Am Ostersonntag (13:30 Uhr) kommt es zum Duell der beiden Domstädter: Der SC Preußen Münster trifft im traditionsreichen RheinEnergieStadion auf den 1. FC Köln. In der Heimspielstätte der Geißböcke ging es für die Adlerträger tatsächlich seit 62 (!) Jahren nicht mehr um Punkte. Am 19. Oktober 1963 standen sich die beiden Clubs zuletzt im Rahmen eines Ligaspiels im damaligen Müngersdorfer Stadion gegenüber. Damals behielten die Kölner mit 3:0 die Oberhand und krönten sich am Ende der Gründungssaison sogar zum ersten Deutschen Meister. Nun, mehr als sechs Jahrzehnte später, ist es endlich soweit: Am 30. Spieltag gibt es das Wiedersehen in der Karnevalshochburg.
Mit dem Effzeh steht die nächste spannende Herausforderung im Saisonendspurt bevor. Das spürt nicht nur die Mannschaft, sondern auch Trainer Sascha Hildmann. Der Umgang mit den bevorstehenden Top-Spielen ist klar: „Ich habe der Mannschaft eine lange Ansprache gehalten. Die nächsten fünf Partien sind für uns wie eine Vorrunde bei einem großen Turnier. In jedem Spiel müssen wir alles reinwerfen, um die nötigen Punkte zu sammeln und diese Runde zu überstehen. Wie viele es am Ende genau braucht, wird sich zeigen – entscheidend ist, dass wir weiterkommen.“ Dabei betont Hildmann vor allem den Teamgeist als Schlüssel zum Erfolg: „Das funktioniert nur mit der richtigen Einstellung. Persönliche Befindlichkeiten, Eitelkeiten oder Egos dürfen jetzt keinen Platz haben. Wir können nur als geschlossene Einheit auftreten. Auch, wer nicht im Kader steht, muss die anderen mitziehen und alles dafür tun, dass wir als Mannschaft unser Maximum abrufen. Da vertraue ich meiner Mannschaft aber auch“, umfasst er und sagt weiter: „Es stehen entscheidende Spiele an, aber wir sind stabil und widerstandsfähig – und genau das gibt uns Mut und hilft uns im Abstiegskampf. Mit der richtigen Einstellung und Mentalität können wir auch Köln schlagen.“
Für die Geißböcke ist die Tagesordnung eine gänzlich andere und lautet: Aufstiegskampf. Derzeit rangieren sie mit 51 Zählern auf dem zweiten Tabellenplatz und dürfen weiter von der Bundesliga-Rückkehr träumen. Aber auch die Kölner mussten zuletzt mit kleineren Rückschlägen umgehen: Vergangene Woche gab es für den Effzeh ein 1:1-Remis gegen Greuther Fürth und davor eine 0:1-Niederlage gegen Hertha BSC – Dämpfer, die im Aufstiegskampf aber ohne größere Folgen blieben, denn der HSV kassierte zeitgleich eine 2:4-Niederlage gegen Braunschweig. Dennoch gehören die Kölner zu den absoluten Top-Mannschaften der Liga mit dem klaren Ziel, in der nächsten Saison wieder im Fußball-Oberhaus anzugreifen. „Es wird ein schweres Spiel. Sie sind der klare Favorit. Wir wollen uns aber nicht verstecken, sondern Punkte holen“, erklärt der Coach und sagt weiter: „In Köln wird es darum gehen, mutig die Räume zu bespielen, den Gegner früh zu stressen und auch spielerisch Akzente zu setzen.“ Die letzten Spieltage haben dabei einmal mehr gezeigt, wie eng es in dieser Liga wirklich zugeht – sowohl an der Spitze als auch im Tabellenkeller. „Jede Partie steht auf der Kippe, klare Spiele gibt es kaum. Natürlich hätten wir gerne mehr Siege eingefahren, aber am Ende entscheiden oft die Details.“ Gleichzeitig betont Hildmann, wie besonders die aktuelle Situation für den gesamten Club ist: „Wir haben uns, den Fans und dem Verein einen Traum erfüllt. Jetzt geht es darum, diesen Traum weiterzuleben.“
Personell gibt es im Vergleich zur letzten Woche einige Veränderungen: Thorben Deters fällt mit einer Schulterverletzung bis zum Rest der Saison aus und András Németh hat sich im Training einen Muskelfaserriss zugezogen, er wird voraussichtlich rund 14 Tage fehlen. Gute Nachrichten gibt es bei Torge Paetow: Er ist wieder voll im Training, schneller als ursprünglich erwartet. Insgesamt herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf unter den Jungs, wie der Coach zufrieden betont: „Das Training läuft auf einem sehr hohen Niveau – da ist richtig Pfeffer drin. Es macht mir Freude, das zu sehen.“ Was der Coach noch vor dem Auswärtsspiel sagt, könnt ihr bei nullsechs.TV kneistern.