Am Samstagnachmittag gelang dem SC Preußen 06 e.V. Münster vor 6.179 Zuschauern nach guter Leistung der erste Heimsieg. Von Beginn an zeigten sich die Adlerträger druckvoll und nach einem Freistoß von Bischoff gingen sie bereits nach zwei Minuten in Führung. Auch der Ausgleich der Bremer Reserve schockte die Preußen nicht. Durch zwei Traumtore von Mehmet Kara (69.) und Danilo Wiebe (86.) wurde das Spiel entschieden und der 3:1 Sieg war perfekt.
Ralf Loose setzte auf die Elf, die zuletzt das Spiel in Halle drehte. Philipp Hoffmann ersetzte den unter der Woche nach Kaiserslautern gewechselten Marcus Piossek auf der rechten Außenbahn, Marcel Reichwein griff im Sturmzentrum an und verdrängte Rogier Krohne. Ansonsten baute der Coach erneut auf ein 4-3-3-System.
Adlerträger mit früher Führung im Rücken überlegen
Die Adlerträger starteten druckvoll in die Begenung, nach wenigen gespielten Sekunden eroberte Marcel Reichwein den Ball und marschierte nach vorne, wurde aber zu Fall gebracht. Den fälligen Freistoß zirkelte Amaury Bischoff sehenswert ins rechte untere Eck. Das war die frühe 1:0 Führung für den SCP (2.). Das Team von Ralf Loose zeigte sich gegenüber den letzten Heimspielen deutlich verbessert. Die Adlerträger wirkten präsent und ließen den Ball in den eigenen Reihen sicher laufen. Nach einer Ecke konnte Werder den Ball nicht klären, den Abpraller schnappte sich Kara und die Preußen kombinierten sich bis zur Grundline, die Flanke von Bischoff konnte Reichwein aber nicht erreichen (15.). Je länger die erste Halbzeit lief, umso abwartender gab sich die Loose-Elf. Mit der Führung im Rücken überließ die Heimmannschaft den Grün-Weißen vermehrt das Spielgerät, um im entscheidenen Moment schnell umzuschalten. Aufregung auf dem Platz: Die Nummer 33 der Bremer hatte bereits in der 45. Spielminute für ein taktisches Foul die Gelbe Karte gesehen, wenige Sekunden später erwischte Marcel Hilßner Amaury Bischoff mit offener Sohle und sah berechtig die Ampelkarte. Danach war Halbzeit.
Zwei Traumtore sorgen für Entscheidung
Beide Teams starteten unverändert in Halbzeit zwei. Die Preußen kamen aber sehr druckvoll zurück auf den Platz. Mehrfach hintereinander tauchten sie gefährlich vor Werder-Schlussmann Tobias Duffner auf, konnten aber die letzte Lücke nicht finden (47.). Das Heimteam agierte weiter sehr zweikampfstark und kam immer wieder in Strafraumnähe zum Flanken, jedoch zu ungenau ( 57.). Schock im weiten Rund: Nach Balleroberung der Bremer spielten sie den Ball schnell in den Sechszehner und Kazior schob dem chancenlosen Lomb den Ball durch die Beine(60.). Der SCP verfiel aber nicht in Schockstarre, sondern spielte sein Spiel weiter. Nach einem Einwurf auf der linken Seite bekam Mehmet Kara den Ball, tanzte einen Gegenspieler aus, sein Schuss war aber zu harmlos (66.). Kurz darauf machte er es besser: Eine kurz ausgeführte Ecke von Bischoff auf Kara, der marschierte mit der Murmel in den Strafraum,umspielte seinen Gegner und donnerte den Ball aus spitzem Winkel unhaltbar ins obere rechte Eck (69.). Kurz darauf die nächste gute Möglichkeit: Einen Freistoß von Bischoff verpasste zunächst Kopplin, am zweiten Pfosten lauerte Benjamin Schwarz und nahm den Ball direkt, scheiterte aber auf der Linie an Torwart Duffner (78.).
