampelkarte sah und das Wechselkontingent ausgeschöpft war, musste für die letzten Minuten noch Angreifer Sören Wald ins Tor. „Es gab diese Saison noch nichts, was wir nicht erlebt haben. Trotzdem waren wir danach dem 3:2 näher als sie und haben ein, zwei Riesenkonter gehabt. Mit dem Punkt können wir uns aber gar nicht anfreunden. Es ist viel zu wenig Ertrag für das, was wir gespielt haben – und das ist die Geschichte der Saison.“
Sonntag in Vreden
Viel Zeit, um das Spiel aufzuarbeiten oder sich über das Ergebnis zu ärgern, bleibt aber nicht, schon am Sonntag sind sie bei der SpVgg Vreden gefordert. „Ich hätte aber gerne etwas mehr Zeit, das war gestern schon eine sehr große Enttäuschung. Wir machen aber weiter und probieren es jetzt Sonntag in Vreden!“