Es wurde ganz still im Preußenstadion, die Anspannung war allen anzumerken, als sich der Elfmeter-Schütze von Schalke 04 den Ball auf dem Punkt zurecht legte. Über 80 Minuten hatten die U19-YOUNGSTARS den haushohen Favoriten richtig ärgern können – und jetzt schien es, als könnten sich die Blau-Weißen kurz vor Schluss doch noch durchsetzen. Der Schalker lief an, doch Schlussmann Luis Klante tauchte reaktionsschnell ab und fischte den Ball aus der Ecke. Der Punkt war gerettet. „Das sind die Momente, für die man als Torwart lebt“, blickt das 18-jährige Torwarttalent gerne auf den Augenblick zurück: „Es freut mich, dass ich der Mannschaft helfen und den Punkt gegen ein so gutes Team sichern konnte.“
Luis Klante avancierte mit dieser Parade zum Matchwinner. Und der Neuzugang, der sich selbst auf dem Platz als lauten und impulsiven Typen beschreibt, ist ein wichtiger Baustein für den guten Saisonstart der U19. Im Sommer wechselte er aus dem Nachwuchsleistungszentrum von der TSG Hoffenheim an die Hammer Straße, um mehr Spielzeiten zu bekommen: „Für mich ist die aktuelle Konstellation perfekt: Ich darf bei den Profis mittrainieren und bekomme in der U19 meine Einsatzzeiten“, hat sich der Wechsel für den in Bad Mergentheim Geborenen gelohnt: „Ich sehe selbst, dass Max Schulze Niehues und Nils Körber mir ein paar Schritte voraus sind, aber ich kann mir sehr viel von ihnen abschauen. Es ist das Beste, was mir passieren konnte“, fühlt sich Klante in der Domstadt und seinem neuen sportlichen Umfeld pudelwohl.
Angefangen hat seine Karriere beim TSV Weikersheim, seinem Heimatverein. Es folgte nach einer Station beim FV Lauda der Schritt in die U15 der TSG. Klante wuchs in einem der modernsten Nachwuchsakademien des Landes heran: „Das ist mit Münster wirklich nur schwer zu vergleichen, wir haben in Hoffenheim schon sehr viel geboten bekommen“, ist der 1,80 groß gewachsene Schlussmann dankbar für die Zeit bei 1899: „Ohne diese Ausbildung wäre ich jetzt sicherlich nicht hier.“ Im letzten Jahr blieben aber die Einsatzzeiten aus, deswegen war die Entscheidung, zu den Preußen zu wechseln, für Luis der richtige Schritt. Viel Freizeit bleibt dem Keeper, der jetzt im Sportinternat in Münster wohnt, zwischen den vielen Trainingseinheiten zwar nicht, das stört den abseits des Fußballplatzes ruhigeren Typen aber nicht.
Wenn doch ein paar freie Tage anstehen, sieht er gerne seine Familie und Freunde. Ganz ohne Fußball geht es aber auch in den trainingsfreien Stunden nicht: An der Konsole gibt es immer wieder mannschaftsinterne Duelle bei FIFA. „Ich spiele häufiger mit Nils Körber, aber auch mit Martin Kobylanski und Moritz Heinrich gibt es Duelle. Körbers Taktik ist aber nicht so das wahre, die geht nicht immer auf“, gibt Klante lachend zu. Man merkt dem jungen Neuzugang schnell an, dass er sich gut in der Mannschaft und in seiner neuen Heimat eingelebt hat. Jetzt will sich Luis Klante mit guten Leistungen in der U19 weiter empfehlen.