Die Vorbereitungszeit ist schon wieder geschafft, am morgigen Freitagabend (Anstoß 18:00 Uhr) startet der SC Preußen Münster in die Saison 2020/21 in der Regionalliga West. Der Auftakt führt den Adlerclub gleich zum letztjährigen Meister, dem SV Rödinghausen. Die Ostwestfalen haben allerdings zum Ende der letzten Spielzeit auf ihr Anrecht auf die Relegationsspiele verzichtet und dadurch dem späteren Aufsteiger, dem SC Verl, den Weg geebnet. Jetzt treffen die Preußen auf eine runderneuerte Elf, die mit Fußballlehrer Nils Drube auch von einem neuen Cheftrainer geleitet wird. Gespielt wird im Häcker-Wiehenstadion vor 300 heimischen Fans.
Nach der getroffenen Entscheidung, nicht aufsteigen zu wollen, musste Rödinghausen im Sommer einen größeren Umbruch hinnehmen. Trainer Enrico Maasen zog es zur Zweitvertretung von Borussia Dortmund, Leistungsträger wie Torschützenkönig Simon Engelmann, Felix Backszat (beide RW Essen), Franz Pfanne (BVB II) oder Omar Traoré (KFC Uerdingen) haben den Club ebenfalls verlassen. Doch schon in den Jahren zuvor gelang es dem Verein immer wieder aufs Neue, auch nach hochkarätigen Abgängen – wie zum Beispiel Marius Bülter – aufzufangen und eine starke Mannschaft zusammenzustellen. Das weiß auch Preußentrainer Sascha Hildmann, der den Gegner auf keinen Fall unterschätzen wird: „Ich weiß nicht, ob sie nicht die Qualität der letzten Jahre haben. Sie haben es jedes Jahr geschafft, eine gute Truppe auf den Platz zu bekommen. Wir haben den höchsten Respekt vor der Aufgabe, gerade nachdem sie aus dem Pokal geflogen sind werden sie gewinnen wollen.“
„Unsere Stärke ist sicherlich das spielerische Element. Wir haben Jungs, die was am Ball können. Aber auch unser Teamgeist ist gewachsen, da haben sich die neuen Jungs wunderbar integriert.“
Sascha Hildmann, Preußentrainer
Optimal verlief die Vorbereitung des Adlerclubs sicher nicht, gerade zu Beginn stand immer eine sehr junge Mannschaft auf dem Platz. Die erfahrenen Neuzugänge wie Dennis Daube oder Jules Schwadorf, aber auch ein Leistungsträger aus der letzten Saison wie Julian Schauerte, stießen erst im Laufe der der knapp fünf wöchigen Vorbereitungszeit zur Mannschaft, integrierten sich aber sehr schnell. Insbesondere das fünftägige Trainingslager im niederländischen Delden half dem Team von Trainer Sascha Hildmann in kurzer Zeit als Einheit zusammenzuwachsen. Und genau dieser Teamspirit soll das Fundament einer erfolgreichen Spielzeit bilden. „Unsere Stärke ist sicherlich das spielerische Element. Wir haben Jungs, die was am Ball können. Aber auch unser Teamgeist ist gewachsen, da haben sich die neuen Jungs wunderbar integriert“, sagte der Preußencoach am Donnertag im Rahmen der ersten Spieltags-Pressekonferenz, die nach Monaten wieder stattfand. Dabei war Hildmann die Vorfreunde auf den Start anzusehen und anzumerken: „Wir sind alle Sportler, wir lieben den Wettkampf und brauchen das.“
Bei einem genaueren Blick auf den eigenen Kader sieht der Preußencoach vor allem eine gewachsene und erfahrene Achse, an der sich die Mannschaft orientieren kann. Zwischen den Pfosten steht mit Max Schulze Niehues ein überragender Rückhalt, dazu geben Simon Scherder und auch Neuzugang Alexander Langlitz, der als Führungspersönlichkeit auch neben dem Platz vorangeht, der hinteren Kette Stabilität. Dennis Daube ist auf der Sechs die geballte Erfahrung, ebenso wie Julian Schauerte, der in dieser Saison eine offensivere Rolle einnehmen wird. „Die Mannschaft ist routinierter und selbstständiger, auch in ihren Entscheidungsfindungen. Das gefällt mir und da haben wir aktuell eine gute Mischung“, so Hildmann.
Personell sieht es für den Auftakt, auch wenn der Kader als solcher noch nicht vollständig ist, gut aus. Jannik Borgmann, Okan Erdogan und Naod Mekonnen sind wieder voll ins Training eingestiegen, alle anderen sind ohnehin fit. „Jannik rutscht wahrscheinlich in den Kader, für die anderen beiden ist es noch zu früh. Ich nehme nur Jungs mit, die zu 100 Prozent belastbar sind.“