Wenn der SC Preußen 06 e.V. Münster am Sonntag um 18:30 Uhr den FC St. Pauli im ausverkauften Preußenstadion an der Hammer Straße empfängt, ist es wieder soweit: DFB-Pokal, 1. Hauptrunde, der Wettbewerb, in dem der Kleine gerne den Großen ärgert und für unvergessliche Pokaltage sorgt. Auf genau so einen Sahnetag hoffen der gesamte Verein und seine Fans.
Die Mehrzahl der 15.000 Zuschauer wird den Adlerträgern nicht nur die Daumen drücken, sondern sie frenetisch anfeuern und versuchen, den Unterschied zwischen dem Zweit- und dem Drittligisten mit ihrer Unterstützung zunichte zu machen. Darauf hofft auch Trainer Pavel Dotchev, der seiner Mannschaft am Freitag die zweite Trainingseinheit bei den hitzigen Temperaturen ersparte: „Wir werden die Fans brauchen, ich weiß aber, dass sie uns bedingungslos unterstützen werden.“
Hoffnung auf weiteren Favoritensturz
„Wir sind mit Sicherheit nicht der Favorit“, schätzt Dotchev ein. Er empfindet es als „schmeichelhaft und als Bestätigung der guten Arbeit, wenn das jemand anders sieht“. Chancenlos sieht der Deutsch-Bulgare seine Mannschaft aber nicht und verweist auch auf die letzte Saison, in der die Preußen den Bundesligisten Werder Bremen mit 4:2 n.V. in die Knie zwingen konnten. Die Gemeinsamkeiten zum Vorjahr sind vorhanden, ein Bundesligist aus dem Norden muss die erste Pokalhürde in Münster nehmen. Ein schwieriges Unterfangen, so hoffen es alle Anhänger rund um die Hammer Straße.
Der Auftakt in die neue Spielzeit gibt durchaus Grund zur Hoffnung auf einen erneuten Favoritensturz. Mit vier Zählern aus zwei Spielen, darunter ein furioses 3:0 gegen Burghausen und ein 2:2-Remis nach zweimaligem Rückstand bei starken Leipzigern. „Ich bin zufrieden mit den Ergebnissen, auch wenn wir in Leipzig nicht zu hundert Prozent unsere Leistung abgerufen haben. Das muss gegen St. Pauli wieder besser laufen“, hat Dotchev Respekt vor einem „läuferisch und kämpferisch starken Gegner“.
Änderungen im Kader wahrscheinlich
Wer den 47-Jährigen kennt, weiß, dass er selten zu Veränderungen in seiner Anfangsformation neigt. Gegen den Kiezklub werden wahrscheinlich dieselben elf Akteure, wie schon in den ersten beiden Partien in der Liga, auflaufen. Da im DFB-Pokal die U23-Regel nicht wirksam ist, werden einige Spieler, die zuletzt nicht im Kader gestanden haben, auf der Bank Platz nehmen können. Max Schulze Niehues wird als zweiter Torwart dem Aufgebot angehören, wahrscheinlich ist auch Gaetano Manno erstmals mit von der Partie. Fraglich ist, ob Patrick Kirsch den Preußen zur Verfügung steht. Der Routinier laboriert an einer Wirbelsäulenstauchung.
Überraschendes Personal wird auf die Hanseaten nicht zukommen, Pauli-Coach Michael Frontzeck beobachtete die Preußen persönlich während des Testspiels gegen Twente Enschede. „Sie werden uns ernst nehmen“, glaubt Dotchev nicht, dass der Konkurrent seine Mannschaft unterschätzen wird. Er selbst warnt vor den starken Außenspielern Marc Rzatkowski und Fin Bartels, die „ihre Stärken im Eins-gegen-Eins haben“ sowie vor den gefährlichen Standards der Gäste.
Fokus auf dem eigenen Team
Der Fußballlehrer fokussiert sich allerdings am liebsten voll auf seine Elf. Er konzentriert sich auf „die kleine Chance“ die auf das Weiterkommen besteht. Daran glauben auch seine Spielern, die optimistisch sind, dass am Sonntag mit dem FC St. Pauli, genau wie im Vorjahr, ein weiterer Bundesligist die Segel im traditionsreichen Pokal in Münster streichen muss.
Mögliche Aufstellung: Masuch – Siegert, Schmidt, Kühne, Hergesell – Piossek, Truckenbrod, Bischoff, Grote – Kara, Taylor
Wir berichten wie gewohnt eine halbe Stunde vor Anpfiff ab 18:00 in unserem Liveticker aus dem Preußenstadion.
Aufgrund der erhöhten Zuschauerzahl empfehlen wir eine frühzeitige Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (das Stadionticket gilt auch als Ticket im Münsteraner Verkehrsbereich) oder mit dem in Münster allseits beliebten Fahrrad.