15 Spiele sind in der 3. Liga noch zu gehen, bevor im Mai die Entscheidungen im Abstiegskampf feststehen. Drei Monate, in denen noch viel passieren kann und die von großer Bedeutung für den SC Preußen Münster sein werden. Dabei ist es genau in der jetzigen Phasen unglaublich wichtig, den Glauben an den Klassenerhalt nicht zu verlieren, auch wenn ein Blick auf die Tabelle für Unbehagen sorgt. Noch ist alles möglich, das betonte auch Preußentrainer Sascha Hildmann am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel (Freitagabend, 19:00 Uhr) gegen die Würzburger Kickers nochmal. „Es wird noch so viel passieren, die Liga ist brutal.“ Die entsprechende Einstellung und Mentalität, an sich und diese Mission zu glauben, verinnerlicht er auch der Mannschaft täglich. Jetzt braucht es auf dem Platz die passenden Erfolgserlebnisse.
„Die Jungs müssen sich in dieser Situation dem großen Ganzen unterordnen. Das funktioniert sonst nicht, wir können aktuell keine Rücksicht auf Einzelne nehmen. Es geht hier nur um Preußen Münster“, stellte Sascha Hildmann nochmal klar. Zuvor ging es um die Aufstellung einzelner Spieler und den Konkurrenzkampf innerhalb des Teams. „In Kaiserslautern war es zum Beispiel unser Plan, Philipp Hoffmann, der es in den letzten Spielen gut gemacht hat, erst in den letzten 20 Minuten zu bringen, damit er seine Geschwindigkeit ausspielen kann. Dann waren wir aber gezwungen, Kevin (A.d.R. Rodrigues Pires) verletzungsbedingt auszuwechseln. Natürlich war Hoffi da geknickt, aber die Jungs müssen solche Entscheidungen wegstecken und weitermachen. Für alles andere ist kein Platz.“ Es wird in den kommenden Wochen nur als Team funktionieren. Das klingt verdächtig stark nach Fußballphrase, muss aber von allen beherzigt werden.
Würzburg kommt mit einem Lauf
Jetzt kommt mit den Würzburger Kickers so etwas wie die Mannschaft der Stunde ins Preußenstadion. Auf einen 6:0-Erfolg bei Großaspach ließen sie einen 3:1-Heimsieg gegen den FC Ingolstadt folgen. Neun Tore in zwei Spielen, das ist eine Ansage. „Würzburg besitzt eine große spielerische Qualität. Mit Schuppan und Hägele haben sie zwei überragende Aufbauspieler, die alles versuchen, spielerisch zu lösen. Dazu haben sie mit Kaufmann, Baumann und Hemmerich große individuelle Qualität. Diese Mannschaft darfst du niemals unterschätzen“, so die Einschätzung des Preußentrainers. Vor wenigen Wochen musste Würzburg selbst noch nach unten blicken, jetzt sind die Rothosen fürs Erste ins obere Tabellenmittelfeld aufgerückt.
Wie es gelingen kann, eine starke Offensive auszubremsen, haben die Adlerträger auf dem Betzenberg gezeigt. Nachdem Zuhause gegen Duisburg fahrlässige Fehler zu den Gegentoren führten, sprang gegen Kaiserslautern mit einer über 90 Minuten tiefstehenden und auf Konter lauernden Ausrichtung am Ende ein Punkt heraus. Mit etwas mehr Präzision wäre, ob verdient oder nicht, noch mehr möglich gewesen. „Wir müssen, wenn wir aus der Tiefe kommen, unsere vorletzten, drittletzten Pässe sauber ausspielen, um zu Chancen zu kommen. Und wir müssen mutiger nachrücken. Das hat mir, gerade in der Schlussphase, in Lautern gefehlt. Wir müssen dann auf Lücke laufen, das richtige Positionsspiel haben – das ist noch eine Schwäche von uns.“
Einstellung und Trainingsleistung stimmen
Eins versicherte der Trainer aber nachdrücklich: „Die Mannschaft lebt! An der Trainingsleistung und der Einstellung gibt es von mir null Kritik. Und glauben sie mir: Wenn es anders wäre, würde ich es sagen.“ Ohnehin ist auf dem Trainingsplatz viel los, bis auf Jannik Borgmann und Joel Grodowski kann der Coach aus dem Vollen schöpfen. Ein Ärgernis war es dennoch, dass die Abschlusseinheit am Donnerstag auf Kunstrasen stattfinden musste, weil der Rasenplatz unter Wasser stand. Eine Rolle spielen darf das aber nicht, jetzt muss der Fokus auf das morgige Heimspiel gerichtet werden. Und wenn das Flutlicht angeht, müssen über viel Kampf, Leidenschaft und die richtige Einstellung die nächsten Punkte her. Das wäre ein wichtiger Schritt von vielen, die folgen müssen bis Mitte Mai.