Berlin… Berlin… alle fahren nach Berlin. Schon auf dem Weg in die Hauptstadt verschlug es einem den Atem. Die Kennzeichen ST, COE, WAF und MS dominierten das Bild auf der A2, eine ganze Region schien auf dem Weg ins Olympiastadion gewesen zu sein. Dort angekommen, erwartete die Adlerträger eine überwältigende Kulisse, ein Gästeblock, der seinesgleichen suchte. Die Mannschaft zahlte diese Unterstützung mit einem leidenschaftlichen Auftritt vor 45.767 Zuschauern – darunter mindestens 6.000 Preußenfans – zurück und fuhr trotz eines 0:1-Rückstandes zur Pause einen 2:1-Auswärtssieg ein. Daniel Kyerewaa klaute seinem Gegenspieler den Ball und erzielte sein erstes Zweitligator, den Deckel drauf machte Torge Paetow, der heute Turm in der Abwehrschlacht war und vorne mit Wucht den entscheidenden Treffer versenkte. Danach? Ekstase pur, fast eine Stunde lang feierten Fans und Mannschaft im Stadion gemeinsam diesen so wichtigen Auswärtserfolg.
Die entscheidenden Szenen und Momente dieses Spiels könnt ihr jetzt ganz in Ruhe noch einmal in unserem MATCHCENTER nachlesen.
Die Stimmen zum Spiel
Lukas Frenkert: „Die erste Halbzeit war per se nicht schlecht, wir haben nur keinen Zugriff bekommen. Hertha hat es aber auch gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen umgestellt und deutlich mehr Zugriff bekommen. Daniel hat dann super antizipiert und macht das 1:1. Ich bin echt stolz darauf, was wir in der zweiten Hälfte gezeigt haben. In diesem Stadion als Preußen Münster drei Punkte mitzunehmen ist mega. In den letzten Minuten haben wir alles reingeworfen und als Mannschaft konsequent verteidigt.
Torge Paetow: „Vorne klappt es bis jetzt ganz gut bei mir. Ich habe den Ball kommen sehen, treffe den gut und hau ihn dann rein. In den Minuten danach mussten wir dann bei uns bleiben und das gut wegverteidigen. Das haben wir super gemacht. Die erste Halbzeit war nicht gut – viel lang und wenig Fußball gespielt. Das haben wir in der Pause besprochen und uns vorgenommen hier mehr zu zeigen und mutiger zu sein. Das ist uns dann auch gelungen. Das Stadion macht schon Spaß. Als kleines Kind träumt man von so eine Kulisse und hier zu gewinnen ist umso schöner.
Daniel Kyerewaa: „Mit meiner Einwechslung sollten wir nach vorne mehr Druck machen. Das hat schon gegen Darmstadt geklappt und heute konnte ich mich endlich belohnen. Ich konnte den Fehler eiskalt ausnutzen. Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Mein erstes Zweitligator. Ich habe in dem Moment auch nicht ans Jubeln gedacht, sondern mir den Ball geholt und direkt weitergemacht. Beim 1:1 hat man gemerkt, dass sich die Stimmung verändert hat. Und dann drehen wir noch das Spiel. Im Olympiastadion drei Punkte mitzunehmen ist überragend. Mehr geht nicht! Dieses Spiel werden wir nie mehr vergessen.
Sascha Hildmann: „Wir haben uns viel vorgenommen in diesem Spiel. Wir haben in der Aufstellung einige Veränderungen vorgenommen, sind aber in der ersten Hälfte nicht gut in das Spiel reingekommen. Wenn wir die Möglichkeiten hatten, haben wir sie zu schnell liegen lassen. Wir haben Hertha das Spiel überlassen, die es dann in dieser Phase auch gut gemacht haben. Wir hatten wenig Zugriff und wenn, dann war der Ball zu schnell weg. Das hat mich geärgert. Das Glück, das wir bisher noch nicht hatten, war dann endlich auf unserer Seite. Schenki hat uns da am Leben gehalten. Wenn da das zweite Tor fällt, wird es ganz schwer für uns. So konnten wir uns in der zweiten Halbzeit straffen und haben es dann viel besser gemacht. Wir waren mutiger, hatten auch mal längere Ballbesitzphasen und konnten dann vom Fehler profitieren. Das war für uns immens wichtig. Die Mannschaft hat dadurch mehr Selbstvertrauen bekommen und uns letztlich mit einem Sieg belohnt. Das freut mich wahnsinnig für uns und für die Fans. Es war eine super Stimmung im Stadion. Wir haben mit Münster heute Geschichte geschrieben.
Christian Fiel: „Ich bin sehr enttäuscht. Wir spielen eine gute erste Halbzeit, haben alles runter Kontrolle, schießen ein Tor und gehen in Führung. Wenn wir das zweite Tor schießen, ist es vorbei – denke ich. Dann passiert einem jungen Spieler ein Fehler, der nicht passieren darf. Dann fangen die Jungs an nachzudenken, wirken verunsichert und setzen nicht mehr das um, was wir uns vorgenommen hatten. So, wie das zweite Tor dann fällt, brauchst du dich nicht wundern, dass das Spiel verloren geht.“