Die Auswärtsmisere des SC Preußen Münster hält weiter an, am Samstagnachmittag unterlagen die Adlerträger den Würzburger Kickers mit 2:3. Dabei passte die Niederlage nicht ins Bild der letzten Wochen, denn nach dem 0:2-Rückstand kurz nach der Pause boten die Münsteraner am Würzburger Dallenberg eine kämpferisch und moralisch starke Leistung, für die sie aber nicht mehr belohnt werden sollten. Unterm Strich bedeutet aber auch das wieder keine Zähler für die Preußen in der Fremde.
Für die Aufgabe in Würzburg musste Cheftrainer Marco Antwerpen wieder Änderungen in seiner Anfangsformation vornehmen, mit Niklas Heidemann und Sandrino Braun fehlten zwei Stammspieler in Bayern. Auf der linken Seite erhielt Benjamin Schwarz den Vorzug, im Mittelfeldzentrum durfte Philipp Müller mal wieder von Beginn an ran. Zudem entschied sich der Fußballlehrer in der Offensive für Philipp Hoffmann, dafür musste Rufat Dadashov zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Würzburg mit den besseren Chancen
In der Flyeralarm-Arena entwickelte sich gleich eine muntere Partie zwischen den Kickers und den Adlerträgern, in der die Preußen den ersten Abschluss des Spiels noch für sich verbuchen konnten. René Klingenburg probierte es aus der zweiten Reihe, sein Schuss flog aber am Pfosten vorbei. Das sollte aber vorerst die einzige offensive Szene der Münsteraner sein, nach etwa zehn Minuten übernahmen die Hausherren zunehmend das Kommando auf dem Platz und schnürten die Antwerpen-Elf durch ihr sicheres Passspiel mehrfach hinten ein. Aus dieser Überlegenheit heraus erspielten sich die Rothosen auch ihre Chancen, die beste hatte Peter Kurzweg bei einem Kopfball, den Max Schulze Niehues aber noch parieren konnte.
Gut 20 Minuten lang war von den Preußen in dieser besten Phase der Kickers vorne nichts zu sehen, ehe Klingenburg Keeper Leon Bätge diesmal per Kopf auf die Probe stellte. Der Schlussmann war aber zur Stelle und kurz darauf im Glück, dass eine Kopfball-Verlängerung von Ole Kittner am langen Pfosten vorbeisegelte. Die Mannschaft, die aber mehr Zug zum Tor zeigte, waren weiterhin die Würzburger. Angreifer Baumann hatte den Führungstreffer nach einem klasse Freistoß von Skarlatidis bereits auf dem Kopf, wenig später machte es Caniggia Elva besser. Der Kickers-Spieler nahm eine Flanke volley und erzielte kurz vor dem Pausenpfiff die Führung für die Rothosen (43.).
Am Ende wieder mit leeren Händen
In der Pause reagierte Marco Antwerpen, brachte Cyrill Akono für Schwarz. Nur kurz nach Wiederanpfiff der nächste Korrekturversuch, Martin Kobylanski kam für Kevin Rodrigues Pires. Doch Kobylanski war noch gar nicht so richtig auf dem Platz, da klingelte es schon ein zweites Mal. Ein wenig Slapstick im eigenen Strafraum, am Ende vollendete Patrick Breitkreuz einen Abpraller, der vor seinen Füßen gelandet war (52.). Und damit begann eine heiße zweite Halbzeit am Dalle so richtig. Nur fünf Minuten nach dem Gegentreffer setzte sich Scherder stark im gegnerischen Sechzehner durch und brachte den Ball auf’s Tor, der eingewechselte Akono drückte das Leder letztlich über die Linie. Damit war neue Hoffnung geschürt, die beinahe im Gegenzug wieder in Keim erstickt worden wäre, Breitkreuz traf aber nur den Querbalken.
Mit dem Anschlusstreffer bekam das Spiel aber nochmal eine neue Dynamik. Die Preußen drängten auf den Ausgleich und warfen in der letzten halben Stunde nochmal alles in die Waagschale, was die Kraftreserven hergaben. Doch es fehlte die letzte Durchschlagskraft, die die Würzburger wiederum nochmal zeigten. Dominic Baumann sorgte mit einem satten Schuss zum 3:1 für die vermeintliche Vorentscheidung (79.). Aber wieder fanden die Adlerträger die richtige Antwort. Diesmal zappelte ein abgefälschter Kobylanski-Freistoß im Gegenzug im Netz (82.). Die Münsteraner bäumten sich ein weiteres Mal auf, sollten für diesen Kraftakt aber nicht mehr belohnt werden, die Hausherren brachten die knappe 3:2-Führung über die Zeit.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Scherder – Menig, Klingenburg, Müller (Heinrich, 73.), Rodrigues Pires (Kobylanski, 51.), Schwarz (Akono, 46.) – Rühle, Hoffmann
Würzburg: Bätge – Ofosu-Ayeh (Kaufmann, 51.), Hägele, Schuppan, Kurzweg – Skarlatidis (Hajtic, 87.), Bachmann, Gnaase, Elva – Baumann (Göbel, 80.), Elva
Tore: 0:1 Elva (43.), 0:2 Breitkreuz (52.), 1:2 Akono (57.), 1:3 Baumann (79.), 2:3 Kobylanski (82.)
Gelbe Karten: Hägele, Kaufmann, Baumann / Schwarz, Schulze Niehues, Kobylanski, Menig
Zuschauer: 4.807
Schiedsrichter: Marcel Gasteier