Für die U23 des SC Preußen Münster reichte es am 23. Spieltag in der Westfalenliga nur zu einem 1:1-Unentschieden. Dabei sahen die Adlerträger beim SuS Stadtlohn lange wie der Sieger aus, erst spät in der Nachspielzeit gelang den Hausherren der Ausgleich und Cheftrainer Sören Weinfurtner konnte im Nachhinein nur noch von einem „gebrauchten“ statt von einem gelungenen Tag sprechen. „Das tut natürlich weh, denn wir hätten unsere Situation verbessern können“, spielt der Coach auf die Ergebnisse der Konkurrenz an, die sich gegenseitig die Punkte geklaut hatten: „So hat sich immerhin auch nichts verschlechtert. Es wäre aber ein wichtiger Sieg gewesen.“
In der ersten Hälfte hatten die Preußen ihre Probleme, vor allem der der Platz, der „in einem sehr, sehr schlechten Zustand“ war, bereitete beiden Teams Schwierigkeiten. „Da war dann eher der lange Hub denn die feine Klinge gefragt“, gewöhnte sich seine Elf erst mit der Zeit an die Umstände. „Stadtlohn hatte am Anfang die besseren Chancen, wir haben es in der Defensive aber auch nicht gut gemacht. Da war viel Luft nach oben“, so der Übungsleiter. Vorne kamen die Adlerträger mit der Zeit zwar besser in Schwung, zu einem Treffer reichte es aber trotzdem nicht. So ging es „mit einem gerechteten Unentschieden“ in die Pause, aus der sich die Münsteraner verbessert zurückmeldeten. „Wir waren dann besser in der Partie, standen kompakter und haben weniger zugelassen. Den Treffer erzielt Mehmet Kara sehr schön“, zog der Flügelspieler in die Zentrale und schob mit links in die linke Torwartecke zur 1:0-Führung ein (47.). Im weiteren Verlauf hatte die U23 gute Chancen, den Deckel auf die Partie zu machen, verpasste es aber. Einmal kratzte Stadtlohn noch so gerade einen Ball von der Linie, ein anderes Mal vergab Nicolas Kriwet aus aussichtsreicher Position freistehend. „Da hätten wir das Spiel entscheiden müssen“, wertete der Coach.
„Hätten uns belohnen müssen“
In der Schlussphase kam es dann, wie es kommen musste. Die Gastgeber drückten, schoben alles nach vorne. Obwohl Stadtlohn sogar noch eine Rote Karte kassierte, sie erarbeiteten sich viele Standards, die immer wieder für Gefahr sorgten. Schließlich war es die 98. Spielminute, in der der Ausgleich noch fallen sollte. Ein Eckball wurde zunächst geklärt, anschließend aber wieder in die Mitte gebracht. „Da hatten wir schon ballorientiert vorgeschoben“, sah Weinfurtner, wie am zweiten Pfosten zwei SuS-Akteure freistanden und im zweiten Anlauf das Leder irgendwie über die Linie beförderten. Dass der Treffer überhaupt so spät noch fallen konnte, lag unter anderem daran, dass ein großes Loch, das dem Schiedsrichter während der Partie erst aufgefallen war, noch zu geschüttet werden musste. „Ich bin ein großer Fan davon, länger spielen zu lassen, denn es gibt am Ende viel zu wenig Netto-Spielzeit. Und auch in Stadtlohn war die Nachspielzeit völlig angebracht, da dürfen wir uns nicht beklagen. Wir hätten uns einfach belohnen müssen“, konnte die U23 so keinen weiteren Boden in der Westfalenliga gutmachen, verschlechterte immerhin die eigene Ausgangssituation aber auch nicht.