In unruhigen Fahrwassern bewegt sich der SC Preußen 06 e.V. Münster zurzeit, rutschten die Adlerträger nach dem verpatzten Pflichtspiel-Auftakt beim VfL Osnabrück doch auf den ersten Abstiegsrang ab. Wenn am Sonntag (14 Uhr) die Hansa-Kogge im Preußenstadion gastieren wird, wird es für die Münsteraner höchste Zeit, das Ruder herumzureißen und mit einem Sieg wieder in Richtung rettendes Ufer zu steuern. Die Gäste von der Ostsee werden in der Domstadt aber ordentlich Gegenwind mitbringen und die Schützlinge von Benno Möhlmann auf die Probe stellen: „Unser Ziel ist es, frühzeitig den Klassenerhalt klarzumachen. Die Mischung zwischen Konzentration bei der Arbeit und trotzdem Freude am Spiel passt im Training. Wir gehen die Begegnung zuversichtlich an!“
„Müssen die guten Minuten mitnehmen“
„Wir haben das Spiel in Osnabrück analysiert und wir müssen die guten Minuten mitnehmen“, hat der Fußballlehrer die gemachten Fehler mannschaftsintern angesprochen und nimmt seine Akteure in Schutz: „Ich glaube nicht, dass Spieler unter Angst ihre besten Leistung abrufen. Schließlich geht es im Fußball um Ideen und Spielwitz und nicht darum, nur etwas zu vermeiden.“ Besonders in der Offensive fehlte dem Cheftrainer aber noch die nötige Gier, um Torgefahr auszustrahlen: „Wir müssen uns auch trauen, die Eins-gegen-eins-Duelle zu suchen und den Ball nicht wieder hintenherum zu spielen.“
Mit Martin Kobylanski haben die Preußen am Montag noch einen Spieler verpflichtet, der genau diese Qualität auf den Platz bringen kann. „Wir haben unseren Kader in der Offensive noch einmal ergänzen können“, freut sich Benno Möhlmann, im nächsten halben Jahr auf den 22-Jährigen zurückgreifen zu können. Gegen die Hanseaten wird der Preußencoach voraussichtlich auch wieder auf Benjamin Schwarz setzen können, der Mittelfeldmotor konnte letzte Woche nahezu alle Trainingseinheiten voll durchziehen. Einzig Innenverteidiger Ole Kittner, der vergangenen Spieltag in der Startaufstellung stand, wird dem Übungsleiter nicht wieder zur Verfügung stehen, der Co-Kapitän muss beim Heimspiel seine Gelbsperre abbrummen.
Wiedersehen mit Bischoff
Ein schnelles Wiedersehen wird es am Sonntag mit Amaury Bischoff geben: Der 29-Jährige kehrt, nach viereinhalb Jahren in der Domstadt, mit seinem neuen Arbeitgeber an die Hammer Straße zurück. Beim Spiel gegen Jahn Regensburg stand der Franzose bereits in der Startelf. „Amaury wird unseren Fans doch wohl nicht wehtun wollen“, antwortete Benno Möhlmann mit einem Augenzwinkern auf eine Journalisten-Frage und führte über die Rostocker weiter aus: „Sie werden in der Defensive kompakt stehen, um dann über lange Bälle ihre Konter zu fahren“, wollen die Preußen das Spiel der Hanseaten am Sonntag frühzeitig unterbinden und den eigenen Kurz in Richtung ruhigeres Fahrwasser korrigieren.