Den Sprung aus dem schwarz-weiß-grünen Nachwuchsbereich zu den Profis des SC Preußen 06 e.V. Münster zu schaffen und ein Pflichtspiel im Adlerdress zu absolvieren, ist der große Traum eines jeden YOUNGSTAR, der dem runden Leder im Schatten des Preußenstadions auf Kunstrasen hinterherjagt. Der erste Teil dieser Wunschvorstellung ging für Lennart Stoll bereits im vergangenen Sommer in Erfüllung – er wurde Teil der 1. Mannschaft. Sein Profidebüt, auf das der frischgebackene 20-Jährige regelrecht brannte, durfte Stoll am vergangenen Freitagabend in Wiesbaden genießen.
Ein Rückblick – Anfang Mai 2015 gab es für Lennart Stoll allen Grund zum Feiern: Nachdem dem ehemaligen YOUNGSTAR mit der U19 am letzten Spieltag der Saison 2014/15 der Klassenerhalt in der A-Junioren-Bundesliga gelang, durfte sich der gebürtige Münsteraner wenig später über einen Zweijahresvertrag freuen, der ihm den Weg in den Profifußball ebnete. „Das war eine geile Geschichte, da wir nach der Hinrunde mit der A-Jugend nicht so gut dastanden und uns viele schon abgeschrieben hatten. Der Profivertrag war schließlich das i-Tüpfelchen und eine Belohnung für die harte Spielzeit“, erinnert sich Stoll, der insgesamt sieben Treffer zum Klassenerhalt beisteuerte, gerne an die ereignisreichen Tage zurück.
Zwei YOUNGSTARS-Kumpels mischen bei den Profis mit
Dass er es bei den Adlerträgern einmal in den Kreis der 1. Mannschaft schaffen könnte, daran verschwendete der Offensiv-Akteur nach seinem Wechsel vom 1. FC Gievenbeck an die Hammer Straße im Sommer 2012 zunächst keine Gedanken. „Ich bin damals zum SCP gewechselt, weil ich die Möglichkeit hatte, hier in der Junioren-Bundesliga zu spielen. Als ich dann aber die ersten Trainingseinheiten bei den Profis absolvieren durfte, wurde es schon konkreter“, hat sich für den 1,89 Meter großen Preußen mit der jüngsten Vertragsunterschrift in allererste Linie das Trainingspensum geändert. „Man trainiert nicht nur intensiver, sondern auch viel häufiger und dadurch bestimmen die Einheiten den Tagesablauf. Natürlich muss man Abstriche im Privatleben machen, aber das gehört eben dazu. Und ich mache es gerne.“
Genau einen Monat nachdem Stoll hochgezogen wurde, schaffte auch U19-Mannschaftskamerad Lion Schweers den Sprung in der vergangenen Sommerpause. „Mit Lennart verstehe ich mich auch privat sehr gut. Wir werden das gemeinsam anpacken und uns gegenseitig pushen, um mit den Preußen erfolgreich zu sein“, blickte Defensivmann Schweers damals mit Vorfreude auf den Trainingsauftakt. Heute hat der Innenverteidiger bereits 13 Drittliga-Einsätze auf dem Konto und sich einen Stammplatz im Aufgebot von Preußencoach Horst Steffen erkämpft . Stoll musste bis zum 36. Spieltag auf seine Chance warten, hatte damit aber kein Problem – ganz im Gegenteil: „Unser Verhältnis hat sich überhaupt nicht verändert. Wir verstehen uns immer noch super gut. Ich freue mich riesig für Lion. An ihm kann man sehen, wie schnell es im Fußball gehen kann. Ich hoffe, dass es für ihn so erfolgreich weitergeht“, sind die Spielminuten seines Teamkumpels Anreiz und Motivation für Lennart Stoll selbst: „Mein persönliches Ziel war das Pflichtspiel-Debüt für den SC Preußen – jetzt brenne ich auf weitere Einsatzzeiten!“