Kurz vor Weihnachten wollte der SC Preußen Münster am 20. Spieltag den zuletzt aufkommenden Negativtrend gegen Fortuna Köln beenden, nach 90 Minuten stand dann eine weitere 0:2-Niederlage zu Buche. Es war die vierte in Folge, die die eigentlich starke Hinrunde leider überschattet. Am Samstag waren die Adlerträger aber einfach zu harmlos, um für drei Punkte infrage zu kommen. Darüber hinaus kostete ein weiterer Abwehrfehler auch einen einzigen Zähler. Jetzt geht es für den Sportclub in die zweiwöchige Winterpause, bevor sie im neuen Jahr mit aufgeladenen Akkus wieder loslegen.
Hinter der drittletzten Klappe des Adventskalenders versteckten sich am Samstagnachmittag auch für die Preußenfans einige Überraschungen, Cheftrainer Marco Antwerpen hatte seine angekündigten Wechsel in die Tat umgesetzt. Der Fußballlehrer kehrte wieder zur Dreierkette zurück, in der Dominik Lanius, Lion Schweers und Fabian Menig für Stabilität sorgen sollten. Das Zentrum besetzten wie gewohnt René Klingenburg, Kevin Rodrigues Pires und Martin Kobylanski, die Doppelspitze bildeten der wieder fitte Rufat Dadashov und Philipp Müller.
Frühes Gegentor als Vorentscheidung
Auf einem seifigen Platz im Preußenstadion entwickelte sich gleich ein ereignisreiches Spiel, das früh schon mehrere Highlights in petto hatte. Dabei standen die Adlerträger gleich nach vier Zeigerumdrehungen schon im Vordergrund, allerdings nicht so wie sie es sich vorgestellt hatten. Bei einem Flankenball standen sich Lion Schweers, Dominik Lanius und Max Schulze Nieshues gegenseitig im Weg und hofften wohl darauf, dass der jeweils andere die Situation bereinigt. Michael Eberwein dankte und nickte problemlos ein – 0:1 (5.). Zwar zappelte wenig später auch auf der anderen Seite der Ball im Netz, allerdings hob der Linienrichter zurecht die Fahne. Dadashov stand bei seiner Ablage im abseits, der Treffer war dadurch irregulär. Ein richtiger Weckruf war das aber nicht für die Preußen, die weiter recht fahrig untergwegs waren und keinen richtigen Zugriff auf das Spiel bekamen. Die Kölner wiederum hatten selbst eine hohe Fehlerquoute im eigenen Spielaufbau, wirkten in der Offensive aber zielstrebiger und nutzten die Unsicherheiten, die die Hausherren offenbarten, aus. Ein Schuss von Hamdi Dahmani, der an der Latte landete, war der nächste Warnschuss nach einer guten Viertelstunde.
Mit der Zeit bekamen die Adlerträger es etwas besser unter Kontrolle, was aber auch an der ebenfalls schwachen Offensivleistung der Gäste lag. Auch die Fortuna schenkte viele Situationen durch Ungenauigkeiten und Abstimmungsfehler her. Das große Plus war aber eben, dass die Kölner-Defensive dem – zugegeben – harmlosen Angriff des SCP nichts ermöglichte. In der Pause dürfte die Ansage von Chefcoach Marco Antwerpen dann deutlich ausgefallen sein, zudem brachte er Philipp Hoffmann für Mo Heinrich. Der erste Schwung nach dem Seitenwechsel brachte auch gleich eine erste Chance ein, einen Abpraller nach eine Ecke setzte Martin Kobylanski an die Latte. Viel mehr sprang aber auch im zweiten Durchgang nicht heraus, dafür machten die Preußen es der Hintermannschaft der Fortuna mit ihren vielen ungenauen langen Bällen aber auch zu einfach. Entweder landeten die Flugbälle Aus oder sie waren bei der großgewachsenen Dreierkette gut aufgehoben. Nur selten fand ein Ball einen schwarz-grünen Abnehmer.
Hartmann mit der Entscheidung
Die Preußen waren aber weiter gezwungen, das Spiel zu machen, denn die Gäste zogen sich mit ihrer Fünferkette tief in die eigene Hälfte zurück und warteten ab, was die Münsteraner ihnen anbaten. Wiriklich gefährliche Kontersituationen gab es aber auch nur vereinzelt, die meiste Zeit blieb es auf beiden Seiten ungefährlich. Geprägt war das Bild vor allem von vielen umkämpften Mittelfeldszenen. Trotzdem gab es noch die leise Hoffnung, zumindest den Lucky Punch zu setzen und immerhin einen Punkt mitzunehmen. Aber diese Hoffnung begrub der eingewechselte Moritz Hartmann mit seinem Jokertor zum 2:0 endgültig, damit war die Partie entschieden und die vierte Niederlage für die Hausheren stand fest.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Nieshues – Lanius, Schweers, Menig – Heinrich (Hoffmann, 46.), Klingenburg, Kobylanski, Pires, Schwarz (Cueto, 72.) – Dadashov, Müller (Rühle, 56.)
Köln: Rehnen – Schiek, Kyere, Fritz, Uaferro, Kolijc – Kurt (Kegel, 65.), Brandenburger, Eberwein – Dahmani (Andersen, 90.), Pintol (Hartmann, 86.)
Tore: 0:1 Eberwein (5.), 0:2 Hartmann (90. + 2)
Gelbe Karten: Kobylanski, Pires, Menig, Rühle / Brandenburger, Kolijc, Kyere, Schiek
Zuschauer: 5.438
Schiedsrichter: Harm Osmers