Mit einer breiten Brust trat der SC Preußen Münster am Samstag beim 1. FC Magdeburg an, verlor diese bei der 1:3-Auswärtsniederlage nach einer starken Anfangsphase aber zu schnell wieder. Durch Simon Scherder konnten die Adlerträger in der MDCC-Arena zunächst noch in Führung gehen, dann drehten die Hausherren die Partie innerhalb von 22 Minuten und sorgten so auch für den späteren Endstand. Damit wurde die kleine Serie des SCP gestoppt.
„Wir wollen hier mutig auftreten und die Magdeburger von Anfang an beschäftgien“, hatte Cheftrainer Marco Antwerpen für die Auswärtspartie an der Elbe einen klaren Matchplan vorgegeben. Seine Startelf hatte der Fußballlehrer dafür auf zwei Positionen umgebaut. Vierfachtorschütze Michele Rizzi kehrte für Martin Kobylanski in die Anfangself zurück, darüber hinaus durfte Moritz Heinrich von Beginn an loslegen. Für ihn musste Adriano Grimaldi auf der Bank Platz nehmen, Tobias Rühle wechselte wieder ins Sturmzentrum.
Gut gestartet, bitter geendet
In der MDCC-Arena zeichnete sich mit dem Anpfiff ab, dass die Adlerträger hier auf der Höhe waren. In einer zunächst noch unspektakulären Anfangsphase machten die Preußen einen sattelfesten Eindruck und ließen die Hausherren nicht ins Spiel kommen. Mehr noch, sie schafften es, auch in Führung zu gehen: Nach einem Rizzi-Freistoß gewann Lion Schweers in der Zentrale das Kopfballduell und bediente so mit ein wenig Glück Tobias Rühle, der noch für Simon Scherder ablegte. Der Abwehrchef musste das Leder dann nur noch über die Linie schieben – 1:0 (9.)! Schweers sollte nur kurz darauf schon wieder im Mittelpunkt stehen, diesmal aber auf der anderen Seite: Seine Kopfballrückgabe geriet zu kurz, Tobias Schwede konnte abstauben und hämmerte den Ball, nachdem er Schlussmann Schulze Niehues umkurvt hatte, trocken zum 1:1 ins Netz (13.).
Der Gegentreffer zeigte dann seine Wirkung in den Köpfen der Gäste, die immer unsicherer wurden und die Kontrolle über die Partie aus der Hand gaben. Der FCM brachte zunehmend seine Wucht auf den Platz und zeigte, dass auch sie Standards können: Nach einem Freistoß hatte Christopher Handke zu viel Freiraum im Sechzehner und nickte den Ball problemlos ins lange Eck. Schulze Niehues ohne Chance, die Preußen in Rückstand (33.). Ebenso wie das erste Tor schon hatte auch das zweite Nachwehen: In der Hintermannschaft des SCP herrschte in dieser Phase große Unordnung, die die Magdeburger eiskalt ausnutzten. Eine Flanke verwertete Christian Beck sehenswert per Seitfallzieher, erhöhte auf 3:1 (35.). Ein Treffer aus der Kategorie Tor des Monats.
Ereignisloser zweiter Durchgang
Die bitteren Minuten hörten damit aber nicht auf, kurz vor Pause musste auch noch Danilo Wiebe verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Die Nummer 21 musste nach einem Zweikampf mit Beck lange am Knie behandelt werden und wurde schließlich in die Kabine getragen. Es war der bittere Schlusspunkt eines ersten Durchgangs, der eigentlich gut begonnen hatte. Eine Aufholjagd, wie die Münsteraner sie noch in Bremen gestartet hatten, blieb an der Elbe diesmal aus. Tobias Rühle hatte kurz nach dem Seitenwechsel noch eine Großchance, Keeper Jan Glinker klärte die Situation aber in höchster Not. Für die Preußen war es die letzte gute Gelegenheit in der Partie, ansonsten hielt die Defensive des FCM die Schotten dicht. Auch die Gastgeber hatten noch eine Möglichkeit, aber Lion Schweers und Max Schulze Niehues retteten im Verbund. Das waren aber die wenigen Highlights des zweiten Durchgangs, der ansonsten nicht mehr viel Spannung zu bieten hatte.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Menig, Schweers, Scherder, Al-Hazaimeh – Braun, Rizzi, Wiebe (Kittner, 43.) – Hoffmann (Grimaldi, 57.), Rühle, Heinrich (Kobylanski, 67.)
Magdeburg: Glinker – Handke, Schiller, Schäfer – Butzen, Weil, Düker, Erdmann (Sowislo, 81.) Schwede (Niemeyer, 74.) – Türpitz (Pix, 80.), Beck
Tore: 1:0 Scherder (9.), 1:1 Schwede (13.), 2:1 Handke (33.), 3:1 Beck (35.)
Gelbe Karten: Hoffmann, Wiebe, Heinreich
Zuschauer: 15.166
Schiedsrichter: Tim Skorczyk