Es herrschte nach dem Abpfiff eine komische Stimmung im Preußenstadion, die Enttäuschung und der Frust war Spielern und Fans nach der 1:4-Pleite gegen die SG Sonnenhof Großaspach gleichermaßen ins Gesicht geschrieben. Nachdem die Adlerträger in den Anfangsminuten noch gut in die Partie gekommen waren, ihre Chancen aber mal wieder fahrlässig ungenutzt ließen, bauten sie im weiteren Spielverlauf zunehmend ab und wurden für ihr teilweise desolates Defensivverhalten von den Gästen eiskalt bestraft.
Starlelf-Veränderungen gehören in diesem Jahr wohl einfach dazu, so auch wieder vor der Partie gegen die SGA. Sowohl Stephane Tritz, nach abgesessener Sperre, als auch Simon Scherder, nach überstandener Verletzung, kehrten am Samstagnachmittag in die Startelf zurück. Ebenfalls von Beginn an durfte auch Philipp Hoffmann, der auf dem rechten Flügel den Vorzug erhielt.
Guter Beginn ohne Lohn
Trotz der kalten und widrigen Außenbedingungen waren beide Mannschaften auf dem Platz gleich auf Betriebstemperatur und legten zu Beginn ein ordentliches Tempo an den Tag. Schon in der Anfangsphase gab es daher auf beiden Seiten gute Möglichkeiten: Erst parierte Keeper Kevin Broll einen Rizzi-Freistoß stark, nur Momente später rutschten gleich mehrere Adlerträger im Strafraum an einer Hereingabe vorbei. Eine ähnliche Situation mussten nur wenig später die Preußen auch überstehen, als Saliou Sane den Ball aus spitzem Winkel nur noch ans Außennetz setzen konnte.
Dieser Schwung verschwand aber so schnell wieder, wie er gekommen war und der extrem seifige sowie tiefe Platz forderte früh seinen Tribut. Spielerisch ließ das Geläuft nicht viel zu und sorgte noch zusätzlich für jede Menge ungenauigkeiten. Trotzdem kamen die Adlerträger noch zu einer Riesenchance, die erst Tobi Rühle und dann Adriano Grimaldi aber beinahe fährlässig ungenutzt ließen. Und wie es eben im Fußball läuft, wird das häufig bestraft. Bei einem Eckball behinderten sich Grimaldi und Schulze Niehues gegenseitig und der Ball landete schließlich im eigenen Tor (35.). Es passte zur momentanen Situation. Aber der erste Durchgang sollte noch bitterer weitergehen: Die Gäste zeigten in einer Situation ihre Qualität und Saliou Sane erhöhte kurz vor der Pause auf 2:0 (44.).
Frühe Vorentscheiung
Nach dem Seitenwechsel war den Adlerträgern der Frust anzumerken und die Hausherren suchten zunächst wieder den Weg nach vorne. Wenn auch noch zaghaft, aber sie näherten sich zumindest wieder an. Der Ball schlug dennoch auf der anderen Seite ein. Joseph-Claude Gyau zog von der Außenbahn nach innen, visierte an und versenkte ins lange Eck – 0:3 (58.). Der nächste Schock, auf den die Preußen diesmal aber eine Antwort fanden. Adriano Grimaldi verkürzte per Kopf auf 1:3, sorgte kurzzeitig für neue Hoffnung (59.). Diese währte aber wahrlich nur kurz, weil die Münsteraner an diesem Nachmittag einfach nicht auf der Höhe waren. Timo Röttger konnte über 25 Meter nur mit Begleitschutz durch die Preußenhälfte marschieren und sich kurz vor dem Fünfmeterraum noch die Ecke noch aussuchen – 1:4 (65.). Das war im Prinzip schon der Schlusspunkt der Partie, denn danach war die Luft einfach raus. Die Hausherren völlig designiert, die Großaspacher mussten nicht mehr. Und so plätscherte die Partie in den Schlussminuten ohne weitere Höhepunkte ihrem Ende entgegen.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Tritz, Kittner, Schweers, Menig – Hoffmann (Heinrich, 46.), Scherder, Rizzi, Kobylanski (Al-Hazaimeh, 71.) – Rühle, Grimaldi
Großaspach: Broll – Thermann, Leist, Gehring, Vitzthum – Sohm (Binakaj, 84.), Hoffmann (Pelivan, 87.), Hägele, Gyau – Sane, Röttger (Rodriguez, 76.)
Tore: 0:1 Grimaldi (35., ET), 0:2 Sane (44.), 0:3 Gyau (58.), 1:3 Grimaldi (59.), 1:4 (Röttger, 65.)
Gelbe Karten: Sohm, Gehring
Zuschauer: 4.841
Schiedsrichter: Markus Wollenweber