Preußentrainer Sascha Hildmann hatte bereits am Freitag einen offenen Schlagabtausch zweier mutiger Mannschaften vorhergesagt und sollte damit Recht behalten. Ein sehr temporeiches und dadurch auch für die Zuschauer sehr unterhaltsames Spiel zwischen der U23 des FC Schalke 04 und dem SC Preußen Münster endete vor 9.540 Zuschauern im frühlingshaften Preußenstadion 3:0 (1:0).

Mit Nicolai Remberg und Dennis Grote standen zwei Rückkehrer nach abgesessener Gelbsperre wieder in der Startelf, dafür mussten zwei andere Leistungsträger ersetzt werden. Stammtorhüter Max Schulze Niehues war nach überstandener Coronainfektion noch nicht fit genug für einen Einsatz und auch Abwehrspieler Simon Scherder fehlte noch mit Oberschenkelproblemen. Tom Müller rückte dafür ins Tor, Niko Koulis besetzte die Außenposition in der Dreierkette. Ansonsten vertraute das Trainerteam der Erfolgsformation der letzten Wochen.

Und die Adlerträger zeigten von Beginn an, wer Herr im Hause ist. Mit der ersten echten Torannäherung brachte Andrew Wooten seine Farben nach präzisem Zuspiel von Gerrit Wegkamp in Führung, als er aus spitzem Winkel ins lange Eck einschob. Nur Sekunden später legte Wegkamp wieder für Wooten auf, doch frei vor dem Tor köpfte er in die Arme von Schalke-Keeper Radomir Novakovic, der sich im weiteren Spielverlauf immer wieder als Spielverderber zeigen sollte. Drei Zeigerumdrehungen später kratzte Julius Schell den Ball von der Linie – der Torhüter war da längst geschlagen. Es war eine spektakuläre Auftaktphase des SCP. Viele aussichtsreiche Gelegenheiten gab es in der Folge, die gefährlichste davon in der 32. Minute, als Wegkamp gut platziert aufs Tor köpfte, der Schalke-Schlussmann aber mit einer Glanzparade rettete.

Und die Gäste? Hatten selbst immer wieder gute Aktionen, blieben aber vor dem Tor nicht konsequent genug. Gerade in der Schlussphase des ersten Durchgangs waren sie nah dran am Ausgleich, etwa als Niklas Castelle nur wenige Zentimeter zum Torerfolg fehlten (39.). Und so ging es mit der knappen Führung in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Adlerträger den Druck deutlich, erspielten sich beinahe im Minutentakt Chancen und setzten sich am gegnerischen Strafraum fest. Dort zog Schell nach einer Stunde deutlich am Trikot von Preußen-Angreifer Wegkamp – Schiri Marco Goldmann zögerte nicht und zeigte auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter trat Lorenz, scheiterte aber am starken Reflex von Novakovic und setzte den freien Nachschuss anschließend über das Tor. Mit ganz viel Tempo ging es hin und her und vor allem die Preußen betrieben Chancenwucher. Doch 20 Minuten vor Schluss platzte endlich der Knoten, als Bouchama die Lücke fand und präzise und unhaltbar ins lange Eck einschob.

In der 79. Minute hatten die 26 Schalke-Fans im Gästeblock schon den Torjubel auf den Lippen. Alexander Hahn verlor im Aufbauspiel den Ball an Steven van der Sloot, der das Leder aber nur an die Unterkante der Latte nagelte. Den Schlusspunkt unter eine chancenreiche Partie setzte der eingewechselte Alexander Langlitz, der in der Nachspielzeit auf 3:0 erhöhte.

Daten zum Spiel

Aufstellung SCP: Müller – Koulis, Kok, Hahn – Teklab (Frenkert, 89.), Remberg, Grote, Lorenz – Bouchama (Oubeyapwa, 72.) – Wegkamp (Langlitz, 77.), Wooten (Bindemann, 79.)

Tore: 1:0 Wooten (8.) 2:0 Bouchama (71.) 3:0 Langlitz (90.)

Gelbe Karten: Wooten, Remberg, Langlitz / Van der Sloot, Guzy

Schiedsrichter: Marco Goldmann (Warendorf)

Zuschauer: 9.540

Alle Beiträge