Was waren das für turbulente Tage für Tobias Warschewski? Am Samstag absolvierte er 40 Drittligaminuten bei der 1. Mannschaft im Heimspiel gegen den Halleschen FC, am Sonntag eine Halbzeit – und ein Tor – für die U19-YOUNGSTARS in der A-Junioren-Bundesliga. Am Sonntagnachmittag reiste das Preußen-Talent dann zur U19-Nationalmannschaft, um den Preußenadler gegen den Bundesadler zu tauschen. Es war die erste Nominierung für den 19-jährigen Angreifer, der, wie er sagt, einiges mitnehmen konnte. Am Donnerstagvormittag stieß er wieder zum Adlertross und saß am Nachmittag im Mannschaftsbus zum Auswärtsspiel in Magdeburg.
„Ja, es ging alles ziemlich schnell“, stürzte sich der gebürtige Dortmunder ins Abenteuer Nationalmannschaft, um bei einem viertägigen Lehrgang der U19-Auswahl unter Cheftrainer Frank Kramer auf sich aufmerksam zu machen. Im hessischen Grünberg versammelte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seine größten Talente der Altersklasse, um dem Nachwuchs im taktischen und spielerischen Bereich zusätzliche Impulse zu geben. „Ich habe sehr viel mitgenommen und viel dazugelernt, wie von Miroslav Klose, der gerade uns Stürmern einige Tipps mit auf den Weg gegeben hat. Zum Beispiel, dass ich mich noch mehr hinter den Innenverteidigern aufhalten muss, um dann aus dem Rücken nach vorne zu kommen.“, sah man Warschewski die Begeisterung über die Begegnung mit dem WM-Rekordtorschützen noch an.
„Ich wurde sehr gut aufgenommen, kannte auch ein paar Jungs, mit denen ich schon mal zusammengespielt habe. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich der Neuling im Team bin“, gab es für Tobi Warschewski keine Eingewöhnungsschwierigkeiten bei der Nationalelf, wo er sich mit Etienne Amenyido, den er noch aus gemeinsamen Dortmunder Zeiten kennt, ein Zimmer teilte. Seiner Zukunft im (Bundes-)Adlerdress sieht der Frischberufene entspannt entgegen, wohlwissend, dass er sich mit vielen Talenten aus den Erst- und Zweitligakadern der Republik um wenige Plätze streitet. Die Tatsache, dass er auch in der 3. Liga über seine Leistungen auf sich aufmerksam machen konnte, sollte ihm aber Selbstvertrauen geben.