Noch 90 Minuten, dann endet für den SC Preußen Münster das Fußballjahr 2025 und die nächste spannende Halbserie in der 2. Bundesliga. Bevor der Ball am Sonntag das letzte Mal rollt, halten wir kurz inne: Sechs Monate und 16 packende Ligaspiele liegen hinter dem Team von Trainer Alexander Ende, das in der Zeit alle Emotionen erlebt hat: Von Höhepunkten wie dem 2:1-Heimsieg gegen Holstein Kiel oder dem Derbysieg in Bielefeld bis zu bitteren Rückschlägen wie der späten Niederlage in Fürth. Noch schmerzhafter waren die “Schläge in die Magengrube”, wie Alexander Ende die Momente der drei Kreuzbandrisse beschreibt. In genau diesen Momenten bewies die Mannschaft aber Charakter und hielt zusammen. „Die Gruppe hat gezeigt, dass sie stark ist! Auch mit den Rückschlägen sind wir gut umgegangen.“ Aber nicht nur zwischenmenschlich ist die Mannschaft stark, auch mit Blick auf den Sport betont Ende, dass sie auf dem richtigen Weg ist: „Wir sind, auch mit dem Hintergrund, dass wir eine neue Spielidee implementiert und viele Verletztenprobleme hatten, voll im Soll. Wir werden in der Rückrunde, davon bin ich überzeugt, von den ganzen Erfahrungen, die wir als Gruppe gemacht haben, profitieren und besser werden. Wir können auf all das draufpacken!”
Als letzte Aufgabe gastiert am Sonntag (13:30 Uhr) die SV Elversberg im LVM-Preußenstadion. Der Heimbereich für das Spiel ist restlos ausverkauft und weil die Saarländer auf die Sitzplätze im Gästebereich verzichtet haben, können rund 700 Preußenfans mehr als üblich die Mannschaft in den letzten 90 Minuten unterstützen. Vorab sammelt die Fangemeinschaft hinter der SRM-Gegengeraden Spenden für die Münster-Tafel e.V. Alles ist angerichtet für einen tollen Jahresabschluss. Was noch fehlt? Drei Punkte natürlich.„Mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause zu gehen ist sehr viel wert“, weiß auch Ende, der zugleich um die Schwere der kommenden Herausforderung Elversberg weiß: „Sie haben eine klare Handschrift, spielen mutig und technisch anspruchsvoll Fußball, gepaart mit einer hohen Intensität. Ich habe viel Respekt für die Arbeit, die dort geleistet wird.“
Diesen Respekt hat sich die SV Elversberg vor allem mit Blick auf den großen Umbruch im Sommer verdient. Nach dem die „ELV“ nur knapp in der Relegation zur Bundesliga scheiterte, verließen neben Erfolgscoach Horst Steffen (Werder Bremen) auch zentrale Leistungsträger wie Fisnik Asllani und Muhammad Damar (beide TSG Hoffenheim) den Verein. Unter dem neuen Trainer Vincent Wagner, zuvor bei der U23 von Hoffenheim tätig, entwickelte sich die Sportvereinigung jedoch erneut zum Zweitliga-Topteam.
Nach einem Traumstart mit nur einer Niederlage aus den ersten neun Begegnungen führten die Saarländer zwischenzeitlich sogar die Tabelle an, verspielten die Pole-Position jedoch durch Niederlagen in Bielefeld (0:2) und Gelsenkirchen (0:1). In den jüngsten Wochen gelang allerdings der Turnaround: Siege gegen Karlsruhe (3:2), Paderborn (2:1) und Düsseldorf (1:0) brachten sie SVE wieder bis auf Rang zwei. Die beste Offensive der Liga (30 Tore) stützt sich dabei auf neue Säulen wie Top-Torjäger Younes Ebnoutalib (11 Tore) und Mittelfeldmotor Bambasé Conté (232 gewonnene Zweikämpfe – beides Spitzenwerte).
Der SCP trifft, nach den Duellen mit Hannover und Schalke, damit zum dritten Mal in Serie daheim auf ein Spitzenteam. „Je höher die individuelle Qualität des Gegners, desto besser müssen wir im Kollektiv arbeiten. Dieses Spiel wirst du nicht gewinnen, wenn du als Mannschaft nicht an dein persönliches Maximum kommst“, sagt Ende, der sich zugleich viel vom 17. Spieltag verspricht: „Hier zu Hause ist es immer gut gefüllt. Dazu ein toller, attraktiver Gegner: Das wird Spaß machen!“
Das letzte Spiel des Jahres werden weiterhin die drei am Kreuzband verletzten Tikvic, Scherder und Batmaz sowie Marvin Schulz verpassen. Ein Fragezeichen steht noch hinter Oscar Vilhelmsson. Was unser Cheftrainer darüber hinaus zu sagen hat, erfahrt ihr wie immer bei nullsechs.TV.
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