HEIMSIEG! Mit unbändigem Einsatz, Leidenschaft und Wille erkämpft sich der SC Preußen Münster den Heimerfolg gegen den F.C. Hansa Rostock. Auf einem seifigen Boden im verregneten Preußenstadion war es eine Standardsituation und ein Eigentor von Nils Butzen, das die Partie entschied. Dieses Glück hatten sich die Adlerträger ein Stück weit verdient, zudem wurden die letzten Prozentpunkte auch durch die starke Unterstützung von den Ränden herausgekitzelt. Gemeinsam hat der Sportclub am Montagabend das nächste Etappenziel erreicht.
Große personelle Veränderungen nahm Cheftrainer Sascha Hildmann nicht vor, der Preußencoach musste nur den Ausfall des gesperrten Heinz Mörschel kompensieren. Seine Position im zentralen Mittelfeld nahm Kevin Rodrigues Pires ein, der seine Sperre in der Vorwoche abgesessen hatte. Ansonsten vertraute der Hildmann auf die Mannschaft, die gegen Uerdingen dreifach gepunktet hatte.
Rostock beginnt stark, Weckruf in Halbzeit zwei
Im Münsteraner Meimel entwickelte sich von Beginn an ein unterhaltsames und spannendes Spiel, dem jedoch in der Anfangsphase verstärkt die Gäste ihren Stempel aufdrücken konnten. Die Rostocker ließen sich von dem seifigen Boden an der Hammer Straße zunächst nicht entmutigen und zeigten immer wieder gute Kombinationen, mit denen sie die Defensive der Adlerträger vor Probleme stellten. Da gehörte nach knapp 20 Minuten ein wenig Glück dazu, dass die Hanseaten nicht früh in Führung gingen. Nach den anfänglichen Problemen fingen sich die Preußen aber zunehmend und kamen – insbesondere Fridolin Wagner – besser ins Spiel. Erst verteidigte der Sechser als letzter Mann eine Situation im Eins-gegen-eins, in einer Szene wenig später eroberte er im Mittelfeld das Leder und schickte Lucas Cueto mit einem Außenristpass hinter die Kette. Der Angreifer zögerte nicht lang, sein Abschluss knallte aber gegen den Pfosten.
Bis zur Pause hatte der FCH zwar noch mehr vom Spiel, nennenswerte Chancen gab es nach der besten Möglichkeit der Hausherren aber nicht mehr. Aus den Kabinen zurück meldeten sich die Preußen dann mit einer Doppelchance. Erst behauptete er auf dem Bierdeckel das Leder, dann probierte er es aus knapp 16 Metern mit links – und scheiterte diesmal am Außenpfosten. Die fällige Ecke landete auf Umwegen vor den Füßen von Wagner, der mit links einfach mal draufhielt und den Kasten nur knapp verfehlte. Das Publikum nahm den Weckruf noch einmal auf und es entwickelte sich im Stadion eine Stimmung, die jedem ein positives Gefühl gab.
Sieg über die Zeit gebracht
Und der Lohn sollte folgen: Einen gefährlichen getretenen Ecktstoß von Rodrigues Pires köpfte Nils Butzen im Luftzweikampf ins eigene Tor – 1:0 (67.). Das Stadion tobte, die Adlerträger waren auf dem richtigen Weg. Und sollten ihn glücklicherweise auch nicht mehr verlassen. Mit aller Leidenschaft, Willen und Einsatz, der am Montagabend im Tank war, schmissen sich die Preußen bis zur letzten Sekunde in jeden Zweikampf und in jeden Ball. Getragen von den Rängen und auch dem nötigen Quäntchen Glück gelang es so, die Angriffswellen der Hanseaten zerschellen zu lassen und den so wichtigen Heimsieg über die Zeit zu bringen.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Scherder, Löhmannsröben, Steurer – Schauerte, Wagner, Pires (Erdogan, 76.), Rossipal – Cueto (Heidemann, 81.), Königs, Özcan (Schnellbacher, 58.)
Rostock: Kolke – Riedel, Sonnenberg, Rheintaler – Neidhart, Butzen, Nartey, Scherff (Pedersen, 84.) – Opoku (Granatowski, 74.), Verhoek, Hanslik (Breier, 68.)
Tore: 1:0 Butzen (ET, 67.)
Gelbe Karten: Scherder / Sonnenberg, Butzen
Zuschauer: 7.227
Schiedsrichter: Tobias Schultes