Nach mehrstündiger intensiver Debatte stimmte die schwarz-grüne Ratsmehrheit am Mittwochabend mit 41 von 70 Stimmen (bei 29 Nein-Stimmen) dem Antrag von CDU und Grünen zu, die Standortsuche für einen Stadionneubau innerhalb der Münsteraner Stadtgrenzen nicht weiterzuführen. Präsidium und Aufsichtsrat des SC Preußen 06 e.V. Münster nehmen wie folgt Stellung:
Der Rat der Stadt Münster hat auf seiner Sitzung am 18.10.2017 beschlossen, Pläne für den Neubau eines bundesligatauglichen Stadions auf dem Gebiet der Stadt Münster nicht weiter zu verfolgen. Präsidium und Aufsichtsrat des SC Preußen Münster bedauern diese Entscheidung, die für die Zukunftsfähigkeit des Vereins von großer Bedeutung ist. Wir sind der Meinung, dass mit dieser Entscheidung eine große Chance vertan wurde, den Standort Münster durch Errichtung eines modernen, privat finanzierten Stadions im Wettbewerb der Kommunen und Regionen nachhaltig zu stärken.
In den zurückliegenden Gesprächsrunden zwischen Verein und Verwaltung bzw. Politik haben wir seitens des Vereins immer wieder deutlich gemacht, dass der Neubau eines Stadions auf dem Gebiet der Stadt Münster absolute Priorität bei der Gestaltung der Zukunftsfähigkeit des SC Preußen Münster hat. Nachdem diese Option nun nicht mehr besteht, sind wir selbstverständlich bereit, aus Verantwortung gegenüber dem Verein, seinen Mitgliedern und Fans intensiv, konstruktiv und ernsthaft über die nunmehr noch bestehenden Möglichkeiten in Gespräche einzutreten und zu einer zeitnahen Lösung zu kommen.
Deshalb werden wir selbstverständlich, wie auch schon in der Vergangenheit, das Angebot annehmen, über den Ausbau/die Sanierung des Standortes Hammer Straße in konkrete Verhandlungen einzutreten. Allerdings: Ein blanko „Bekenntnis“ des SC Preußen zu diesem Standort kann es nicht geben, zumindest solange nicht, bis wir wissen zu was wir uns „bekennen“ und wer die Ergebnisse letztendlich zu finanzieren hat. Auch hierzu hat es in den zurückliegenden Verhandlungen immer wieder klare Anforderungen gegeben. Wir sehen deshalb den konkreten Vorschlägen seitens der Stadt mit großer Erwartung und Spannung entgegen.
Des Weiteren gebietet es unsere Verantwortung auch, die Gespräche mit den Repräsentanten von Gemeinden in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadt Münster fortzusetzen, die in den letzten Wochen und Monaten signalisiert haben, dass der SC Preußen Münster bei Ihnen willkommen ist und in denen Liegenschaften existieren, die für die Realisierung eines solchen Leuchtturmprojekts bestens geeignet sind. Dies ist auch deshalb erforderlich, weil auch nach einem entsprechenden Beschluss des Rates der Stadt Münster keinesfalls gewährleistet ist, dass das Vorhaben an dieser Stelle auch tatsächlich realisierbar ist. Die Geschichte eines potentiellen Umbaus an der Hammer Straße ist endlos, entsprechende Planungsvorhaben sind seit den 80-Jahren des vergangenen Jahrhunderts immer wieder vorgestellt (z.B. eine umfangreiche Planskizze der Verwaltung aus dem Jahr 1989!) aber aus den verschiedensten Gründen nie umgesetzt worden. Auch weisen wir mit aller Zurückhaltung darauf hin, dass eine potentielle Standortinitiative in Senden-Bösensell vom Oberbürgermeister der Stadt Münster selbst in die Verhandlungen eingebracht wurde.
Die Entscheidung ist gefallen – endlich. Das ist gut, auch wenn wir uns eine andere Lösung gewünscht hätten. Nun gilt es, die Zukunft zu gestalten. Wir brauchen zukunftsfähige und zeitnahe Lösungen – und ein klares Bekenntnis unserer Stadt Münster, dass der SC Preußen 06 e.V. Münster als wichtiges Aushängeschild weiter einen wichtigen Platz einnimmt und damit auch eine klare Aussage dazu, dass in dieser Stadt auch Leistungssport und Profifußball ihre Heimat haben.