Der SC Preußen Münster ist in diesem Jahr Mitausrichter der Wanderausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“, die vom 26. Juni bis zum 25. Juli in Münster auf dem Überwasserkirchplatz zu sehen ist. Dabei würdigt das Projekt mit großformatigen Skulpturen, auf der die Lebensgeschichte der Protagonisten nachzulesen ist, den bedeutenden Anteil jüdischer Athletinnen und Athleten an der Entwicklung des modernen Sports in Deutschland. Als Nationalspieler, Welt- oder Europameister, als Olympiasieger oder Rekordhalter zählten sie zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit. Unter anderem werden die Schicksale von Walther Bensemann, Julius Hirsch, Sarah Poewe und Lilli Henoch porträtiert.
Die Ausstellung, die schon in zahlreichen Städten in der Bundesrepublik Halt gemacht hat, wird, neben dem SC Preußen, in der Domstadt von den Veranstaltern „Gegen Vergessen Für Demokratie e.V. Münsterland“, der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V.“, dem „Stadtsportbund Münster e.V.“, dem „katholischen Stadtdekanat Münster“, dem „Evangelische Kirchenkreis Münster“ und der Stadt Münster ausgerichtet. Eröffnet wird die Ausstellung offiziell am Abend des 25. Juni. Neben Oberbürgermeister Markus Lewe wird auch Vereinspräsident Christoph Strässer eingangs eine Rede halten. Zudem sind mit Sharon Fehr, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Münster, und Dr. Henry Wahlig, vom Deutschen Fußballmuseum und Mitkurator der Ausstellung, zwei weitere Gäste bei der Eröffnungsveranstaltung geladen.
„Die Ausstellung zeigt in eindrucksvollen und bewegenden Bildern das Leben von jungen Menschen, von Sportlerinnen und Sportlern, die zunächst wegen ihrer Leistungen und Erfolge gefeiert und bejubelt wurden – und dann aus einem einzigen Grund verfolgt, verhaftet und ihrer Würde beraubt: Sie waren Jüdinnen und Juden. Ihr Schicksal zu zeigen ist für den Sport und einen großen Sportverein wie Preußen Münster nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern auch und gerade in Gegenwart und Zukunft“, findet Christoph Strässer bewegende Worte und stellt die Bedeutung und Wichtigkeit dieser Ausstellung nochmals heraus: „Sport findet nicht in einem Vakuum statt. Sport und insbesondere eine Sportart wie Fußball sind mitten in unserer Gesellschaft. Und gerade in Zeiten, in denen Rassismus und Antisemitismus, Homophobie und Diskriminierung auch in dieser Gesellschaft wieder an Zuspruch gewinnen, wo Synagogen unter Polizeischutzgestellt werden müssen und Juden abgeraten wird, sich mit ihrer traditionellen Kopfbedeckung, der Kippa, in der Öffentlichkeit zu bewegen, gilt es Flagge zu zeigen. Auch und gerade für einen Fußballverein wie Preußen Münster. Wir haben aus unserer Geschichte gelernt. Rassismus und Antisemitismus haben in unserer Gesellschaft keinen Platz – schon gar nicht in unserem Stadion“, so Strässer weiter.
Rund um die Ausstellung finden in den vier Wochen zahlreiche Vorträge und Veranstaltungen zum Thema Rassismus statt. Unter anderem werden sich auch das Fanprojekt des Adlerclubs sowie das FANport mit Beiträgen einbringen. Weitere Informationen zur Wanderausstellung gibt’s hier.