Die Derbyniederlage wirkt nach, tut auch mit einigen Tagen Abstand noch weh. Das gilt für die Fans gleichermaßen wie für die Protagonisten, die am Sonntag auf dem Feld standen und das Trainerteam. Trotzdem soll und muss der Blick nach vorne gehen, insbesondere vor dem schweren Auswärtsspiel beim F.C. Hansa Rostock am Freitagabend (19 Uhr). Preußencoach Horst Steffen weiß das und lässt sich auch von der zugegebenermaßen schmerzhaften Derbypleite nicht von seinem Weg abbringen.
„Die Niederlage war ein richtig übles Gefühl, doch wir dürfen nicht vergessen, dass es das erste Spiel war“, bemüht sich der Übungsleiter um eine nüchterne Einordnung. „Wir haben eine neu formierte Truppe, die sich erst finden muss und sich eine Stabilität erarbeiten muss. Die Jungs haben sich hinterfragt und wollen unbedingt zeigen, dass sie es besser können.“ Zeigen kann das der nahezu gleiche Kader, der auch im Heimspiel zum Zuge kam, weil für die verletzten Wiebe, Weißenfels und Schwarz (soll in der U23 Wettkampfhärte bekommen) ein Einsatz an der Ostsee noch zu früh kommt.
Wo der Hebel angesetzt werden muss, weiß Steffen ganz genau: „In der Defensive müssen wir die Abstände geringer halten und uns im Aufbauspiel noch mehr anbieten. Mit einer besseren Raumaufteilung bekommen wir auch mehr Ruhe am Ball.“ Jedes Spiel anzunehmen und versuchen, sich zu verbessern, das muss der Anspruch sein. Die Auftritte von Erzgebirge Aue dürfen da als positives Beispiel dienen, weiß Steffen: „Aue war zu Beginn auch nicht eingespielt, hat sich aber im Laufe der Saison gefunden und ist zu einer echten Einheit zusammengewachsen. Auch wir haben die nötige Qualität.“
Am Freitag heißt die nächste Hürde Hansa Rostock, wo mehr als 10.000 Zuschauer für ein stimmungsvolles Abendspiel unter Flutlicht sorgen dürften. Dass die Kogge nach der deutlichen 0:2-Auftaktpleite beim Aufsteiger Jahn Regensburg selbst auf Wiedergutmachung aus sein wird, liegt auf der Hand. Folgerichtig erwartet Horst Steffen einen attackierenden Gegner, für den man selbst Lösungen finden und den Kampf – anders als im Derby – annehmen müsse. „Dafür müssen alle ihre Meter machen“, fordert der Trainer der Preußen von seinen Schützlingen.
Für Neuzugang Edisson Jordanov dürfte die Partie im Ostseestadion eine ganz besondere werden. Der Mittelfeldspieler wurde in Rostock geboren, in der Jugendabteilung des F.C. Hansa ausgebildet und feierte beim FCH sein Profidebüt.
Bischoff nicht im Kader
Amaury Bischoff steht derweil nicht im Aufgebot der Preußen. Er fühle sich derzeit nicht frei im Kopf für diese Aufgabe, wie er dem Trainerteam kurz vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses am Donnerstagnachmittag im persönlichen Gespräch mitteilte.
Livebilder vom Freitagabendspiel der 3. Liga wird es nicht geben, unser LIVETICKER ist aber ebenso vor Ort wie unsere Freunde vom Fanradio „Mottekstrehle“.