Karsten Neitzel (Trainer Holstein Kiel): „Wenn ich behaupten würde, dass wir heute das erwartet schwere Spiel gesehen habe, würde ich untertreiben. Die ersten 30 Minuten haben gezeigt, dass Preußen Münster ein absolutes Spitzenteam der 3. Liga ist. Wir hatten vor allem in der Anfangsphase in vielen Situationen Glück, dass wir nicht schon weg vom Fenster waren. Der schnelle Ausgleich war immens wichtig für uns und ich muss der Mannschaft dafür ein Kompliment machen. In der zweiten Halbzeit standen wir tiefer und haben es den Preußen deshalb schwieriger gemacht, weshalb wir dann das Spiel ausgeglichener gestalten konnten. Allerdings können wir den Sieg sehr gut einordnen. Uns gelingt es im Moment sehr gut, Punkte zu holen, aber jegliche Arten von Träumereien sind nicht erlaubt. Wir müssen uns alles hart erarbeiten und müssen jede Partie seriös angehen.“
Ralf Loose (Trainer): „Ich denke, dass wir sehr gut begonnen und uns vor allem in der Offensive im Vergleich zum Spiel gegen Erfurt gesteigert haben. Was uns am Anfang gefehlt hat, war eine konsequente Chancenverwertung, denn in den ersten 30 Minuten war deutlich mehr drin. Dazu kommt, dass der Schiedsrichter meiner Meinung nach zwei klare Rote Karten nicht gegeben hat. Ich weiß nicht, ob er die Szenen nicht gesehen, oder einfach falsch bewertet hat. Aber diese Aktionen haben die Mannschaft getroffen. Dennoch dürfen wir die Gegentore nicht so leicht kassieren, gerade die Fehler vor dem ersten und dritten Tor dürfen uns so nicht passieren. Am Ende sind wir natürlich enttäuscht, aber das ganze Paket war heute so geschnürt, dass wir nicht als Sieger vom Platz gehen konnten.“
Marcel Reichwein: „Bis zum 1:1 hat der Gegner eigentlich nicht am Spiel teilgenommen. Kiel darf sich beim eigenen Torwart bedanken, der die Mannschaft mit starken Paraden im Spiel gehalten hat. Dass wir in Führung gehen, dann aber nach zwei Flanken vor unser Tor aus dem Nichts mit 1:2 in Rückstand liegen, war ein Schock für die gesamte Mannschaft. Nach dem 1:3 war der Bann dann endgültig gebrochen.“
Marc Heitmeier: „Trotz der Niederlage haben wir heute guten Fußball gespielt. Wenn zwei, drei Kleinigkeiten wieder zu unseren Gunsten ausfallen, werden wir auch wieder gewinnen. Schon gegen Wehen Wiesbaden in einer Woche müssen wir zurück in die Spur finden.“
Philipp Hoffmann: „Wir hatten gerade in der ersten Hälfte Unmengen an Chancen, die wir leichtfertig hergegeben haben. Darüber hinaus hätten die Kieler mit mindestens einem Mann weniger das Spiel zu Ende bringen müssen. Die Gegentore fielen wie aus heiterem Himmel. Kiel hatte nur drei Torschüsse und nutzt diese dann eiskalt. Wir können jetzt in Wiesbaden die letzten beiden Ausrutscher wieder geradebiegen.“
Benjamin Siegert: „Im Preußenstadion ist in diesem Jahr immer was los. Allerdings muss man auch sagen, dass der Schiedsrichter heute überfordert wirkte und es uns nicht leicht gemacht hat. Alle drei Gegentreffer kamen wie aus dem Nichts und haben uns aus der Bahn geworfen. Wir haben dann in der zweiten Halbzeit nochmal versucht, an der Leistung aus den ersten 30 Minuten anzuknüpfen, haben es aber nicht mehr so gut geschafft. Das 1:3 hat uns dann endgültig das Genick gebrochen.“
Carsten Gockel: „Die wohl entscheidenden Szenen des Spiels wurden heute vom Schiedsrichter nicht gesehen bzw. falsch bewertet. Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten die Möglichkeiten, mehr als nur das 1:0 zu erzielen. Ich habe immer gesagt, es geht um puren Aufstiegskampf, den hat Kiel heute angenommen – in meinen Augen zum Teil eine Spur über dem erlaubten Limit.“
Marco de Angelis: „Bei den Gegentoren haben wir es dem Gegner heute zu leicht gemacht. Trotzdem finde ich, dass unsere Mannschaft insgesamt eine gute Leistung gezeigt hat – vor allem in der ersten Halbzeit. Auch deswegen bin ich mir sicher, dass uns dieses Spiel nicht aus der Bahn werfen wird. Zu der heutigen Schiedsrichter-Leistung möchte ich nur sagen: bemerkenswert.“
Manuel Schäffler (Holstein Kiel): „Wir waren die erste halbe Stunde nicht im Spiel und hätten durchaus den ein oder anderen Gegentreffer mehr kassieren können. Unsere eigene Offensive war dafür heute eiskalt und sehr effektiv, was uns letztlich den Sieg gebracht hat. Wir freuen uns, dass wir oben ein wenig mitmischen können, aber es zählt nur die Tabelle am Ende.“