Mit der Idealausbeute von sechs Punkten aus zwei Spielen kann Horst Steffen mit dem SC Preußen 06 e.V. Münster auf einen erfolgreichen Einstand zurückblicken – und könnte sich vorerst mit der Leistung seiner Schützlinge zufriedengeben. Doch der akribische Fußballlehrer behält das Auge für die Gesamtsituation und will den Auftakt keinesfalls zu hoch einordnen: „Natürlich freue ich mich über die Zähler, dennoch haben wir das Spielgeschehen noch nicht in dem Maße kontrolliert, wie ich mir das vorstelle“, bleibt der 46-Jährige bodenständig und verlangt von seiner Mannschaft, auch beim Heimspiel gegen den Halleschen FC (Samstag, 14 Uhr) an die Leistungsgrenze zu gehen.
„Für die Zeit, in der wir hier jetzt zusammenarbeiten, sah das ordentlich aus. Wer aber denkt, es läuft und wir könnten uns ein wenig zurücklehnen, liegt völlig falsch – wir müssen am Samstag wieder abliefern“, treibt der Preußencoach sein Team stets voran und will im Training weiter an seiner Spielidee arbeiten: „Die Überzeugung muss in den Jungs noch wachsen, dass unser System funktioniert. Sie müssen Woche für Woche bereit sein, bis ans Limit zu gehen.“ Dass die Adlerträger im Stande sind, die entscheidenden Schritte zu gehen, haben sie zuletzt beim Gastspiel in Mainz unter Beweis gestellt. Mit ihrem Aufbäumen kurz vor Schluss haben sich die Münsteraner die drei Punkte im letzten Moment noch gesichert. „Für mich war es schön zu sehen, dass es die Jungs drauf haben. Dafür müssen wir aber über 90 Minuten mutig und entschlossen agieren. Nach dem 2:2 haben sie den Schalter noch einmal umgelegt und unser Vorhaben wieder umgesetzt, obwohl es zuvor nicht besonders gut lief.“
Wiebe mit kleinem Rückschlag, Schwarz als möglicher Back-up
Nachdem sich die Reihen im Mannschaftstraining im Laufe der letzten Woche wieder gefüllt hatten, musste Danilo Wiebe einen Rückschlag hinnehmen. Mit dem Verdacht auf eine Innenbandverletzung musste sich der 21-Jährige einer MRT-Untersuchung unterziehen, um Genaueres zu erfahren. Doch die Entwarnung folgte auf den Fuß: Keine Bandverletzung und damit nur ein paar Tage Pause. An seiner Seite werden Elie Laprevotte und Marc Heitmeier auf der Tribüne sitzen, für beide kommt ein Kadereinsatz ebenfalls nicht infrage. Benjamin Schwarz hingegen steht als Back-up wieder zur Verfügung.
Mit den Gästen aus Sachsen-Anhalt wartet eine Mannschaft auf die Preußen, die attackieren und aggressiv auftreten wird. „In Dresden haben sie die Marschroute schon verfolgt und ich glaube nicht, dass sie das ändern werden“, ahnt Steffen die Ausrichtung der Hallenser, die meist in einem 4-2-3-1-Sytem auflaufen: „Sie haben einen ausgeglichenen Kader, der viele Spielertypen umfasst. Mit Bertram und Osawe haben sie zusätzlich zwei Toptorjäger der Liga, die viel Schnelligkeit mitbringen.“ Nachdem in Rheinland-Pfalz die Abstände im Defensivverbund nicht jederzeit gestimmt haben, müssen die Abwehrspieler ihr Stellungsspiel anpassen, um dem kommenden Gegner keine Räume zum Kombinieren zu lassen: „Hinten müssen wir kompakt stehen. Wenn wir in der Vorwärtsbewegung selbst sauber kombinieren und gedanklich schnell sind, können wir Halle schlagen.“
Wir sind am Samstag ab 13:45 Uhr mit unserem Liveticker wie immer auf Ballhöhe. Unsere Freunde vom Fanradio Mottekstrehle gehen auch auf Sendung. Außerdem wird die Partie live im WDR-Fernsehen übertragen.