Es entwickelte sich in der Schlussphase der Begegnung ein Spiel auf ein Tor: Erneut tauchten die Hausherren gefährlich vor dem Kasten der Jungprofis auf. Nach Balleroberung im Mittelfeld spielten sie es schnell nach vorne und Özkara stand blank vor dem Werderaner Hintermann, konnte aber nicht einnetzen (85.). Wiederrum wenige Sekunden später konterten die Preußen die Bremer aus, spielten es dann aber zu langsam zu Ende. Als dann der frisch eingewechselte Danilo Wiebe das Spielgerät an der Sechzehnerkante bekam, nahm er sich ein Herz und schoss den Ball oben rechts in den Winkel – Ein Traumtor (86.). Dann ging es Schlag auf Schlag: Mehrfach hintereinander konnte Rocky Krohne im gegnerischen Strafraum zum Schuss kommen, aber entweder bekamen die Bremer noch ein Bein dazwischen oder der starke Bremer Schlussmann parierte die Bälle (90.).
Trainerstimmen:
Alexander Nouri: „Ich muss aus den letzten Spielen oft dasselbe Resüme ziehen: Wir bauen unsere Gegner durch eigene Fehler auf. Das war in Kiel sowie in Wiesbaden so. In der Liga wird das dann sofort bestraft. Wir müssen aus den Fehlern lernen. Wenn man bereits in der 1. Minute in Rückstand geht, fehlt einem der Rhythmus von Beginn an. Die Chronologie des Spiels war auch unglücklich für uns mit dem Gegentor und der gelb-roten Karte in der 45. Minute. Das war natürlich ein zweiter Nackenschlag. Nach der Halbzeit haben wir aber, denke ich, eine gute Reaktion gezeigt und weiterhin mutig mit zwei Spitzen gespielt. Wir wollten aktiv bleiben und haben das ordentlich gemacht und den Ausgleich erzielt. Danach war es dann eine ähnliche Situation wie in der ersten Halbzeit, wir haben erneut unseren Gegner eingeladen und für uns bittere Tore kassiert. Trotz allem gibt es positive Schlüsse aus diesem Spiel: Es haben neue Spieler debütiert und drei U19 Spieler standen auf dem Platz. Wir werden weiter fokussiert arbeiten. Aber Glückwunsch an Preußen Münster.“
Ralf Loose: „Wir freuen uns sehr über den ersten Heimsieg. Unsere 90 Minuten waren in Ordnung. Bedingt durch das letzte Spiel gegen Mainz II sind wir besonders konzentriert gegen die U23 ins Spiel gegangen, haben aggressiv attackiert und das schnelle Tor war natürlich ein Traum. Es fehlte aber der zweite Treffer. Die gelb-rote Karte kurz vor der Pause hat uns in die Karten gespielt. Die Jungs sollten in Halbzeit zwei weiter machen und haben das gut umgesetzt. Wenn man noch kein Heimspiel gewonnen hat, ist man unsicher, wie die Partie weitergeht. In der Folge waren wir teilweise unsortiert und haben den Gegentreffer kassiert. Wir haben aber die richtige Antwort gezeigt und excellente Tore erzielt. Zum Ende hin waren noch Chancen für mehr da, das Ergebnis war aber in Ordnung.“
Spieldaten:
Preußen Münster: Lomb – Kopplin, Heitmeier, Pischorn, Müller – Lapprevote, Bischoff, Schwarz (Wiebe, 80.) – Hoffmann (Özkara, 70.), Reichwein (Krohne, 70.), Kara
SV Werder Bremen: Duffner – Busch, Hüsing, Mainka (Capin, 80.), Sternberg – Fröde – Rother (Jacobsen, 43.), Yildirim, Hilßer – Kazior, Manneh(Bytyqi, 55.)
Tore: 1:0 Bischoff (2.) 1:1 Kazior (60.) 2:1 Kara (69.) 3:1 Wiebe (87.)
Gelbe Karte: Hilßner / Özkara
Gelb-rote Karte: Hilßner (45.)
Zuschauer: 6.179
Schiedsrichter: Christof Grünsch (Marburg)