160 Kilometer hin, 160 Kilometer zurück – und das, um am Ende viel Lehrgeld zu bezahlen. Das Auswärtsspiel der U23 verlief ganz und gar nicht nach den Vorstellungen von Trainer Sören Weinfurtner, der unterm Strich aber trotzdem nicht ganz unzufrieden war. Die 2:4-Niederlage der Adlerträger beim 1. FC Kaan-Marienborn bot viele Facetten. „Das Ergebnis gibt den Spielverlauf eigentlich überhaupt nicht wieder; und daran sind einzig und allein wir Schuld. Es ist das eingetreten, was ich seit Wochen predige: Es verliert in der Liga die Mannschaft, die mehr individuelle Fehler macht. Und das waren wir“, ärgerte es den Coach, der über weite Strecken von der Leistung seines Teams angetan war: „Wir wussten ja um die Probleme und waren mit der Vorbereitung auch nicht richtig zufrieden. Wir sind jetzt böse auf die Nase gefallen, daraus müssen wir schnell lernen. Aber ich hätte nicht gedacht, dass wir über die meiste Zeit schon in der Lage sind, eine solche Leistung abzurufen. Das stimmt mich wirklich positiv. Wir müssen jetzt schnell lernen, uns auch dafür zu belohnen.“

Die Anfangsviertelstunde verlief noch recht ausgeglichen in der Herkules-Arena, danach entwickelten die Gäste aus der Domstadt aber ein Übergewicht und kamen auch zu ersten Chancen. „Wir haben Kaan eigentlich gut kontrolliert und hätten, mit ein bisschen Glück, auch in Führung gehen können“, so Weinfurtner, der jedoch das Gegenteil mit ansehen musste: „Wir treffen vor unserem Strafraum eine falsche Entscheidung und daraus resultiert ein Elfmeter (38.), durch den Kaan in Führung geht.“ Ärgerlich für die Preußen, die aber stark aus der Pause kamen und die richtige Antwort gaben: Zunächst glich Ali Gülcan (46.) zum 1:1 aus, wenig später holt er einen Elfmeter, den wiederum Nils Burchardt (51.) sicher verwandelte. „Danach nimmt das alles ein bisschen seinen Lauf und wir kassieren zu früh den Ausgleich.“

Die zweite Halbzeit stand dann im Zeichen von Kohsuke Tsuda. Der Angreifer von Kaan-Marienborn, der von den Preußen durch Fehler mehrfach eingeladen wurde, erzielte zunächst den 2:2-Ausgleich (54.) und legte in der Schlussphase noch einen Doppelpack (82. & 83.) nach. „Wir wollten nach dem 2:3 dann nochmal mehr ins Risiko gehen, weil wir bis dahin eine gute Leistung gezeigt haben. Durch ein unsauberes Passspiel laden wir sie aber wieder ein. Das war, wie die anderen auch, ein geschenktes Tor, tat besonders weh, weil wir uns 10 Minuten vor Schluss jeder Chance beraubt haben, noch einen Punkt mitzunehmen“, musste das Team von Trainer Sören Weinfurtner die lange Heimfahrt am Ende mit einer 2:4-Niederlage im Gepäck antreten. Aber auch wichtige Erkenntnisse sammelte die U23 am Sonntag, aus denen sie jetzt ihre Lehren ziehen muss.

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