Den zweiten Sieg in Folge fuhr die U23 am Donnerstagabend in der Oberliga Westfalen ein und musste dabei vor allem körperlich alles in die Waagschale werfen. Belohnt wurde die engagierte Leistung mit einem 3:1-Heimsieg (1:1) gegen Westfalia Herne.
Der Unterschied zwischen den beiden Ligarivalen war von der ersten Sekunde an zu erkennen. Auf der einen Seite Westfalia Herne mit seinem sehr körperbetonten Spiel, auf der anderen Seite die Adlerträger, die vor allem ihr spielerisches Potenzial ausspielten. „Herne agierte sehr unkonventionell und hat mit hoher Intensität gespielt, damit mussten wir erstmal klarkommen. Es war dann phasenweise schwierig, immer die richtigen Lösungen zu finden. Das ist uns in den entscheidenden Momenten auch oft gelungen, es fehlte aber noch zu oft die nötige Effektivität“, fasste Trainer Sören Weinfurtner das Geschehen zusammen.
Gleich vier Akteure aus der ersten Mannschaft hatte Weinfurtner zur Verfügung, konnte auf Nicolai Remberg, Okan Erdogan, Naod Mekonnen und Jannik Borgmann zurückgreifen. Vor allem die Abwehrreihe hatte alle Hände voll zu tun, gegen die hohen Bälle und die starken Standards der Westfalia zu verteidigen. Nach Vorne war es Preußen-Neuzugang Burinyuy Nyuydine – letzte Saison noch in Herne aktiv – der mit zwei Treffern und einer Vorlage für die besonderen Momente sorgte. „Das erstes Tor fällt durch eine überragende Einzelleistung, dann kassieren wir aber zu schnell das Gegentor“, so Weinfurtner. Beide Treffer fielen kurz vor dem Seitenwechsel (42., 45.).
Nach der Pause drückten zunächst die Gäste auf das nächste Tor, ehe sich schließlich doch das spielerische Element durchsetzte. „Uns war klar, dass wir fighten müssen und dass hier nicht die feine Klinge entscheidend sein wird. Wir haben gut dagegengehalten und die beiden Konter zu den Toren sauber ausgespielt. Nach 69. Minute waren es Nyuydine und der eingewechselte Ali Gülcan, die im Zusammenspiel das 2:1 erzwangen, nur zwei Minuten später legte Nyuydine das 3:1 nach. Dem hatte Westfalia Herne nichts mehr entgegenzusetzen.
Schon am Sonntag zuhause gegen Wattenscheid
Viel Zeit, den Sieg zu genießen, bleibt den Adlerträgern nicht, denn schon am kommenden Sonntag (15 Uhr, Kunstrasen) steht gegen die SG Wattenscheid das nächste Heimspiel auf dem Programm. „Wir müssen jetzt viel regenerieren und auch personell einiges umstellen. Wir haben nächste Woche schon wieder eine englische Woche. Das Programm ist echt nicht ohne“, muss man nicht einmal zwischen den Zeilen lesen, um zu wissen, was Sören Weinfurtner von der diesjährigen Belastung in einer durch Corona aufgeblähten Liga hält.
Nicht nur personell muss sich die U23 umstellen, sondern auch, was den Gegner angeht. „Das wird ein ganz anderes Spiel. Wattenscheid wird hier eher eine spielerische Note einbringen. Sie haben eine neu formierte Truppe, die sich noch finden muss, aber über sehr viel Qualität verfügt“, weiß der Coach, was auf ihn und seine Schützlinge zukommt.