Etwa vier Monate ist es her, dass die Preußen an einem lauen Spätsommerabend beim SV Rödinghausen in die neue Spielzeit gestartet sind. Die Sonne senkte sich über dem Häcker-Wiehenstadion, eine kleine Zahl an Heimfans durfte das Auftaktspiel der Regionalliga West verfolgen – und nach 90 umkämpften Minuten trennten sich beide Mannschaften 1:1-Unentschieden. Sowohl für die Münsteraner als auch für den Vorjahresmeister, der letzten Sommer ebenfalls einen großen Umbruch durchlebte, war das die erste Standortbestimmung. Das ist heute aber schon wieder Schnee von gestern. Jetzt ist 2021, die Temperaturen bewegen sich um den Gefrierpunkt, Zuschauer sind keine mehr zugelassen – und beide Clubs haben bereits 19 weitere Ligaduelle in den Knochen. Wenn es also am Samstag (14 Uhr) zum Wiedersehen kommt und der Tabellenfünfte den Neunten empfängt, beginnt auch die Rückserie in der Regionalliga West.

Nachdem die Preußen sich kurz vor Weihnachten in die zweiwöchige Winterpause verabschiedet hatten, steht das Team von Trainer Sascha Hildmann seit dem 4. Januar wieder auf dem Trainingsplatz. „Das war keine Pause, das war eine Unterbrechung“, beschreibt es der Fußballlehrer passend: „Die Jungs haben in der kurzen Zeit nicht viel verloren. Trotzdem ist es schwierig, sie in kurzer Zeit auch wieder auf 100 Prozent zu bringen. Die brauchen wir aber auch, um in der Liga zu bestehen.“ Ob die Adlerträger ihre Form schon wieder haben, wird sich erneut gegen die Ostwestfalen zeigen. Von denen hat Sascha Hildmann in den letzten zwei Wochen wiederum kaum etwas mitbekommen: „Von ihrem Test haben wir kein Videomaterial, das wird etwas eine Wundertüte. Wir haben aber natürlich ihre letzten Liga-Spiele analysiert. Sie haben sich auf jeden Fall stabilisiert, aber wir sollten uns einfach noch mehr auf uns konzentrieren.“

„Wir wollen den nächsten Entwicklungsschritt nehmen und die Mannschaft weiterbringen. Und wir wollen die Spiele, die wir in der Hinrunde nicht gewinnen konnten, jetzt gewinnen und in der Tabelle klettern, so gut es geht.“

Trainer Sascha Hildmann über seine Erwartungshaltung an die Rückrunde

Mit Blick auf die beginnende Rückrunde kamen im Rahmen der virtuellen Pressekonferenz am Freitag auch die Fragen, mit welcher Zielsetzung der Preußentrainer an die verbleibenden Spiele geht. „Wir wollen den nächsten Entwicklungsschritt nehmen und die Mannschaft weiterbringen. Und wir wollen die Spiele, die wir in der Hinrunde nicht gewinnen konnten, jetzt gewinnen und in der Tabelle klettern, so gut es geht“, so der Coach, der natürlich auch die Tabelle kennt: „Essen hat einen Wahnsinnsvorsprung, das ist so. Wir wollen einfach unsere Spiele gewinnen und uns am Ende nichts vorwerfen lassen.“ Von Spiel zu Spiel denken. Oft einfacher gesagt als getan.

Mit seiner Mannschaft ist Sascha Hildmann indes sehr zufrieden, die Leistungen während der kurzen Vorbereitungszeit haben ihm gefallen. Auch beim 3:2-Testspielsieg gegen den Ligakonkurrenten Schalke II zeigten die Adlerträger eine richtig gute Halbzeit. Inklusive eines Tores von Neuzugang Gerrit Wegkamp, der jetzt auch in der Liga angreifen will. „Unsere Chancenverwertung war das große Manko, das müssen wir unbedingt verbessern. Da kann Gerrit uns mit seinen Qualitäten weiterhelfen. Unsere Chancen hatten wir immer, auch in den Spielen, die wir verloren haben. Wir müssen sie einfach reinmachen“, lautet die Ansage des Trainers. Verzichten müssen die Preußen gegen Rödinghausen allerdings auf Joshua Holtby (muskuläre Probleme), der ansonsten im Mittelfeld gesetzt wäre. Eine Option als Nachfolge ist Dennis Daube, der nach überstandenen Problemen wieder fit aus. Ebenfalls fehlen werden Alexander Langlitz (Bänderdehnung), William Møller (Bänderverletzung) und Naod Mekonnen (Entzündung am Fuß).

 

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