Im Training der U-16-YOUNGSTARS stand einer mehr als üblich auf dem Platz. Und sah genau hin. Je eine Woche lang nämlich wählt mit Arne Barez der Jugend-Cheftrainer im SC Preußen eine Nachwuchsmannschaft aus, dessen Betrieb er sich ansieht. Acht Teams hat er im Fokus, von der U 23 bis zur U 12.
„Die Trainer haben ihre Teams im Blick, ich schaue auf das Große und Ganze“, erklärt der 39 Jahre alte A-Lizenzinhaber seine Aufgabe. „Es ist ganz wichtig, dass es im Club jemanden gibt, der übergreifend die sportliche Entwicklung beeinflusst und steuert.“ Barez macht genau dies in der zweiten Saison, nachdem er 2012 im SCP als Sportlicher Leiter der Nachwuchsabteilung auf dieser Ebene begann. 2007 spielte er bereits für die Zweite, gab aber schnell dem Traineramt (U 16) den Vorzug. Später war er Co-Trainer der U 19 und Trainer der U 23. Beruflich bedingt verschlug es das „Nordlicht“, das zuvor in Hamburgs Oberliga spielte, nach sechsjährigem Studium in den USA (BWL und Sportmanagement) nach Münster. Inzwischen verantwortet Barez als Chefredakteur für Fußball-Medien viele Produkte des münsterischen Philippka-Sportverlags. Was das fachliche Know-how angeht, sitzt er quasi an der Quelle.
Seine Arbeit sieht er als „einen Baustein“ im anspruchsvollen Geflecht an. Für wichtiger erachtet er das, was die Trainer täglich machen. Barez, der sich einmal im Monat zur so genannten Nachwuchsrunde mit Sportdirektor und Geschäftsstellenleiter Malte Metzelder sowie dem für Junioren zuständigen Präsidiumsmitglied Bernhard Niewöhner trifft, steht für die Beantwortung grundsätzlicher Fragen ein: „Wie wollen wir ausbilden? Welche Schwerpunkte sollen gesetzt werden?“
Eine Spielkonzeption ist entwickelt worden, die „den Rahmenbedingungen entspricht und unter Beachtung der sehr heterogenen sportlichen Voraussetzungen umgesetzt wird.“ Eine U 17, zum Beispiel, müsse als Westfalenligist ganz andere Aufgaben erfüllen als in der Nachwuchs-Bundesliga.
„Auch in den internen Fortbildungen will Barez überzeugen. „Was ich meine, muss verstanden werden. Ich nehme die Trainer mit ins Boot, denn unsere Idee muss auch sie überzeugen. Sonst bilden sie weder Einzelne noch ihre Mannschaften nach unserer Idee aus.“
Mannschaftsübergreifend hat er auch die ausgemachten großen Talente im Blick, die gehalten werden sollen. „Wir müssen gemeinsam aufpassen, dass die Besten nicht weggehen.“ Auch wenn der SCP in Konkurrenz zu Nachwuchsleistungszentren stehe, „bieten wir hier sehr gute Möglichkeiten, Profi zu werden. Die Jungs sind hier am richtigen Ort, sie stehen im Fokus der Verantwortlichen. Sie können den Schritt nach oben machen. Wir mussten zusehen, dass sich diese Überzeugung hier bei uns entwickelt.“
Beitrag: Austermann/AGRAVIS