Vorstand und Aufsichtsrat des SC Preußen Münster priorisieren weiterhin den Neubau eines bundesligatauglichen Stadions in Münster – für den Fall des Scheiterns bleibt als Alternative ein Neubau in einer Nachbargemeinde.
Intensiv befassten sich die Gremien des SC Preußen mit der aktuellen Entwicklung der Stadionfrage. Nachdem in einem aufwändigen Prozess zwischen dem Verein und der Stadt drei mögliche Standorte für den Neubau eines Stadions ermittelt wurden, steht eine endgültige Entscheidung der städtischen Gremien über den Fortgang des Prozesses nach wie vor aus. Die Signale aus der Politik sind jedoch eindeutig: Aktuell wird es eine Mehrheit für die Entwicklung eines Grundstückes in diese Richtung nicht geben. Damit müssen alle Pläne für den Neubau eines Stadions in Münster auf unabsehbare Zeit ad Acta gelegt werden. Angesichts des sich immer mehr verschärfenden Zeitdrucks erwarten wir von der Ratssitzung am 18.10.2017 eine definitive Entscheidung.
Aus Verantwortung gegenüber dem Verein, seinen Fans und Mitgliedern, aber auch gegenüber allen Fußballanhängern in der Stadt und der Region, hat sich die Vereinsführung deshalb Gedanken über alternative Möglichkeiten gemacht.
Dabei ist zunächst der Ausbau der bestehenden Spielstätte an der Hammer Staße in den Blick zu nehmen. Ein Neubau an dieser Stelle ist nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts für das Land NRW vom 07.12.2000 ausgeschlossen, die bestehende Anlage genießt jedoch Bestandsschutz. Das Bebauungsplanverfahren zur Sanierung/Umbau der bestehenden Anlage ist immer noch nicht abgeschlossen. Unabhängig davon ist weiterhin unklar, wie hoch die Kosten für eine Sanierung/Umbau sind und wer sie zu tragen hat. Die Vereinsführung hat immer wieder deutlich gemacht, dass sie aus eigenen Mitteln einen solchen Umbau nicht tragen kann.
Potentielle private Investoren haben aufgrund der Rahmenbedingungen des Standortes deutlich erklärt, für ein Investment an diesem Standort nicht zur Verfügung zu stehen. Auch nach erfolgtem Umbau/Ausbau ist eine Wettbewerbsfähigkeit unter den Bedingungen des Profifußballs nicht gegeben. Dennoch ist es aus Sicht des Vereins wichtig, eine entscheidungsfähige Grundlage zu schaffen – der aktuelle und schon lange existierende Zustand dieser städtischen Liegenschaft ist eine Zumutung für Spieler und Zuschauer sowie ein Schandfleck für die Stadt Münster
Aufgrund dieser Entwicklung und parallel dazu haben die Verantwortlichen des Vereins das Gesprächsangebot der Gemeinde Senden über die Entwicklung eines Standorts im Stadtteil Bösensell gerne aufgenommen – übrigens in Kenntnis des Oberbürgermeisters der Stadt Münster. Die in Betracht genommene Fläche ist sowohl was die Erreichbarkeit (Anschluss an die A 43 sowie fußläufige Erreichbarkeit vom Bahnhaltepunkt Bösensell) angeht, als auch für die Vermarktung aus Sicht von Investoren geradezu optimal. Die Gespräche mit der Gemeinde Senden sind konstruktiv und vom Willen geprägt, zu einem positiven Ergebnis zu kommen. Das Vorhaben wird als eine große Chance verstanden, mit einem Leuchtturmprojekt die Attraktivität des Münsterlandes zu stärken. Auch die Möglichkeiten zu einer interkommunalen Zusammenarbeit mit der Stadt Münster werden ausdrücklich begrüßt, zumal die in Betracht gezogenen Flächen unmittelbar an die Stadt Münster grenzen. „Die Chancen, die sich hier für die beteiligten Städte, die ganze Region und den Verein ergeben, sind so unübersehbar, dass wir mit allen Kräften gemeinsam daran arbeiten wollen, ein solches Projekt auf den Weg und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen“, so Präsident Christoph Strässer und AR-Vorsitzender Frank Westermann, wenn die Naubaupläne auf dem Gebiet der Stadt Münster scheitern.
Auch mit Repräsentanten der Stadt Greven wurde in den letzten Wochen gesprochen. Auch dort gibt es eine hohe Bereitschaft zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen, auch hier werden die Chancen für die Gemeinde und die Region bei einem Gelingen des Projekts als sehr hoch eingeschätzt. Die in Betracht genommenen Flächen liegen in unmittelbarer Nähe des Bahnhaltepunktes Münster-Sprakel sowie eines Anschlusses der A1.
Es wird angestrebt, nach Möglichkeit noch in diesem Jahr zu einer Grundsatzentscheidung über die Umsetzung zu kommen, damit die entsprechenden operativen Schritte schnellstmöglich eingeleitet werden können. „Der Korridor für die Umsetzung einer solchen Win-Win Situation ist endlich – es wäre fahrlässig, ihn verstreichen zu lassen“.