Eigentlich hätte das Heimspiel gegen den SV Lippstadt bereits Mitte April stattfinden sollen, ein positiver Fall im Team des SVL sorgte im Vorfeld aber für Unruhe und nahm den Gästen die Chance, sich im Training ordentlich auf die Partie vorzubereiten. Im Sinne eines fairen Wettbewerbs stimmten die Preußen einer kurzfristigen Verschiebung zu, doch auch zu diesem zweiten Termin kam es wenige Tage später aufgrund verschärfter Quarantäne-Regeln nicht. Jetzt, zwei Verschiebungen und zweieinhalb Wochen nach dem ursprünglichen Termin, soll der dritte gleichzeitig auch der finale Anlauf sein. Am morgigen Mittwochabend (18:30 Uhr) gastiert der abstiegsbedrohte SV Lippstadt also an der Hammer Straße.
Dreieinhalb Wochen Pause geschafft
Die Pause, die durch den Spielausfall entstanden ist, war ungewöhnlich lang. Das letzte Pflichtspiel liegt schon ganze dreieinhalb Wochen zurück. Welche Partie das war? Der 3:2-Auswärtssieg bei RW Ahlen. Eine Partie, die Nerven gekostet, aber auch neues Selbstvertrauen gebracht hat. „Das Spiel und der Verlauf hatten viel mit Mentalität und Kampf zu tun und wenig mit Fußball. Sich aber immer wieder auch nach Rückschlägen zurückzukämpfen, das hat die Mannschaft nochmal gefestigt“, erinnert sich Trainer Sascha Hildmann zurück. Es sind in dieser Liga eben mehr Qualitäten als nur fußballerische Finesse gefragt. Und in den letzten Wochen und Monaten hat die Adlerträger ausgezeichnet, das gesamte Repertoire zur richtigen Zeit abrufen zu können. Das spiegelt auch die Serie an ungeschlagenen Spielen, die mittlerweile auf stolze 15 angewachsen ist, eindrucksvoll wider. Nach der langen Pause muss es den Preußen jetzt gelingen, den Ruhepuls im Schnelldurchlauf wieder auf Betriebstemperatur zu bringen. Den Anfang macht morgen Abend Lippstadt, danach folgen die Partien im Drei-Tages-Rhythmus. „Die Pause war sicherlich blöd. Aber ich glaube nicht, dass wir morgen große Anlaufschwierigkeiten haben werden. Die Mannschaft hat ihr System, ihre Abläufe und vor allem große Lust auf die Partie.“
„Wir gehen jetzt mit Vollgas in die letzten acht Spiele und wollen keines davon verlieren. Wir haben einiges vor, auch im Pokal!“
Sascha Hildmann
Ein Blick auf die Tabelle verdeutlicht dabei schnell, dass die Gäste durchaus mit Druck in die Domstadt reisen werden. Als Tabellenneunzehnter steckt Lippstadt noch mitten im Abstiegskampf und kann sich nicht von allen Sorgen freisprechen. Der Umstand, dass nur der Tabellenletzte absteigt, steigert die Hoffnung auf den Ligaverbleib zwar, entschieden ist aber nichts. Immerhin zwei Punkte ist das Polster auf das Ligaschlusslicht „groß“, zudem hat die Mannschaft von Trainer Felix Bechtold noch zwei ausstehende Spiele in der Hinterhand. „Lippstadt kämpft – in Anführungszeichen – noch ums Überleben“, ahnt auch der Preußencoach. Nachdem Lippstadt zudem gegen RW Essen mit 0:5 verloren hat, rechnet der Coach zudem mit einer anderen Herangehensweise der Gäste: „Ich kann sie wirklich schwer einschätzen. Aber ich kann mir vorstellen, dass sie gegen uns vor allem versuchen werden, hinten sicher zu stehen.“ Für die Adlerträger ist es dann die Aufgabe, dieses Bollwerk zu knacken – Rückenwind für diese Aufgabe wird die breite Brust nach den Erfolgen der letzten Wochen geben.
Schulze Niehues wird fehlen – Aufbauprogramm für Schwadorf
In der Rückrundentabelle liegen die Preußen jetzt etwas hinter Spitzenreiter Borussia Dortmund II, was aber auch nur daran liegt, dass die Schwarz-Gelben zwei Spiele Vorsprung haben. Wenn die Adlerträger beide gewinnen, können sie den Platz an der Sonne zurückerobern und sogar alleine innehaben. Zu kaufen gibt es dafür nichts, es unterstreicht aber die starke Entwicklung der Mannschaft und gibt zudem ein gutes Gefühl, gerade mit Blick auf die folgende Spielzeit. „Wir gehen jetzt mit Vollgas in die letzten acht Spiele und wollen keines davon verlieren. Wir haben einiges vor, auch im Pokal!“ Personell muss der Fußballlehrer mindestens im morgigen Spiel auf Max Schulze Niehues verzichten, den eine Mittelhandverletzung ausbremst. Anders sieht es bei Ousman Touray aus, der mit einer Muskelverletzung mehrere Wochen ausfallen wird. Und auch Jules Schwadorf wird in dieser Spielzeit nicht mehr zum Einsatz kommen, wie der Trainer erklärt: „Wir haben uns mit Jules intensiv ausgetauscht. Wir wollen ihn jetzt in Ruhe und sehr spezifisch aufbauen, um ihn in eine gute Konstitution zu bringen, sodass er zum Start der neuen Saison fit und belastbar ist. Da blicken wir ganz bewusst schon auf die nächste Spielzeit, denn er ist, gerade wenn er fit ist, ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft!“