Mit einem Lachen im Gesicht spazierte Cheftrainer Marco Antwerpen am Freitagmittag in den Presseraum des Preußenstadions, begrüßte die anwesenden Medienvertreter alle mit einem lockeren Handshake und nahm danach in Ruhe seinen Platz ein. Alles war gefühlt beim alten, obwohl es die erste Spieltags-Pressekonferenz für den 46-Jährigen beim Adlerclub war. Das zeigt aber gleich, wie schnell sich der Fußballlehrer nach seiner Rückkehr an die Hammer Straße wieder eingelebt hat. „Wenn du als Trainer in eine bestehende Mannschaft kommst, musst du erstmal viele Gespräche führen. Da waren zweieinhalb Wochen nicht so lang. Aber Kutte und ich haben unsere Abläufe und die haben wir versucht dem Team zu verinnerlichen“, berichtet der Coach über die knappe Vorbereitung, in der das Trainergespann versucht hat, die eigene Spielidee zu vermitteln: „Wir wollen gerne unsere offensivere Ausrichtung implementieren, müssen dabei aber das Risiko minimieren, wir sind schließlich noch Tabellensiebzehnter. Mit attraktivem Fußball wollen wir aber die Fans mitnehmen!“
„Die Stimmung ist gut“
Als Tabellensiebzehnter in die Winterpause zu gehen, kann sicherlich aufs Gemüt schlagen, aber im Lager der Preußen „ist die Stimmung gut“, wie Antwerpen berichtet: „Es würde uns auch nicht helfen, wenn dort nur noch Trauerklöße herumschleichen würden. Die gute Stimmung brauchen wir. Jetzt müssen wir der Mannschaft noch die richtige Mentalität einhauchen, um in der Liga zu punkten.“ Da zielt der Cheftrainer auch ganz bewusst nicht nur auf die einzelne Akteure ab, sondern auf den gesamten Kader: „Wenn einer vorangeht und zeigt, dass er will, die zehn anderen ihm aber nur viel Glück wünschen, hilft das keinem weiter. Da muss jeder im Kopf die richtige Einstellung an den Tag legen und die Mannschaft füreinander da sein!“ Das wird gleich in Meppen gefragt sein, denn der kommende Gastgeber „kommt sehr über die eigene Mentalität“, hat Antwerpen den kommenden Gegner bereits ausgiebig unter die Lupe genommen: „Sie spielen viel mit langen Bällen, gehen robust in die Zweikämpfe – da müssen wir uns wehren.“ Es wird also einen guten Tag brauchen, wenn die Adlerträger ihren 3:0-Hinspielsieg in der Hänsch-Arena wiederholen wollen. Für die Preußen wird es übrigens nach 27 Jahren die erste Partie wieder in Meppen sein.
Als die Personalfrage in den Mittelpunkt rückte, warf der Fußballlehrer einen kurzen Blick auf seinen Notizzettel, dann berichtete er: „Eine schlechte Nachricht hat uns noch erreicht, Moritz Heinrich fällt mit einem grippalen Infekt aus. Sebastian Mai ist weiterhin angeschlagen, Jeron Al-Hazaimeh soll wieder mittrainieren, ebenso wie Danilo Wiebe. Bei den beiden müssen wir noch abwarten. Gleiches gilt für Michele Rizzi, der nach überstandenen muskulären Problemen zurück im Training ist.“ Eine kleine Premiere wird Lucas Cueto am Wochenende feiern, der Flügelspieler wird erstmals in dieser Saison für ein Pflichtspiel im Kader stehen. Ob auch Nachwuchstalent Cyrill Akono einen Platz im Mannschaftsbus bekommt, ließ der Übungsleiter noch offen. Ungeklärt blieb ebenfalls die Torwartfrage, die der Cheftrainer aber sowieso nicht so hoch spielen will: „Der Position kommt immer so eine besondere Bedeutung zu, das sehe ich ein bisschen anders. Auch wenn wir jetzt eine Entscheidung treffen, ist die für mich noch nicht in Stein gemeißelt.“