Zwickt vor dem Training der Oberschenkel oder macht die Wade zu, zieht es Philipp Hoffmann auf die Massageliege von Preußen-Physiotherapeut Dennis Morschel. Und auch nach dem Training macht es sich der 22-Jährige als Untermieter im Reich von Dennis Morschel bequem: „Dass ich die Wohnung von Dennis übernehmen konnte, war super. Es hat mir die Wohnungssuche, die in Münster ja katastrophal ist, ungemein erleichtert“, fühlt sich der vierte Neuzugang der Adlerträger mittlerweile schon etwas heimisch in der Domstadt.
„Philipp ist ein ruhiger, netter Junge, der sich wunderbar ins Kollektiv eingefügt hat“, weiß „Vermieter“ und Physiotherapeut Morschel und fügt mit einem Schmunzeln an: „Er hatte natürlich den Vorteil, dass er sich bei mir ins gemachte Nest setzen konnte. Meine neue Küche muss er allerdings in Schuss halten, sonst gibt’s richtig Ärger.“
Pokal-Sensation gegen Werder Bremen war Hoffmanns Debüt
Angefangen hat für Philipp Hoffmann alles mit vier Jahren bei seinem Heimatverein, der TSG Burglichtenberg, ehe der Rechtsfuß 2007 beim 1. FC Saarbrücken landete und den Saarländern ganze sieben Jahre lang die Treue hielt. „Beim FCS habe ich mich sehr wohlgefühlt, viele Freunde durch den Verein kennengelernt und eine super Zeit gehabt“, erinnert sich der Offensivmann gerne an sein Profidebüt im Trikot der Schwarz-Blauen zurück: „Mein erstes Spiel habe ich im DFB-Pokal gegen Werder Bremen gemacht, vor 15.424 Zuschauern und wir sind eine Runde weitergekommen – besser geht’s nicht. Es war auf jeden Fall ein unvergessliches Spiel in meiner bisherigen Karriere“, musste der gebürtige Westpfälzer gegen den Bundesligisten auf der ungewohnten Linksverteidigerposition aushelfen – mit großem Erfolg.
Nach der Sensation im DFB-Pokal ging es für den Familienmenschen Hoffmann auch in der 3. Liga stetig bergauf. In 33 Drittligapartien gelangen ihm sechs Treffer und drei Torvorlagen, sodass die Preußen auf den 1,86 Meter großen Mittelfeldmann aufmerksam wurden. „Der SCP hat – wie der 1. FC Saarbrücken – viel Tradition. Der Trainer und das Umfeld haben mich hier überzeugt, weil der Verein auch das Potenzial hat, noch etwas höher zu spielen“, vertraute der Neuzugang beim Wechsel aus dem Saarland ins Münsterland auf sein Bauchgefühl.
Sympathisch & authentisch
Auf dem Fußballplatz ist Philipp Hoffmann sehr variabel einsetzbar, am wohlsten fühlt er sich jedoch in der offensiven Dreierreihe, wo er mit seiner Schnelligkeit, seinem Torabschluss und als Vorlagengeber überzeugen kann. „Mein Selbstvertrauen könnte noch größer sein. Außerdem mache ich mir als junger Spieler noch zu viele Gedanken und könnte mit mehr Risiko nach vorne spielen“, ist der 22-Jährige noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung.
Sein Studium der Sportwissenschaften hat der Flügelflitzer momentan beiseitegelegt und konzentriert sich voll und ganz auf das Fußballgeschäft. Privat könnte er aber ein ganz normaler Junge von nebenan sein, der mit seinen Mannschaftskollegen gerne FIFA auf der Spielekonsole spielt oder etwas mit seinen Freunden unternimmt – Sympathisch. Authentisch. Philipp Hoffmann.