Das Ostseestadion ist wahrlich ein gutes Pflaster für den SC Preußen 06 e.V. Münster. In allen drei Aufeinandertreffen mit dem F.C. Hansa ließen die Adlerträger dort noch keinen Punkt liegen. Die weiße Weste soll natürlich auch am Samstag (Anstoß 14 Uhr) keine Flecken bekommen. Die permanente (und ungewollte) Personalrotation, sorgt allerdings für etwas Kopfzerbrechen im Preußen-Lager.
Die positiven Dinge vorweg: In der Offensive bieten sich Preußencoach Horst Steffen vor dem 32. Spieltag wieder deutlich mehr Optionen, nachdem sich die Angreifer Adriano Grimaldi und Marcel Reichwein zum Auftakt der Trainingswoche wieder zurückmeldeten. Auch Mittelfeldspieler Benjamin Schwarz konnte nach auskurierter Oberschenkelverletzung wieder voll mitmischen. Allerdings wiegen einige Ausfälle schwer. Strippenzieher Amaury Bischoff fehlt in Rostock gelbgesperrt, Mehmet Kara erhielt wegen eines Todesfalls in der Familie Sonderurlaub und Abwehrspieler Felix Müller meldete sich mit einer Erkältung ab. Jesse Weißenfels und Simon Scherder sind aufgrund ihrer Verletzungen ohnehin außen vor.
Einfach spielen und einfach mal draufhalten
Das Spiel der Preußen ist derzeit zu umständlich – zu oft wird die sichere Variante gesucht und lieber mal hintenrum gespielt, anstatt den direkten Weg nach vorne zu suchen. Das bringt zwar viel Ballbesitz, aber wenig Effektivität. Und da will Horst Steffen den Hebel ansetzen: „Wir spielen bis zum Sechzehner ganz ordentlich, schaffen es dann aber nicht, in die Gefahrenzone hineinzukommen und unsere Leute vor das gegnerische Tor zu bringen.“ Eine einfache Spielweise, um es auch den eigenen Spielern so einfach wie möglich zu machen, sei jetzt angesagt, so Steffen. Und ohnehin müsse man auch mal aus der Distanz feuern oder das Glück auch mal erzwingen. „Im Fußball spielt der Zufall eine große Rolle“, will Steffen, dass einfach mal draufgehalten wird. Ein Ball kann immer mal abprallen oder abgefälscht werden. Und dann müsse man da sein.
Dass die Ergebnisse derzeit nicht stimmen und das Standing der Mannschaft auch im Umfeld Dellen bekommen hat, weiß natürlich auch der Trainer: „Wir müssen endlich zeigen, dass wir besser sind als die Ergebnisse, die wir zuletzt eingefahren haben.“ Es gelte jetzt, alles zu hinterfragen! Wo müssen wir ansetzen? Sind wir mit unserem System richtig aufgestellt? Alles muss auf den Prüfstand, um die Runde bestmöglich zu Ende zu spielen.
Das dürfte im Übrigen auch für die Kogge gelten. Unter dem neuen Trainer Christian Brand haben sich die abstiegsbedrohten Hanseaten zwar etwas stabilisiert, kämpfen aber nach wie vor um jeden Punkt für den Klassenerhalt. „Sie sollen gerne ihre Punkte holen, aber nicht an diesem Wochenende“, macht Horst Steffen aber klar, dass er nicht für eine ruhige See beim Gegner sorgen möchte.
Wir berichten am Samstag in unserem Liveticker aus dem Ostseestadion, ebenso wie die Kollegen vom Fanradio „Mottekstrehle“.