Wenn der SC Preußen 06 e.V. Münster den VfL Osnabrück an der Hammer Straße empfängt, entfacht die Rivalität zwischen den genannten Vereinen eine spezielle Leidenschaft auf beiden Seiten. Und obwohl das Kräftemessen am Sonntag ohne Gästefans stattfinden muss, bringt die Begegnung dennoch eine gewisse Brisanz mit sich: „Das ist ein besonderes Spiel für alle in der Region“, weiß Horst Steffen, der unter der Woche noch seinen 47. Geburtstag feierte, um die Bedeutung des Spiels, dass durch die Tabellensituation einen zusätzlichen Anreiz erhält: „Wir wollen Osnabrück schlagen und den Anschluss nicht verlieren.“
Steffen serviert Geburtstagskuchen
Trotz des bevorstehenden Aufeinandertreffens ist die Stimmung beim Preußencoach entspannt: Zur Pressekonferenz am Freitagmorgen brachte der Übungsleiter sogar einige Stücke seines Geburtstagskuchens mit und bereitete den Medienvertretern eine Freude. „Der Druck war einfach zu groß“, scherzt Steffen, der spaßeshalber doch gebeten wurde, etwas Süßes mitzubringen: „Nein, meine Gäste haben einfach nicht genug gegessen.“ Über ein nachträgliches Geschenk seiner Mannschaft würde sich der Chefcoach aber trotzdem freuen, vor allem wenn ihm seine Schützlinge am Sonntag drei Punkte bescheren würden.
„Dafür werden wir ein anderes Gesicht zeigen müssen. Letzte Woche haben wir teilweise auf einem guten Level agiert, teilweise haben wir aber auch mittelmäßig gespielt“, blickt Steffen kritisch auf die bisherige englische Woche zurück: „Wir müssen an Konstanz gewinnen und unsere Schwankungen abstellen.“ Die Schwankungen wurden im Wochenverlauf vor allem recht deutlich, als die Adlerträger sich nach einem 3:1-Erfolg über den Chemnitzer FC bei Fortuna Köln mit 1:2 geschlagen geben mussten und über weite Strecken nicht ihre Spielidee durchsetzen konnten: „Wir brauchen die volle Überzeugung. Wenn das Vertrauen da ist, können wir jeden Gegner ausspielen. Wenn es aber fehlt, spielen wir zu viele ungenaue, lange Bälle.“
Lila-Weiß zuletzt 571 Minuten ohne Gegentor
In der Offensive müssen die Adlerträger am 29. Spieltag besonders überzeugt zu Werke gehen, um die besondere Qualität der Niedersachen-Defensive, die zeitweise 571 Minuten ohne Gegentreffer in der 3. Liga blieb, in Schwierigkeiten zu bringen. „Wir wissen, was auf uns zukommt“, ist sich der SCP-Trainer der Stärken des Rivalen durchaus bewusst. Während VfL-Coach Joe Enochs aber wohl auf vier seiner Stammkräfte verzichten muss, kann Horst Steffen wieder aus dem Vollen schöpfen: Felix Müller ist nach einem überstandenen grippalen Infekt wieder einsatzfähig und meldet wieder Startelfansprüche auf der Linksverteidigerposition. „Es kann durchaus sein, dass es ein paar Wechsel im Vergleich zum Köln-Spiel geben wird. Am Rhein haben ein paar Jungs ordentlich gespielt, manche aber auch weniger gut. Wir haben genügend Jungs, die Druck machen und vorpreschen wollen“, lässt der Übungsleiter gewohnt viel Raum für Spekulationen. Nichtsdestotrotz wollen die Adlerträger am Sonntag als Sieger aus dem Kräftemessen hervorgehen, sodass die lila-weißen Gäste die Heimreise ohne jeden Punkt im Gepäck antreten sollen.