Gut 150 Kilometer trennen den SC Preußen Münster und Fortuna Köln geographisch nur voneinander, beide Vereine haben ihre Heimat im Westen von Nordrhein-Westfalen. So nah sich die beiden Clubs auf der Landkarte doch sind, so viel trennt beide zurzeit in der 3. Liga: Als Überraschungsmannschaft der Saison haben sich die Südstädter nach 14 Spieltagen in der Spitzengruppe der Runde festsetzen können, belegen zurzeit den zweiten Platz. „Fortuna Köln glaubt an die eigene Spielweise, das macht sie stark. Sie spielen keinen Zauberfußball, aber das ist in der Liga auch nicht gefragt. Köln arbeitet sauber nach vorne sowie nach hinten – und das mit voller Überzeugung“, hat Fußballlehrer Benno Möhlmann den nächsten Gast bereits genau unter die Lupe genommen: „Jetzt kommt natürlich noch ihr Selbstvertrauen hinzu. Sie spielen einfach konstant und machen keine Fehler.“
„Auch über die Art und Weise gesprochen“
Nach der enttäuschenden 2:6-Schlappe in Wiesbaden und einem neuerlichen Tiefpunkt in dieser Saison lief der Alltag der Mannschaft unter der Woche nicht einfach weiter. Vor dem ersten Training am Dienstag wurde die Partie komplett aufgearbeitet und analysiert, dabei wurden mehrere Punkte von verschiedenen Mannschaftsteilen angesprochen. „Wir haben auch über die Art und Weise, wie wir verloren haben, geredet“, hat der Übungsleiter, der sich selbst als Pragmatiker bezeichnet, den Fokus danach aber schnell auf die eigentliche Arbeit gerichtet: „Wir müssen die Dinge natürlich intern ansprechen, aber es hilft uns nicht, dem ewig nachzuhängen. Wir müssen jetzt mit neuem Schwung weitermachen. Und ich bin überzeugt, dass die Mannschaft den Ernst der Lage begriffen hat.“
Nur fünf Tage nach dem Wiesbaden-Spiel haben die Preußen jetzt die Chance, vor heimischer Kulisse die dringend benötigte Reaktion zu zeigen. „Es bringt nichts mehr, etwas zu erzählen. Ich muss es schaffen, mit der Mannschaft jedes Spiel richtig anzugehen“, soll der erste Schritt am Freitagabend gegen Fortuna Köln gelingen. Eine wichtige Komponente wird sein, dass sich die Adlerträger nicht selber im Weg stehen und individuelle Fehler abstellen, um den Gegner nicht einzuladen. Und selbst wenn Fehler passieren, „dann müssen wir danach konzentriert weiterspielen“, so Benno Möhlmann. Aufgefallen war das vor allem im letzten Spiel, als die Münsteraner den Wiesbadenern mehrfach einfache Tore ermöglicht hatten.
Kobylanski und Mai angeschlagen
Personelle Änderungen wird der Coach gegenüber der letzten Partie in jedem Fall vornehmen, das kündigte er bereits auf der Pressekonferenz an. Ohne dabei konkrete Namen zu nennen, betonte der Cheftrainer: „Es wird eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die die schwere Aufgabe Fortuna Köln meistern kann.“ Bevor die Aufstellung in seinem Kopf zu Ende reifen kann, muss der Übungsleiter noch letzte Infos von seinen Spielern abwarten: Martin Kobylanski musste unter der Woche mit dem Training aussetzen, auch die Wade von Sebastian Mai bereitet weiterhin Probleme. Bei beiden ist ein Einsatz noch mit einem Fragezeichen versehen. Ebenfalls leicht angeschlagen ist Michele Rizzi, der mit einem geschwollenen Knöchel aber wohl spielen kann. Aber egal, für welche Elf sich der Coach am Ende entscheiden wird, Ausreden wird es keine mehr geben. Gegen Fortuna Köln muss eine Leistungssteigerung her.