Am Osterdeich erkämpfte sich der SC Preußen 06 e.V. Münster bei einer sehr kompakt stehenden Bremer U23 einen Punkt und verließ schlussendlich einen arg mitgenommen Platz 11 mit einem 0:0-Unentschieden im Gepäck. Von Beginn an entwickelte sich ein kampfbetontes, jedoch äußerst chancenarmes Spiel, das kurz vor Schluss seinen Höhepunkt erlebte: Abdenour Amachaibou und Adriano Grimaldi verpassten die Führung für die Adlerträger nur knapp, sodass die Domstädter am Ende mit einem Zähler leben mussten.
Drei Tage und 485 Kilometer lag die Niederlage aus dem Nachholspiel am Mittwochabend mittlerweile zurück, da stand den Münsteranern die nächste Aufgabe schon bevor: „Nach dem letzten Spiel gegen Würzburg erwarte ich, dass Münster eine Reaktion zeigen will“, auch SVW-Trainer Alexander Nouri erwartete im Norden Deutschlands ein anderes Gesicht der Adlerträger, ebenso wie Preußencoach Horst Steffen, der es seinerseits im Vorfeld des 26. Spieltags ebenfalls angekündigt hatte. Die SCP-Elf stellte der Fußballlehrer dafür auf zwei Positionen um: Elie Laprevotte meldete sich auf dem Platz zurück und rückte für den gelb-gesperrten Mehmet Kara ins Mittelfeld. Im Sturmzentrum erhielt Marcel Reichwein – der die Preußen gleichzeitig als Kapitän aufs Feld führen durfte – den Vorzug vor Adriano Grimaldi.
Beide Mannschaften neutralisieren sich
An der Weser verkörperten die Adlerträger in den ersten Minuten die Spielidee ihres Trainers wieder erkennbarer, attackierten die Grün-Weißen früh und suchten ihrerseits im Defensivverbund der Werderaner die Lücken, ohne jedoch gefährlich vor dem Tor von Eric Oelschlägel aufzutauchen. Doch der extrem unebene und seifige Untergrund erschwerte es beiden Teams, ein gepflegtes Passspiel aufzuziehen und das Spielgeschehen beschränkte sich zunehmend auf der Höhe der Mittellinie – und dabei sollte es auch bleiben. Beide Abwehrreihen hielten ihre Mannschaft beisammen, gaben keinen Meter her und der schlechte Platz tat schließlich sein Übriges, sodass bis zur Halbzeitpause auf beiden Seiten keine nennenswerten Chancen entstanden.
Auch zweiter Durchgang bringt keine Tore
Unverändert kehrten Steffens Schützlinge aufs Feld zurück – und ein unverändertes Bild bot sich den 650 mitgereisten Preußenfans: Im Mittelfeld beackerten sich die 20 Feld-Akteure nach allen Regeln der Kunst, verloren in der Vorwärtsbewegung jedoch die nötige Präzision, um überhaupt eine Art Torgefahr auszustrahlen. Aus dem Nichts fand schließlich Chris Philipps zehn Minuten vor dem Ende doch einmal eine Lücke und schickte Grimaldi auf die Reise, der wiederum den mitgelaufenen Amachaibou bediente: Seinen Abschluss konnte Oelschlägel in letzter Sekunde noch parieren und das Unentschieden für die Nordlichter festhalten. Aber nur wenige Momente später waren die Hausherren wieder im Glück. Eine Flanke von Amachaibou verpasste Grimaldi noch um Haaresbreite. Der Ball sprang aber von einem grün-weißen Verteidiger an die Latte – Oelschlägel wäre chancenlos gewesen. Es waren die einzigen und gleichzeitig die letzten guten Möglichkeiten der Münsteraner, die mit dem Unentschieden keinen wirklich versöhnlichen Abschluss der englischen Woche finden konnten.
Horst Steffen: „Wir haben versucht, das Spiel zu gestalten, soweit das hier überhaupt möglich war. Vom Kämpferischen her, haben die Jungs heute abgeliefert, da kann ich keinem einen Vorwurf machen. Vom Chancenverhältnis war das Aufeinandertreffen sicher ausgeglichen, mit den etwas klareren Möglichkeiten für uns. Denn mit etwas Glück hätten wir hier auch drei Punkte mitnehmen können.“
Daten zum Spiel:
Aufstellung SCP: Lomb – Kopplin, Schweers, Pischorn, Müller – Laprevotte, Philipps, Schwarz (Wiebe, 75.)– Hoffmann, Reichwein (Grimaldi, 68.), Amachaibou
Aufstellung Bremen: Oelschlägel – Zander, Hüsing, Garcia, Jacobsen – von Haacke (Rother, 76.), Veljkovic, Aidara, Papunashvili (Käuper, 84.) – Kazior, Eggestein (Busch, 71.)
Tore: /
Gelbe Karten: Reichwein, Schwarz
Zuschauer: 1.030
Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma)