Wenn zwei kriselnde Clubs aufeinandertreffen, verspricht das sportlich gesehen schon eine Menge Stoff für einen spannenden Fußballkrimi. Wenn es sich bei den kriselnden Clubs dann auch noch um den VfL Osnabrück und den SCP handelt, wird das Ganze schon zum Thriller. Denn zur sportlichen Anspannung gesellt sich auch noch die Rivalität beider Fanlager, die das Derby zu etwas ganz Besonderem macht. Wer die Oberhand gewinnt und – vielleicht wichtiger denn je – die drei Punkte einfährt, entscheidet sich am Samstag ab 14 Uhr.
Spielern und Trainern muss man nicht mehr erzählen, was das Derby bedeutet. „Für die Fans beider Seiten ist es sicher das wichtigste Spiel der Saison und durch die sportliche Situation bekommt es noch mal eine ganz andere Brisanz“, weiß Preußencoach Benno Möhlmann genau, worum es geht und sieht eben darin einen Vorteil: „Die Chance, in so einem Spiel über sich hinauszuwachsen, ist vielleicht größer als in einem normalen Spiel. Für uns geht es darum, in dem Spiel alles zu geben, um aus der immer brenzliger werdenden Situation rauszukommen.“ Und damit ist alles gesagt!
Die Personalie Grimaldi gibt dabei durchaus Grund zum Optimismus. „Ich gehe davon aus, dass Adriano morgen mit dabei sein wird. Ob von Anfang an, oder erst im Laufe des Siels, muss man sehen. Es hängt auch davon ab, wie er sich fühlt“, setzt Möhlmann auf seinen Kapitän, will aber auch nicht zu viel Druck aufbauen. Schließlich sind nicht einmal zwei Wochen vergangen seit seiner Muskelfaserverletzung. Ohnehin kann der Trainer weitestgehend aus dem Vollen schöpfen, klammert man die Langzeitverletzten Tobias Wraschewski, Lucas Cueto und Benjamin Schwarz einmal aus.
Zwischen dem Gegner aus Niedersachsen und dem eigenen Team sieht Möhlmann durchaus Parallelen: „Osnabrück hat mit seinem Kader natürlich auch den Anspruch, in der ersten Tabellenhälfte dabei zu sein und nicht im Abstiegskampf. Die Qualität hat sie, das kann man durchaus vergleichen.“
Ein Zuschauermagnet, wie in früheren Jahren, dürfte das diesjährige Derby vermutlich nicht werden, etwa 10.500 Besucher werden an der Hammer Straße erwartet. Ein rassiges, aber vor allem auf den Rängen friedliches Derby wäre beste Werbung, um auch die Massen wieder für eines der traditionsreichsten Derbys zu mobilisieren.