Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Das ist Anlass, in Anteilnahme und Respekt der Menschen zu gedenken, die in Deutschland und Europa zu Opfern nationalsozialistischen Terrors wurden. Deutsche Bürgerinnen und Bürger grenzten ihre jüdischen Nachbarn von einem Tag auf den anderen aus, mit schrecklichen Folgen. Das Gleiche widerfuhr dem Volk der Sinti und Roma. Wer sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzte, wer als Mann einen Mann liebte, wurde unerbittlich verfolgt. Auschwitz steht heute für den unermesslichen Schmerz aller Opfer. Auschwitz steht heute für das unermessliche Verbrechen der Täter und ihrer Mitläufer.
Auch der Fußball spielte mit. Ohne Not und oftmals in vorauseilendem Gehorsam schloss er seine jüdischen und politisch andersdenkenden Mitglieder aus der Vereinsfamilie aus und gab sie damit dem Naziterror preis.
Damit das „Nie wieder“ geschieht und weil wir aus der Geschichte gelernt haben, wenden sich die Vereine gegen jene, die den Fußball mit antisemitischen und rassistischen Parolen und Aktionen vergiften und missbrauchen. Die aktuellen antisemitischen Aktionen einiger Fangruppen, die empörenden und verstörenden Übergrife auf geflüchtete Menschen fordern auf, sich dagegen zur Wehr zu setzen. „Nie wieder“ heißt heute, an einer Kultur des Verstehens und der Menschlichkeit zu arbeiten. „Nie wieder“ heißt heute, die kulturelle und demokratische Vielfalt des Fußballs und der Gesellschaf als ein hohes Gut zu begreifen und dieses vor seinen Feinden zu schützen.