Am 31. Spieltag feierte der SC Preußen 06 e.V. Münster einen 3:1-Erfolg gegen den Chemnitzer FC und rehabilitierte sich dadurch für die Niederlage in Regensburg vom vergangenen Wochenende. Ein Eigentor von Marc Hensel brachte die Adlerträger nach dem Rückstand Mitte der ersten Halbzeit in die Spur. Dennis Grote per Elfmeter und Rogier Krohne drehten im zweiten Spielabschnitt die Partie endgültig zugunsten der Münsteraner.
Trainer Ralf Loose musste aufgrund der Sperre von Dominik Schmidt seine Startformation gezwungenermaßen verändern. Für den gebürtigen Berliner besetzte Simon Scherder die Position in der Innenverteidigung. Der Youngstar, der sich vor knapp drei Wochen im Training das Nasenbein gebrochen hatte, lief unterstützend mit einer Gesichtsmaske auf. Ansonsten vertraute der Preußen-Trainer dem Personal der letzten beiden Partien.
Rückstand nach Standardsituation
Der Gast aus Sachsen startete mit viel Elan in die Begegnung, Anton Finks Schuss nach drei gespielten Minuten konnte der zweite Innenverteidiger der Adlerträger, Marco Pischorn, im letzten Moment blocken. Das erste Mal brenzlig vor dem Gästegehäuse wurde es kurze Zeit später, als der frei durchstartende Soufian Benyamina von den Beinen geholt wurde. Schiedsrichter Jonas Weickenmeier verzichtete unter großem Protest der Preußen auf den berechtigten Pfiff und auf die dann folgerichtige Rote Karte für Silvio Bankert.
Mit dem zweiten Eckball der Partie ging der Gast im Preußenstadion in Führung. Die Hereingabe verlängerte Conrad am ersten Pfosten, woraufhin Marc Hensel aus kurzer Distanz einschieben konnte (19.). In der Folgezeit drängten die Münsteraner auf den Ausgleichstreffer, Benyamina scheiterte erst mit einem Kopfball, dann verfehlte er kurze Zeit später mit einem Schuss nach Ablage seines Sturmpartners Rogier Krohne den Kasten der Chemnitzer nur um wenige Zentimeter (27.).  Die Megachance für die Leihgabe von Dynamo Dresden ergab sich nach 34 Spielminuten. Nach langem Einwurf von Kevin Schöneberg, den Krohne verlängerte, setzte Benyamina den Abschluss freistehend über das Gehäuse.
Verdienter Ausgleich

Der Ausgleichstreffer war fällig und drei Zeigerumdrehungen später sollten die Preußen-Anhänger das erste Mal Grund zum Jubeln haben, als ein Eckball von Grote von CFC-Akteur Hensel ins eigene Tor verlängert wurde. Fast hätte die Loose-Elf das Spiel noch vor dem Seitenwechsel komplett gedreht, allerdings zielte der agile Krohne mit dem Pausenpfiff mit einem Distanzschuss aus 18 Metern zu genau und traf nur den rechten Torpfosten.
Die zweite Hälfte begann mit zwei Negativmeldungen für die Adlerträger. Marco Pischorn musste mit muskulären Problemen in der Kabine bleiben, für ihn kam Patrick Kirsch zum ersten Mal in einem Ligaspiel in diesem Jahr zum Einsatz. Mit Anpfiff und einen Tag nachdem der Deutsche Fußball-Bund den Verein für Fehlverhalten seiner Zuschauer mit einer Geldstrafe von 7.500 Euro belegt hatte, zündeten einige Stadionbesucher erneut Pyrotechnik – der nächsten Geldstrafe können sich die Preußen damit sicher sein.
13 Minuten passierte im zweiten Durchgang wenig, dann durchbrach Krohne die letzte Linie der Gäste und wurde regelwidrig zu Fall gebracht. Der Unparteiische hätte erneut einen Platzverweis aussprechen können, die Proteste der Adlerträger verstummten nach dem anschließenden Freistoß. Conrad bearbeitete Benyamina so, dass Schiedsrichter Weickenmeier auf den Elfmeterpunkt zeigte. Dennis Grote Übernahm wieder die Verantwortung und erzielte mit einem Schuss ins rechte untere Eck seinen achten Saisontreffer und die umjubelte Führung.
Krohne vollendet
Die Gelbe Karte des Chemnitzers Sascha Pfeffer wegen Meckerns im Anschluss an den Strafstoß hätte ohne Erwähnung bleiben können, hätte sich dieser nicht kurze Zeit später zu einer Schwalbe im Preußen-Strafraum hinreißen lassen, woraufhin ihn der Mann an der Pfeife des Feldes verwies (64.). In Überzahl und mit der Führung im Rücken hatten die Adlerträger jetzt deutlich größere Räume, die sie in Zählbares ummünzen konnten. Benjamin Siegert zündete auf der rechten Seite den Turbo und bediente mit einer gefühlvollen und punktgenauen Flanke den Holländer Krohne, der mit einem Flugkopfball das Ergebnis in die Höhe schraubte (75.).
Die Preußen spielten im Anschluss die Partie locker runter und konnten am Ende den 10. Saisonsieg und den Ausbau auf neun Zählern auf die Abstiegsränge mit ihren Anhängern bejubeln. Am Samstag könnte beim Gastauftritt bei der U23 von Borussia Dortmund dann der wahrscheinlich endgültige Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht werden.
 
Zahlen zum Spiel:
Münster: Masuch – Schöneberg, Scherder, Pischorn (46. Kirsch), Hergesell (90. Neupert) – Siegert, Truckenbrod, Kühne, Grote – Benyamina (80. Taylor), Krohne
Chemnitz: Pentke – Scheffel, Conrad, Bankert, Hofrath – Lais (90. Pusch) – Stenzel, Hensel, Makarenko (68. Mauersberger), Pfeffer – Fink (83. Semmer)
Tore: 0:1 Hensel (19.), 1:1 Hensel (34., Eigentor), 2:1 Grote (60.), 3:1 Krohne (75.)
Gelbe Karten: Grote / Hensel, Bankert
Gelb-Rote-Karte: Pfeffer (64.)
Zuschauer: 7.062
Schiedsrichter: Jonas Weickenmeier (Stuttgart)

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