Der SC Preußen Münster verliert ein umkämpftes Duell beim FC Wegberg-Beeck mit 1:2 und musste am Samstagnachmittag die Heimreise ohne Punkte im Gepäck antreten. Dabei verpassten es die Adlerträger in Durchgang eins aus ihrer Überlegenheit auch Kapital zu schlagen und wurden so in der zweiten Hälfte durch den 0:1-Rückstand kalt erwischt. Zwar konnte Gerrit Wegkamp zwischenzeitlich noch zum 1:1 ausgleichen, kurz vor Schluss gelang den Hausherren aber noch der Lucky Punch und die späte Entscheidung.
Zum Abschluss der englischen Woche behielt Trainer Sascha Hildmann auch die Belastungssteuerung im Blick und tauschte auf zwei Positionen. So erhielt Dennis Daube im Mittelfeldzentrum eine Pause, für ihn begann Joshua Holtby. Zudem erhielt Roshon van Eijma den Vorzug vor Jannik Borgmann, der nach zuletzt drei Startelfeinsätzen auf der Bank Platz nehmen musste.
Chancen nicht genutzt
Im beschaulichen Waldstadion zu Wegberg, das entgegen seines Namens zwischen Wohngebiet und Landstraße liegt, begann die umkämpfte Partie, in der die Hausherren von Sekunde eins an versuchten, den Preußen die Stirn zu bieten. Sie attackierten die Adlerträger früh, waren im Mittelfeld präsent und machten den Münsteranern das Leben schon im Spielaufbau schwer. Die ersten Minuten brauchte die Hildmann-Elf, um sich darauf einzustellen, dann griffen die Mechanismen aber immer besser. Und nach einer Viertelstunde klingelte es dann das erste Mal. Ein Schussversuch von Nicolai Remberg verunglückte, Deniz Bindemann stand aber an Ort und Stelle und hielt wieder seinen Fuß hin. Der Ball zappelte im Netz, der Linienrichtiger hob aber seine Fahne – weiter 0:0. Spätestens mit dieser Chance waren die Adlerträger jetzt die spielbestimmende Mannschaft und fanden auch bessere Lösungen im Spiel nach vorne. Nur der letzte Pass vor dem Kasten fehlte, sonst wäre die Fühung möglich gewesen. So rutschte Alex Langlitz nach 25 Minuten aber knapp an einer Schauerte-Hereingabe vorbei, wenige Minuten später parierte FCW-Keeper Stefan Zabel einen Scherder Kopfball.
Was für die Partie – und das Spiel der Preußen – aber gar nicht förderlich war, war die Hektik und die Härte, die unnötig Einzug fand. Das war sicherlich genau das, was sich die Hausherren gewünscht hatten, um die Preußen aus dem Rhythmus zu bringen. Gefördert wurde es von Schiedsrichter Cecric Gottschalk, der viele Situationen laufen ließ und die Leine für die Aktionen der Wegberger Stück für Stück länger wurde. Viele kleine Fouls stoppten so den Spielfluss – und die Adlerträger ließen sich vor der Pause zunehmend von dieser Hektik anstecken. In der Pause hatten dann alle 15 Minuten Zeit, um die Gemüter wieder etwas zu beruhigen. Die Preußen wechselten zudem einmal: Simon Scherder, der mitten in der hektischen Phase gelb sah und ein Kandidat für die Ampelkarte war, blieb in der Kabine und Jannik Borgmann kam ins Spiel. Borgmann übernahm die Position halblinks, Marcel Hoffmeier rutschte ins Zentrum, van Eijma wechselte auf halbrechts.
So richtig in die Bahn fanden sie aber auch nach dem Seitenwechsel nicht. Im Gegenteil. Nach ereignislosen Anfangsminuten verlor Joshua Hotlby den Ball im Zentrum und die Hausherren schalteten schnell um. Am Ende des Konters schlenzte Andre Mandt das Leder aus spitzem Winkel ins lange Eck, die 1:0-Führung für Wegberg (53.). Der Treffer passte natürlich bestens in den Matchplan von Beeck, die sich jetzt noch stärker darauf fokussierten, hinten dicht zu machen. Die Adlertärger bekamen so zwar wieder mehr Ballbesitz, wussten damit in Durchgang zwei gegen gut stehende Gegner aber nicht so recht etwas anzufangen. Über 20 Minuten dauerte es, bis mal wieder ein gefährlicher Schuss auf dem Kasten des FCW landete. Vorher verliefen viele Aktionen einfach im Sand, es fehlte an Ideen. Und weil es mit der feinen Klinge einfach nicht funktionieren wollte, packten die Münsteraner gegen Ende auch die Brechstange aus. Je näher das Ende rückte, flogen also auch immer mehr lange Bälle in den Strafraum des FCW. Und einer landete in einem Luftzweikampf am Arm von Wegberg-Verteidiger Yannik Leersmacher. Schiedsrichter Gottschalk zeigte nach kurzer Bedenkzeit auf den Punkt, Wegkamp versenkte sicher zum 1:1-Ausgleich (84.).
Später Schlusspunkt
Damit war aber leider das letzte Kapitel des Nachmittags noch nicht geschrieben. Die Preußen drängten jetzt auf den Siegtreffer, sollten aber noch auf dem kalten Fuß erwischt werden. Ein Standard in der Nachspielzeit segelte in den SCP-Strafraum. Den ersten Kopfball konnte Marko Dedovic noch parieren, den Abpraller hämmerte Leersmacher aber im Nachsetzen in die Maschen – 1:2 (90.). Die Partie war damit gelaufen, die Serie nach 18 Spielen gerissen.
Die Daten zum Spiel
SCP: Dedovic – Hoffmeier, Scherder (Borgmann, 46.), van Eijma – Schauerte, Remberg, Holtby (Klann, 55.), Heidemann (Frenkert, 75.) – Langlitz (Möbius, 55.), Wegkamp, Bindemann
Wegberg: Zabel – Hoffmanns, Hühne, Wilms, Leersmacher, Merl (Geerkens, 65.) – Mandt (Brauweiler, 85.), Kühnel – Hasani (Lekesiz, 72.), Bach (Post, 82.), Fehr
Tore: 0:1 Mandt (53.), 1:1 Wegkamp (84.), 1:2 Leersmacher (90.)
Gelbe Karten: Merl, Mandt, Hühne / Scherder
Zuschauer: Cedric Gottschalk