Erst im Frühjahr hat der SC Preußen Münster den Weg für offizielle Fanclubs geebnet, doch in dieser vergleichsweisen kurzen Zeit hat sich bereits einiges getan. Ein vorläufiger Höhepunkt der beeindruckenden Entwicklung markierte das erste Fanclubtreffen in der vergangenen Woche.
Stolze 105 offizielle Fanclubs zählt der Verein bereits. Von den darin 2.450 organisierten Mitgliedern fanden sich am vergangenen Donnerstag fast 400 in der Haupttribüne des LVM-Preußenstadions ein, um sich auszutauschen und zu vernetzen. „Das hätten wir vor drei Jahren nicht für möglich gehalten. Wir haben ja schon andere Zeiten erlebt“, gibt Burkhard Brüx offen zu. Das Präsidiumsmitglied des SCP räumt zugleich ein, dass der Verein in dieser Hinsicht noch „Nachholbedarf“ hatte: „Eine echte Fanclubszene gab es hier eigentlich nie.“
Dennoch sei das Thema schon länger auf der Agenda gewesen, wie Brüx erklärt. Doch der Abstieg in die Regionalliga und insbesondere die Corona-Pandemie hätten das Vorhaben zunächst ausgebremst. Nun, wenige Jahre später – und zwei Ligen höher – ist der Zuspruch größer denn je. Sehr zur Freude von Brüx, der gemeinsam mit Fangemeinschaftsvertreter Marcel Fark sowie den Fanbeauftragten Thorsten Lohmann und Tom Klapdor durch den Abend führte.
Gemeinsame Ziele
Neben der Begrüßung seitens Brüx und Fark, sowie der Auszeichnung neuer Fanclubs mit Urkunden und Pins durch die Fanbeauftragten stand vor allem eines im Mittelpunkt: Das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch zwischen den Fanclubs. Das führte zu spannenden Erkenntnissen über die Vielfalt des Preußenanhangs. „Das Treffen hat uns noch einmal bewusst gemacht, wie groß und unterschiedlich die Preußenfamilie ist. Es war eine tolle Erfahrung, neue und alte Gesichter zu treffen und in den Austausch zu kommen, sodass wir gemeinsam, wenn auch mit unterschiedlichen Vorstellungen, im Stadion ein Ziel verfolgen: Alle zusammen für Preußen Münster!“, berichtet Christian vom Fanclub METTeagel, dessen Fahne schon seit Jahren im Rund zu sehen ist.
Das Zusammentreffen der Fanclubs wurde zudem genutzt, um bereits einen Blick auf das nächste Kapitel der Fanentwicklung zu werfen: Den Umzug auf die sich noch Umbau befindliche Osttribüne. Dazu schalteten sich am Abend auch Vertreter der aktiven Fanszene ein, um frühzeitig mit den Fanclubs in Kontakt zu treten und sie auch in die zukünftige Gestaltung der neuen Kurve einzubeziehen. „Auch deshalb ist ein Abend wie dieser wichtig“, betont Brüx, der schon auf weitere Veranstaltungen verweist: „Das wiederholen wir – und schaffen so eine stimmungsvolle Ostkurve.“ Ganz im Sinne von METTeagle-Mitglied Christian, der sich wie viele andere bereits jetzt voller Vorfreude auf das nächste Fanclubtreffen blickt.



