Der SC Preußen Münster kassierte am Samstagnachmittag eine weitere Niederlage, unterlag dem FSV Zwickau am 19. Spieltag mit 0:2. Dabei waren die Adlerträger wieder früh in Rückstand gegangen und liefen der restlichen Spielzeit der Musik hinterher. Da passte es ins Bild, dass die Hausherren die eigenen Chancen, die durchaus vorhanden waren, auch noch liegen ließen.
Für das Heimspiel entschied sich Marco Antwerpen wieder für eine Viererkette, in der Lion Schweers und Simon Scherder das Zentrum bildeten. Hinten rechts durfte wie gewohnt Fabian Menig ran, hinten links feierte Benjamin Schwarz sein Startelfcomeback in dieser Saison. Im Mittelfeld sollten wieder René Klingenburg, Kevin Rodrigues Pires und Martin Kobylanski die Fäden ziehen und das offensive Dreigestirn um Philipp Müller, Tobias Rühle und Lucas Cueto in Szene setzen.
Zwickau zeigt sich effektiv
Die Spielanlage der Preußen war schnell zu erkennen, die Adlerträger wollten es spielerisch gegen die wuchtigen Zwickauer lösen. Das funktionierte in den Anfangsminuten auch ansehnlich, da versuchten die Gäste vergeblich anzulaufen. Allerdings können Fehler eben auch schnell bestraft werden. Und so sollte es kommen. Scherder wollte einen Flankenball ins Zentrum auflösen, sein Pass fand aber einen Zwickauer Abnehmer. Verteidiger Anthony Barylla nahm das Leder aus guten 23 Metern direkt und feuerte ein Geschoss ab, das für Max Schulze Nieshues nicht mehr zu halten war – 0:1 (5.). Davon ließen sich die Hausherren aber nicht aus der Bahn werfen und behielten ihren Stil bei. Die Ansätze für Chancen waren auch da, wirklich gefährlich wurde es aber nach einem Standard. Wieder stand Scherder im Mittelpunkt, diesmal aber positiv. Der Kapitän zog im FSV-Sechzehner ab, Keeper Johannes Brinkies packte aber eine sensationelle Parade aus und verhinderte so den Ausgleich.
Ärgerlich für die Preußen, die es kurz danach noch bitterer traf. Einen Schuss von Ronny König fälschte Scherder so unglücklich ab, dass er Schulze Niehues auf dem falschen Fuß erwischte und neben dem Pfosten eintrudelte – 0:2 (21.). Aber auch danach steckten die Adlerträger nicht zurück, versuchten weiter Druck nach vorne auszuüben. Und kamen auch zu Chancen. Schweers tauchte nach einem Standard alleine vor Brinkies auf, schoss diesen aber an. Wenig später kam Rühle aus aussichtsreicher Position zum Schuss, im letzten Moment warf sich aber Tobi Wachsmuth dazwischen. Zum Ende der ersten Halbzeit rückte das Sportliche dann für eine kurze Phase in den Hintergrund, es wurde hitziger im Preußenstadion. Einige Schiedsrichterentscheidungen ließen die Gemüter schnell hochkochen, auch an der Seitenlinie. Schließlich musste der Co-Trainer des FSV auf die Tribüne, weil er einen Ball, nachdem er sich zuvor bereits ein Wortgefecht mit den SCP-Trainern geleistet hatte, einfach wegschoß.
Spiel auf ein Tor, aber ohne Tore
In der Halbzeitpause hatten dann alle Zeit, sich wieder auf den Fußball zu konzentrieren, um den Zwei-Tore-Rückstand wettzumachen. Mit dieser Einstellung kehrten die Adlerträger auf den Platz zurück und hatten kurz nach Wiederanpfiff durch René Klingenburg die nächste Großchance, wieder wollte der Ball aber nicht über die Linie. Dieses Gefühl sollte sich mit der Zeit noch weiter verfestigen. Erst verpasste Klinge eine Flanke knapp, danach landete ein Kopfball vom eingewechselten Tobi Warschewski an der Latte. Weil der entscheidende Punch nicht mehr gelingen sollte, blieb es beim 0:2 und die dritte Niederlage in Folge stand fest. Ausschlaggebend dafür war aber das schwache Defensivverhalten, das die Gäste eiskalt ausgenutzt hatten.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Menig (Heinrich, 46.), Schweers, Scherder, Schwarz – Klingenburg, Pires (Warschewski, 60.), Kobylanski – Müller, Rühle (Hoffmann, 74.), Cueto
Zwickau: Brinkies – Barylla, Wachsmuth, Antonitsch, Lange – Schröter (Bonga, 86.), Frick, Könnecke, Miatke (Kartalis, 58.) – Bickel (Hoffmann, 71.), König
Tore: 0:1 Barylla (5.), 0:2 König (21.)
Gelbe Karten: Pires, Müller, Kobylanski / König, Barylla
Zuschauer: 4.976
Schiedsrichter: Fank Willenborg