„Es war kein Freundschaftskick, sondern das erwartet heiße Aufeinandertreffen zweier ambitionierter Mannschaften. Es war intensiv, zweikampfbetont und zum Teil auch schmutzig“, fasste U23-Coach Sören Weinfurtner das Heimspiel gegen den SV Schermbeck am Sonntagabend kurz zusammen, wirkte dank der Leistungssteigerung seiner Schützlinge nach dem 3:1-Sieg aber glücklich und erleichtert.
Im Schatten des Preußenstadions empfing die zweite Mannschaft des SC Preußen 06 e.V. Münster am achten Spieltag der Westfalenliga den SV Schermbeck und erwischte auf dem heimischen Kunstrasen einen guten Start. Nach nur 180 Sekunden wurde Adlerträger Nico Müller mit einem langen Ball, der die Schermbecker Abwehrkette aushebelte, auf die Reise geschickt und setzte erfolgreich nach, sodass sich der Klärungsversuch von SV-Keeper Dennis Heyer zu einem Pressschlag entwickelte, der genau vor die Füße von Kemel Koussaybani fiel. Der im Zentrum postierte Preuße fackelte nicht lange und staubte aus 18 Metern zur 1:0-Führung ab (3.).
Kaldewey mit Köpfchen zur 2:0-Pausenführung
Das 2:0 durch die Hausherren ließ jedoch bis kurz vor dem Pausenpfiff auf sich warten. Nach einer Drucksituation leitete Marco Gatzke gedankenschnell einen Konter über Exauce Andzouana ein, der das Spielgerät von der Außenbahn mit dem ersten Kontakt butterweich auf den Kopf von Stefan Kaldewey zauberte. Der Kopfball schlug anschließend im langen Eck der Gäste ein (43.).
Mit einer komfortablen 2:0-Führung ging es für die Weinfurtner-Elf also in die Halbzeitpause, nach dem Seitenwechsel wurde es jedoch nochmal spannend. Den Eckstoß von Benedikt Jansen drückte Schermbeck-Akteur Tim Dosedal über die Torlinie und brachte die Gäste aus dem Kreis Wesel damit wieder ins Spiel (50.). „Da Schermbeck den Druck nach dem Wiederanpfiff erhöht hat, deutete sich der Anschlusstreffer an“, verzeichnete Weinfurtner Torchancen für beide Mannschaften und zwei Aluminiumtreffer durch sein Team.
Bevor Gatzke den Deckel in dieser intensiven Partie draufmachen konnte, flog noch Adlerträger Andzouana mit Gelb-Rot vom Platz (84.). „Eine katastrophale Entscheidung, die so nicht hinnehmbar war. Es war einfach überzogen, einen Spieler aufgrund eines Zeitspiels ohne Vorwarnung frühzeitig unter die Dusche zu schicken“, hatte Sören Weinfurtner eine eindeutige Meinung zur Schiedsrichterentscheidung. „Wir sind keine unfaire Mannschaft und haben auch kein Disziplinproblem. Natürlich müssen wir uns manchmal cleverer verhalten, aber man muss auch immer die Spielentwicklung berücksichtigen.“
„Überragenden Einzelleistung“ sorgt für die Entscheidung
Den Schlusspunkt setzte schließlich Gatzke mit einer „überragenden Einzelleistung“. Ab der Mittellinie in Szene gesetzt, ließ der Spielmacher seine Gegenspieler stehen, umkurvte den SV-Schnapper mit einem Übersteiger und vergoldete seinen Sololauf mit dem Treffer zum 3:1-Endstand (94.).
„In der ersten Halbzeit waren wir überlegen und haben verdient geführt. Nach dem Anschlusstreffer wurde das Spielgeschehen noch intensiver und hektischer, aber wir haben uns gut gewehrt. Auch wenn wir fast bis zum Schluss zittern mussten, war es ein glücklicher jedoch nicht ganz unverdienter Sieg. Keiner verliert gerne und genau das war in den letzten Wochen unser Antrieb. Heute können die Jungs zum Teil auch ein bisschen stolz auf sich sein“, war U23-Trainer Sören Weinfurtner mit dem deutlich verbesserten Auftritt seiner Spieler zufrieden und konnte sich über die „schöne Entwicklung“ und die ausgebaute Tabellenführung freuen.
U23: Schulze Niehues – Andzouana, Eickhoff, Wiesweg, Blesz – Kaldewey, Grütering – Demirdag (80. Tia), Gatzke, Koussaybani (69. Altun) – Müller (80. Kriwet)
Tore: 1:0 Koussaybani (3.), 2:0 Kaldewey (43.), 2:1 Dosedal (50.), 3:1 Gatzke (94.)
Platzverweis: Gelb-Rote Karte für Andzouana (84.)