Der Kapitän der U-19-YOUNGSTARS liebt die linke Außenbahn. Unabhängig vom bevorzugten Einsatzort ist Julian Conze mittendrin. Und bleibt das ab Juli nächsten Jahres an höherer Stelle. Denn wie Adrian Knüver fixierte der 18-Jährige seine schwarz-weiß-grüne Zukunft und unterschrieb vor kurzem einen Profivertrag bis zum 30. Juni 2020.
„Es ist unsere Grundidee, die talentierten Spieler aus den eigenen Reihen an den Profikader heranzuführen und ihnen die Chance zu geben, bei uns den Sprung zu schaffen“, setzt Sportdirektor Malte Metzelder, selbst ein ehemaliger SCP-Juniorenspieler, die Philosophie des Clubs in Taten um. Der 35-Jährige macht sich immer wieder selbst ein Bild von den Talenten aus den eigenen Reihen, denn wann immer es ihm möglich ist, sieht der die U19-Partien. Julian Conze rückte zunächst, wie andere auch, in der Sommervorbereitung nach oben und trainierte mit dem Drittligaaufgebot. Weitere Einladungen folgten.
„Wir bekommen dann immer von Cihan Tasdelen Bescheid, wann wir uns wo einfinden müssen.“ Inzwischen kennt man den 1,87 m großen Linksfuß auch in Benno Möhlmanns Einheit. „Klar muss man sich erst richtig umstellen – vom Tempo her von der Einsatzhärte. Mit der Zeit kommt man klar, denn hier lernt man schnell hinzu“, sagte uns Conze, der aus Telgte herbei pendelt und mit den Zuständigen seiner Schule, dem Warendorfer Augustin-Wibbelt-Gymnasium, ein Agreement getroffen hat. „Die sind sehr tolerant und erlauben es mir auch, am Training der Ersten teilzunehmen. Es muss nur passen und ich muss den Stoff nachholen.“ Im Frühjahr 2018 will er mit der Hochschulreife seine Schullaufbahn beenden. Und besprochen wurde daheim, dass er sich zunächst voll und ganz auf den Sport konzentrieren darf. „Ich hab auch an ein Auslandsjahr gedacht und wollte in die USA. Aber der Plan wird zurückgestellt, das ist es mir wert. Hier zu spielen, war immer ein Traum von mir. Ich freue mich einfach nur, dass es geklappt hat.“
Conze ist der gewählte Kapitän der Bundesliga-U19 und Stammspieler. Dass er bereits fünf Treffer erzielte, beleuchtet er selbst mit einem Lächeln. Denn beim bemerkenswerten 4:4 gegen Neuling Klosterhardt stimmte in Oberhausen am dritten Spieltag defensiv herzlich wenig und Conze nahm drei Einladungen zum Trefferglück gerne an. Wichtiger ist, was er grundsätzlich auf der linken Seite macht. Ob defensiv oder, wie meistens, offensiv. Mit seinem Tempo sorgte er für Druck und reißt Lücken, seine Anspiele auf Torjäger Justin Steinkötter kommen. „Das hat bisher ganz gut geklappt mit dem Zusammenspiel.“
Daheim spielte er für die SG Telgte bis zum C-Juniorenalter, dann wechselte er nach Münster zum 1. FC Gievenbeck. In dessen U15 war er auch Kapitän, blieb vor seiner SCP-Zeit ein Jahr hier und profitierte nach eigener Aussage sehr von dem damaligen Trainer – Tobias Nubbemeyer. Der jetzt 24-Jährige fiel später mit dem Aufstieg der U17 des Hombrucher SV in die Bundesliga über Dortmunds Stadtgrenzen hinaus auf und wurde 2017 von RB Leipzig als Co-Trainer für die U19 verpflichtet. „Mit Tobias habe ich noch immer regelmäßig Kontakt“, so Conze.
Text: AGRAVIS/Austermann